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Verwaltung stellt neue Gleichstellungsbeauftragte vor / Fraktionen mit Entscheidung zufrieden Alzuro-Lopez kämpft für Rechte der Frauen

Von Kathleen Radunsky-Neumann 27.10.2012, 03:13

Schönebeck hat wieder eine Gleichstellungsbeauftragte. Nachdem die Verwaltung zuerst einen Mann einsetzen wollte, wird nun Andrea Alzuro-Lopez vom Amt für Wirtschaftsförderung mit dieser Aufgabe betreut.

Schönebeck l Die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten in Schönebeck wird ab dem 1. November wieder besetzt sein. Darüber hat Oberbürgermeister Hans-Jürgen Haase am Donnerstagabend den Stadtrat im nichtöffentlichen Teil informiert. Andrea Alzuro-Lopez, die bis dato im Amt für Wirtschaftsförderung tätig ist, wird ab kommendem Donnerstag die Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten übernehmen. Damit ist endlich Licht ins Dunkel gebracht. Denn bisher war unklar, wer diese Stelle besetzt, nachdem die bisherige Gleichstellungsbeauftragte Sabine Blitz Mitte September in den Ruhestand gegangen ist.

"Ich bin zufrieden", sagt SPD-Fraktionschef René Wölfer auf Volksstimme-Nachfrage. Andrea Alzuro-Lopez war den Stadträten im nichtöffentlichen Teil als neue Gleichstellungsbeauftragte vorgestellt worden. "Die Aufgabe liegt bei ihr in guten Händen", schätzt Wölfer ein. Der SPD-Mann lobt zudem den Fakt, dass die Verwaltung aufgrund des enormen Diskussionsbedarfs der Stadträte ein Einsehen gehabt hat und diesen Posten mit einer weiblichen Verwaltungsmitarbeiterin besetzt hat.

Hintergrund dieser Aussage ist, dass das Rathaus die Stelle zuerst mit einem Mann besetzen wollte. Hier intervenierten aber die Stadträte, federführend die Partei Die Linke, die einen entsprechenden Antrag gestellt hatte. Ergo musste in den vergangenen Wochen eine Frau innerhalb der Verwaltung gesucht werden, die sich mit der Förderung und Durchsetzung der Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen und Männern befasst.

Die Entscheidung ist auf Andrea Alzuro-Lopez gefallen. Sie soll nach Volksstimme-Informationen am Montag, 29. Oktober, durch den Oberbürgermeister offiziell als Gleichstellungsbeauftragte benannt werden. Warum die Wahl nun auf die Wirtschaftsamtsmitarbeiterin gefallen ist, konnte gestern nicht geklärt werden. In der Verwaltung war dazu keiner zu sprechen.

Derweil freuen sich neben René Wölfer auch die anderen Fraktionsvorsitzenden über die nun gefällte Entscheidung. "Ich bin zufrieden mit diesem Entschluss", sagt CDU-Chef Torsten Pillat, der Andrea Alzuro-Lopez als kompetente Frau einschätzt. Und Reinhard Banse, Vorsitzender der Fraktion FDP/Schall, kündigt starke Hilfe für die neue Gleichstellungsbeauftragte an, sollte sie Unterstützung durch den Stadtrat benötigen.

Arnold Krüger, Vorsitzender der Fraktion UWG/Grüne, traut Alzuro-Lopez zu, "dass sie diesen Posten gut ausfüllt". Er hat sie als sachliche Mitarbeiterin in der Verwaltung kennengelernt, sagt Krüger, für den die Information über die Neubesetzung der Gleichstellungsbeauftragten im Stadtrat überraschend kam.

Einen sehr guten Eindruck hat Sabine Dirlich, Vorsitzende der Fraktion Die Linke, von Alzuro-Lopez. "Ich halte sie für eine taffe Frau, der ich einiges zutraue", sagt Dirlich.

Wie viele neue Akzente Alzuro-Lopez jedoch als Gleichstellungsbeauftragte setzen wird, ist noch ungewiss. Denn die Verwaltungsmitarbeiterin soll 20 Stunden weiterhin im Amt für Wirtschaftsförderung arbeiten, und die andere Hälfte der Woche als Gleichstellungsbeauftragte tätig sein.

Für Andrea Alzuro-Lopez jedenfalls, die gestern Mittag nur wenig Zeit am Telefon hatte, ist die neue Aufgabe in jedem Fall eine Herausforderung. Wegen der bisher für sie unbekannten Arbeit habe sie sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, gibt sie zu.

Auf die 20-Stunden-Regelung in Schönebeck angesprochen, erklärt die Sprecherin des Landesjustizministeriums, Ute Albersmann, dass in der Kommentierung zum Gesetzestext aufgeführt sei, dass mindestens eine halbe Stelle dafür nötig sei. "Aus Sicht des Ministeriums kann ich sagen, dass wir eine Vollzeitstelle für gerechtfertigt und empfehlenswert halten. Denn das Aufgabenspektrum einer Gleichstellungsbeauftragten ist groß, sie arbeitet in vielen Gremien mit."