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Aufwärtstrend Immer mehr Touristen im Salzlandkreis

Im Fokus steht für Touristen im Salzlandkreis vor allem die Natur. Insbesondere überregionale Radwanderwege, scheinen Touristen anzuziehen.

Von Bianca Oldekamp 07.09.2019, 01:01

Schönebeck/Staßfurt l Innerhalb von gerade einmal zehn Jahren hat die Zahl der Übernachtungen im Salzlandkreis um fast 20 Prozent zugenommen. Der Anstieg der Zahl der Gästeankünfte kann diesen Wert sogar noch toppen: Über 26 Prozent mehr ankommende Gäste im Salzlandkreis wurden im Jahr 2018 im Vergleich zu dem Wert zehn Jahre zuvor verzeichnet. In Zahlen ausgedrückt waren das 431 731 Übernachtungen von 138 316 Gästen im Jahr 2018.

Die Entwicklung der Übernachtungs- und Gästezahlen im Salzlandkreis kennt bis auf wenige Ausnahmen seit 2008 nur eine Richtung – nach oben. Grund für eine Ausnahme ist das Elbehochwasser im Jahr 2013, das die fast durchweg positive Entwicklung der Tourismusparameter im Salzlandkreis einen Dämpfer verpasste.

Allein zwischen 2013 und 2018 sind die Übernachtungen um knapp 18,6 Prozent und die Gästeankünfte um 31,5 Prozent gestiegen. Doch welche Angebote, die Touristen locken, bietet der Salzlandkreis überhaupt?

In einer Mitteilung der Staatskanzlei anlässlich einer auswärtigen Kabinettssitzung in Gatersleben unter Leitung von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff heißt es: „Im Fokus steht vor allem der Naturtourismus.“ Tatsächlich bietet der Salzlandkreis zahlreiche natur-, aktiv- und kulturtouristische Angebote – nicht nur für Touristen.

Das Blaue Band als naturtouristisches Landesthema ist ein wassertouristisches Netzwerk von Flüssen und Seen. Ins Leben gerufen wurde die Touristikroute 1995 und soll den Wassertourismus entlang der Elbe und ihren Nebenflüssen in Sachsen-Anhalt weiter entwickeln und fördern. „Als Dachmarke beinhaltet das Blaue Band nicht nur den Wassersport, sondern das Gesamtfeld um, auf, unter und neben dem Wasser“, erklärt Robin Baake, Sprecher des Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung Sachsen-Anhalt.

Konkret umfasse das Blaue Band den gesamten Bereich des Aktivurlaubs mit Radwander-, Wander- und Reittourismus, des Naturtourismus sowie die Themen Städte- und Kulturtourismus. Die Besonderheit der Flüsse und Seen des Blauen Bandes: die meist naturnahen Zustände der Landschaften. Grund dafür war die innerdeutsche Grenze im Kalten Krieg, wodurch die Elbe den Anschluss zur Nord- und Ostsee verlor. Diese Naturbelassenheit ist heute in Europa nahezu einmalig, weswegen auf dieses Potenzial der Flüsselandschaften seit der Wende aufgebaut wird.

Parks und Gärten in Aschersleben zählen zu den Gartenträumen, die als natur- und kulturtouristisches Landesthema zur Wiederherstellung des gartendenkmalpflegerischen Erbes in Sachsen-Anhalt gedacht sind. Insgesamt beinhaltet das Projekt 50 historische Garten- und Parkanlagen in ganz Sachsen-Anhalt.

Der wohl bekannteste überregionale Radwanderweg, der durch den Salzlandkreis verläuft, ist der Elberadweg (Špindlerův Mlýn im Riesengebirge im Norden Tschechiens bis Cuxhaven, 1220 Kilometer). Doch neben diesem Radweg, verläuft auch der Saaleradweg (Saalequelle am Großen Waldstein bis zur Mündung in die Elbe bei Barby, 403 Kilometer) und der Europaradweg R 1 (London in Großbritannien bis Helsinki in Finnland, 4500 Kilometer) durch den Salzlandkreis.

Überregionale Wanderwege, die durch den Salzlandkreis verlaufen sind der Lutherweg (Wittenberg über Eisleben bis Mansfeld, 410 Kilometer) und der St. Jacobus Pilgerweg (in Sachsen-Anhalt von der brandenburgischen zur thüringischen Landesgrenze, 370 Kilometer) als Teil des Netzes des bekannten Jakobswegs.

Darüber hinaus verfügt der Salzlandkreis auch im Kulturtourismus über zahlreiche Angebote für Besucher. So verläuft die Straße der Romanik (Verlauf in etwa in Form einer acht durch ganz Sachsen-Anhalt, 1200 Kilometer) auch durch den Salzlandkreis.

Von den Insgesamt 88 Objekten in 73 Orten befinden sich im Salzlandkreis die Stiftskirche in Frohse, die Benediktinerinnen–Klosterkirche St. Georg und Pancratius in Hecklingen, in Bernburg die Kirchen St. Stephani, Marienkirche, Nicolaikirche und der Eulenspiegelturm auf Schloss Bernburg und das Benediktinerkloster St. Marien und St. Cyprian in Nienburg.

Weitere Kulturhistorische Sehenswürdigkeiten im Kreis sind das Ringheiligtum Pömmelte, Wasserburg und Klosterkirche Marienstuhl in Egeln und der Dampflockschuppen Staßfurt.

Durch die zahlreichen Rad- und Wanderwege erfolgt eine gelungene Verbindung von Natur- und Kulturtourismus.