Kinder und Jugendliche aus dem Nordharz erlebten eine Woche lang intensive Gemeinschaft Angel-Camp an der Elbe geht heute zu Ende
Heute heißt es für 26 Kinder und Jugendliche am Bootshaus Delphin: Zelte abbauen und einpacken. Eine Woche lang hatten sie zusammen mit vier Betreuern in einem Angel-Camp ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten als Jünger Petris erweitert und verfeinert. Mit Unterstützung durch Schönebecks Kanu-Trainer Ralf Arndt war auch Wassersport möglich.
Schönebeck l Stammgäste konnte Kanu-Trainer Ralf Arndt vom Schönebecker Sportclub (SSC) in dieser Woche auf dem Gelände des Bootshauses Delphin begrüßen. Bereits zum 13. Mal hatten sich am vergangenen Sonnabend kleine und große Angler aus dem Nordharzbereich um Ermsleben und Ballenstedt mit Angelausrüstung, Zelten, Schlauchbooten und anderen für das Campen wichtigen Utensilien eingefunden (Volksstimme berichtete bereits). "Wir sind wieder von Sonnabend bis Sonnabend hier", erklärte die begleitende Lehrerin Sabine Lindner von der Sekundarschule "Ludwig Gleim" aus Ermsleben. Sie gehört mit Ehemann Thomas und Sohn Martin (24) zum Quartett der Betreuer, das Lutz Fey als Vierter im Bunde komplett macht.
"Entstanden ist dieses Angelcamp aus Familientagen der Angelvereine Ermsleben und Ballenstedt. Inzwischen werden wir dankenswerter Weise vom Harzkreis unterstützt", so die Pädagogin.
Angel-Camp in Schönebeck findet wachsendes Interesse
In diesem Jahr hat sie 26 Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 23 Jahren aus elf Orten mitgebracht. "Das Camp spricht sich rum", befindet die Lehrerin zufrieden. Viele der Teilnehmer leben in Familien, die den Cent dreimal umdrehen müssen. Da kommt ein einwöchiger Ferienaufenthalt bei lediglich 50 Euro Eigenbeteiligung freilich gut an. Den Rest der Kosten trägt der Harzkreis. "Sehr gut verpflegt werden wir auch durch einen Anbieter aus Staßfurt", lobt Sabine Lindner das Abdecken des leiblichen Wohles.
Nicht alle der 26 jungen Camper sind voll und ganz auf und ausschließlich das Angeln erpicht. Für einige zählt einfach das Zusammensein in der Gruppe und die Möglichkeit, in Schönebeck auf der Elbe den Wassersport, wie etwa das Paddeln auszuprobieren. An dieser Stelle kommt SSC-Kanutrainer Ralf Arndt nur zu gern ins Spiel, der Möglichkeiten zum Nahebringen dieser Sportart stets nutzt. "Außerdem ist es schon ein Unterschied, in der Selke bei uns daheim zu fischen oder eben hier an einem großen Fluss", zeigt Sabine Lindner die Vorzüge der Elbe auf.
Gefangen haben die Kinder und Jugendlichen in der einen Woche, die heute zu Ende geht, vor allem Aale, Zander, Barsche und Brassen. Sogar ein eigener kleiner Räucherofen stand zur Verfügung und wurde rege genutzt. SSC-Mann Ralf Arndt stellte zudem einen Grill zur Verfügung. Auf einer Tafel sind mit Kreide die großen Fische und ihre Fänger aufgelistet: "Pascal, 60 Zentimeter, Aal", steht ganz oben. "Den größten Fang, den wir hier je gemacht haben, war ein Wels von einem Meter Länge", erinnert sich Thomas Lindner an ein Vorgänger-Camp.
Geangelt wurde in zwei Altersklassen: unter 14 und über 14 Jahre. "Natürlich geht es in diesem Camp um das Fangen von Fischen, um den korrekten Umgang, das richtige Handhaben der Ausrüstung nach dem Fischereigesetz. Ausgerichtet haben wir zum Beispiel gemeinschaftliches Angeln und Nachtangeln, sowie Trockenangeln. Die Besten erhalten kleine Preise, in der Regel Teile für die Angelausrüstung", erklärt Sabine Lindner. Die Betreuer legen wert darauf zu vermitteln, dass Schwarzangeln nicht toleriert werden darf. Deshalb dürfen nur jene Camp-Teilnehmer Fische aus dem Wasser ziehen, die über einen Fischereischein verfügen. Von Bedeutung ist den Betreuern, bei den jungen Leuten ein Gefühl von Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft untereinander zu wecken.
Nicht ohne Stolz berichten Sabine und Thomas Lindner von Christian Hildebrandt, dem Deutschen Angel-Meister. "Er ist durch uns an den Angelsport herangeführt worden", hebt die Lehrerin hervor. Und sie selbst, ist sie auch dem Fangen von Aal und Co. hold? "Ich arrangiere das alles nur", sagt sie und lächelt.
Im Laufe der vergangenen 13 Jahre sei eine "schöne Vereinsfreundschaft" mit dem SSC entstanden, heben die Betreuer hervor und loben die unkomplizierte Zusammenarbeit mit Kanu-Trainer Ralf Arndt.
"Zum Abschluss erhalten die Camp-Teilnehmer eine CD mit Fotoimpressionen", ergänzt Sabine Lindner. Die hier abgedruckten vier Fotos sind dieser Zusammenstellung entnommen.