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Badesee Badestellen in Plötzky umzäunt

Pächter im Naherholungsgebiet in Plötzky monieren, dass ihre bevorzugten Badestellen umzäunt worden sind.

Von Paul Schulz 25.02.2020, 16:50

Plötzky l Edda Schmeißner und Carlo Seifert sind verärgert. Die beiden sind langjährige Pächter am Naherholungsgebiet in Plötzky. Sie schätzen die Natur und natürlich auch die Badeseen. Konkret: den Giselasee und den Edersee. „Im Sommer mit den Enkeln dort Baden zu gehen, das war immer toll“, sagt Edda Schmeißner. Jedoch sind ihre beiden bevorzugten Badestellen nun nicht mehr zugänglich. Ein Zaun, der um die dort entstehende Bogensportanlage errichtet wurde, verhindert ihnen den Zugang.

„Man ist hier seit 20 Jahren und dann kommt plötzlich jemand und baut einen Zaun, der uns einschränkt“, moniert die Pächterin. Dabei hätte das Ärgernis, zumindest bei einer der Badestellen, ganz leicht umgangen werden können, meint sie. Nämlich bei der Stelle mit einem seichten Zugang in den Edersee, der sich auf dem schmalen Landstreifen zwischen den beiden Seen befindet. „Würde man da fünf Meter des Zaunes einfach nur um wenige Schritte verlegen, wäre die Stelle zugänglich“, sagt Schmeißner.

Der Elb-Aue Naherholungsförderungsgesellschaft ist das Problem mit dem Zaun bekannt. „Die Zugänglichkeit der Seen wird ja auch in den Ortschaftsratssitzungen und im Stadtrat thematisiert“, sagt Geschäftsführer Stephan Schmidt. Auf die Situation mit den Badestellen angesprochen, sagt Schmidt: „Des einen Freud, des anderen Leid.“ Seine Aufgabe sei es nun mal, das Gebiet zu entwickeln. Und in der Bogensportanlage sieht er eine touristische Chance für die ganze Region.

„Wenn das alles so gut funktioniert, wie geplant, dann werden durch die Bogensportanlage von Torsten Sperling zahlreiche Besucher in die Gegend kommen, wodurch mehr Einnahmen generiert werden. Diese können wir dann wiederrum in das Naherholungsgebiet einfließen lassen“, erklärt Schmidt. Dies sei die „Freud“. Das „Leid“ hingegen ist, dass die Seen nicht mehr umwandert werden können. Dass einzelne Badestellen nicht mehr zugänglich sind.

Das finden die Pächter Schmeißner und Seifert ungerecht. Das Interesse eines Pächters, nämlich das des Betreibers des Bogensportparcours, würde über die Interessen der Menschen vor Ort gestellt werden.

Stephan Schmidt zeigt indes Kompromissbereitschaft: „Es handelt sich ja nicht um fest verankerte Zäune. Man kann immer noch mal gucken, ob die Umzäunung später verändert wird. Aber im Moment wollen wir Herr Sperling nicht direkt mit baulichen Veränderungen belasten.“ Die Eröffnung des Bogensportparcours ist übrigens für diesen Sonnabend vorgesehen.

Auch in der nächsten Stadtratssitzung am Donnerstag wird die Bogensportanlage ein Thema sein. Die FDP/Grüne/Below/Kowolik-Fraktion greift in einem Antrag nämlich das Thema auf. Dabei geht es den Stadträten vor allem darum, dass die Seen weiterhin umwandert werden können. In ihrem Antrag fordern sie, die Umzäunung auf das unbedingt nötige Mindestmaß zu beschränken, so dass zumindest die Uferbereiche frei zugänglich bleiben.

Für Edda Schmeißner und Carlo Seifert heißt es also vorerst: abwarten. Stephan Schmidt hat zumindest nicht ausgeschlossen, dass der Zaun nochmal versetzt wird, und auch der Stadtrat hat noch nicht über den Antrag von FDP/Grüne/Below/Kowolik abgestimmt. Außerdem befinden sich der Salzlandkreis, die Untere Forstbehörde, Pächter Torsten Sperling und die Stadt Schönebeck noch in Abstimmungen, die das Areal an den Seen betreffen.