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Verkehr Autos fahren zu schnell an Ranieser Kita vorbei

Das Ordnungsamt hat vor der Kindertagesstätte "Knud Sonnenschein" mehrere Autofahrer geblitzt, welche sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielten.

Von Paul Schulz Aktualisiert: 16:46

Ranies. Der Blitzer des Ordnungsamtes habe förmlich geglüht, schreibt ein Ranieser an die Volksstimme-Redaktion. Dabei bezieht er sich auf eine Geschwindigkeitskontrolle des Ordnungsamtes vor der Ranieser Kita „Knud Sonnenschein“. „Sauer macht mich auch, dass einige vor dem Kindergarten zum Überholen ansetzen. Dieses Verhalten macht mich wütend, wenn ich mir vorstelle, dass meiner vierjährigen Tochter wegen solcher Leute etwas passieren könnte“, so der besorgte Vater.

Und auch die blanken Zahlen bestätigen, dass es so mancher Autofahrer mit der Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h nicht so ernst nimmt. So teilt Stadtsprecher Frank Nahrstedt auf Anfrage mit: „In der gemessenen Zeit durchfuhren 264 Fahrzeuge die Messstelle. Davon fuhren 72 Fahrzeuge zu schnell. Das schnellste Fahrzeug wurde mit 55 km/h gemessen.“ Mehr als jedes vierte Auto fuhr also zu schnell an der Kita vorbei.

Zusatzschild und Anzeigetafel

Auch bei einer Geschwindigkeitskontrolle durch die Polizei wurde kürzlich sogar ein Fahrer registriert, der mit satten 78 km/h an der Kita vorbeifuhr – also mit 48 km/h mehr als erlaubt. Dabei wurde sogar schon eine digitale Geschwindigkeitsanzeige errichtet, die den Fahrern unmissverständlich die gefahrene Geschwindigkeit vor Augen hält. Weiterhin weist ein Zusatzschild darauf hin, dass sich an der Straße ein Kindergarten befindet. Doch das interessiert offenbar längst nicht jeden Fahrer.

Kita-Leiterin Steffi Plate kennt natürlich das Problem. Auch sie hebt hervor: „Es fahren viel zu viele, viel zu schnell hier vorbei. Schon öfters haben sich Eltern über diese Situation beschwert.“ Zudem sei auch problematisch, dass der Eingang zum Kita-Gelände direkt an der Straße liegt und es keinen gesonderten Fußweg zur Einrichtung gibt. Gleichzeitig befinden sich die Parkmöglichkeiten auf der gegenüberliegenden Straßenseite. „Wenn Eltern ihre Kinder abholen, muss also die Straße überquert werden. Und die Kinder freuen sich natürlich, wenn sie Mama oder Papa sehen und wollen am liebsten direkt rüber rennen. Da bleibt einem manchmal schon das Herz stehen“, sagt Steffi Plate. Dass Autofahrer anhalten, um Kinder oder Eltern die Straße überqueren zu lassen, sei zudem eher Ausnahme als Regel.

Mehr Verkehr durch Umleitung

Weiterhin ist die Verkehrsbelastung derzeit sogar noch höher als sonst, da eine Umleitung durch den Ort führt. Dadurch sei auch der Anteil des Lkw-Verkehrs gestiegen. „Und die brettern hier teils auch viel zu schnell entlang“, so Plate. Doch nicht nur der Durchgangsverkehr, sondern auch der eine oder andere Ranieser würde es mit dem Tempolimit nicht ganz so genau nehmen, teilt die Kita-Leiterin mit.

Weitere Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung eingehalten wird, würde Steffi Plate jederzeit begrüßen. Und einige Eltern sicherlich auch. „Solche Bremsschwellen beziehungsweise Geschwindigkeitshügel würden bestimmt helfen“, sagt die Leiterin der Kita „Knud Sonnenschein“.

Weitere Kontrollen

Durch das Sicherheits- und Ordnungsamt der Stadt sind derzeit aber – neben den Geschwindigkeitskontrollen – keine weiteren Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung geplant, teilt Frank Nahrstedt mit. Jedoch sind aufgrund der aktuellen Umleitungsstrecke vor der Kita in Ranies jederzeit weitere Geschwindigkeitskontrollen des Sicherheits- und Ordnungsamtes und der Polizei zu erwarten, so Nahrstedt.

„Grundlage für die Planung der Einsatzorte sind örtliche Besonderheiten, beispielsweise das Vorhandensein einer Schule, einer Kindertagesstätte oder eines Seniorenheims beziehungsweise Gefahrenstellen“, erläutert der Stadtsprecher, nach welchen Kriterien die Einsatzorte für Kontrollen ausgewählt werden.

Unabhängig davon bleibt aber die Vorsicht von Eltern und Erziehern die wichtigste Schutzmaßnahme für die Kinder in Ranies.