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Feuerwehr Zuchau Barby: Baubeginn für neuen Fahrzeughalle der Freiwilligen Feuerwehr Zuchau im September

Ein dreiviertel Jahr hat es gedauert, nun liegt die Baugenehmigung für den Neubau einer Fahrzeughalle für die Feuerwehr Zuchau vor. Bei einem Vororttermin wurde die weitere Vorgehensweise umrissen.

Von Thomas Schäfer 18.05.2021, 17:28
Barbys Stadtwehrleiter Detlef August (v.l.), Gemeindebürgermeister Torsten Reinharz, Zuchaus Ortswehrleiter Mike Mikoleit und Bauamtsleiter Holger Goldschmidt begutachten den Bauplan des neuen Feuerwehrgerätehauses Zuchau.
Barbys Stadtwehrleiter Detlef August (v.l.), Gemeindebürgermeister Torsten Reinharz, Zuchaus Ortswehrleiter Mike Mikoleit und Bauamtsleiter Holger Goldschmidt begutachten den Bauplan des neuen Feuerwehrgerätehauses Zuchau. Thomas Schäfer

Barby/Zuchau - „Unsere Bestrebungen gehen ja schon bis in das Jahr 2014 zurück“, erinnert sich Barbys Stadtwehrleiter Detlef August. „Damals waren unsere Hoffnungen, wenigstens eine größere Garage zu bekommen – dann wären die Zuchauer Kameraden schon zufrieden gewesen. Doch dies entspricht heute nicht mehr den Anforderungen für eine Fahrzeughalle oder ein Feuerwehrgerätehaus. Das, was wir jetzt in der Planung haben, ist natürlich vom Umfang her zu dem, was wir damals angedacht hatten, nicht mehr zu vergleichen und für Zuchau ein Riesengewinn“, freut sich der Stadtwehrleiter.

Vor wenigen Tagen hatten Barbys Gemeindebürgermeister Torsten Reinharz und Bauamtsleiter Holger Goldschmidt die frohe Botschaft überbracht, dass die seit Jahren angedachte und von der Freiwilligen Feuerwehr Zuchau herbeigesehnte neue Fahrzeughalle nun endlich realisiert werden kann.

Rohbau noch in diesem Jahr

„Für die Baumaßnahme stehen uns über zwei Jahre 620.000 Euro zur Verfügung“, nannte Holger Goldschmidt eine konkrete Zahl. „Wir haben vor, in diesem Jahr den Rohbau fertigzustellen – allein das hat einem Umfang von zirka 350.000 Euro“, so Goldschmidt weiter. „Entstehen wird eine Fahrzeughalle mit angeschlossenem Sozialtrakt. Wir hoffen, dass wir nicht ganz so sehr von den Turbulenzen am Markt betroffen sind.“ Worauf er anspielt, sind die in letzter Zeit enorm gestiegen Kosten für Baumaterial und der viel beschriebene Handwerkermangel.

Die neue Fahrzeughalle kurz umrissen: Getrennte Umkleiden, Toiletten und Duschen für Männer und Frauen, Lagermöglichkeiten für Gerätschaften, 120 Quadratmeter Fläche für Stellplätze, Fahrzeughalle in Stahlbauweise, massive Bauweise für den Sozialtrakt, Gesamtnutzfläche des Gebäudes 245 Quadratmeter.

Viel Herzblut bei der Umsetzung

„Wir hatten keine dünnen, sondern ziemlich dicke Bretter zu bohren“, äußerte sich Zuchaus Ortsbürgermeister Jörn Weinert. „Besonders dankbar bin ich, dass die Vertreter der Zuchauer Feuerwehr – manchmal etwas impulsiv, aber mit einer gesunden Vehemenz – dem Stadtrat in den letzten Jahren, salopp ausgedrückt, immer wieder auf die Füße getreten sind“, so Weinert. „Das Ansinnen wurde vom Stadtrat wohlwollend begleitet und dann auch von der Verwaltung mit Herzblut umgesetzt. Mein ganz besonderer Dank gilt dem Bürgermeister Torsten Reinharz und Bauamtsleiter Holger Goldschmidt, aber auch den Zuchauern, die im Rahmen von sogenannten Subbotniks im Haushalt eingeplante und dann umgeswitchte Mittel kompensieren konnten.“

Der Neubau ist dringend notwendig. „Die Platzverhältnisse in der alten Halle sind völlig unzureichend. Löschgruppenfahrzeug und Mannschaftstransportwagen passen schlicht nicht zusammen hinein. Die Kameraden müssen sich praktisch neben oder hinter den Fahrzeugen umziehen. Man kann nur froh sein, dass noch kein Unfall passiert ist“, so Stadtwehrleiter Detlef August.

Aktuell hohes Gefahrenpotenzial

Dem stimmte Ortswehrleiter Mike Mikoleit zu: „Die Verletzungsgefahr ist extrem hoch. Der Platz zwischen Umkleideschränken und Fahrzeug ist einfach zu eng. Es ist wirklich gefährlich, wenn das Fahrzeug bei Alarm herausgefahren werden muss, während sich die Kameraden noch umziehen.“

Hinzu kommen die Abgase der Fahrzeuge, da im alten und derzeit noch aktuellen Standort keine Absauganlage existiert. Ebenso gibt es keine getrennten Umkleide- oder Nassbereiche für Männer und Frauen. Das alles sind vorgeschriebene Gegebenheiten, von denen man in Zuchau bisher weit entfernt ist. Doch all das wird bald ein Ende haben.

Die 21 aktiven Feuerwehrmänner und -frauen sowie die zwölf Mitglieder der Jugendfeuerwehr wird es freuen. Zum Ende des Jahres hin ändern sich ihre Arbeitsbedingungen grundlegend zum Besseren.

Anvisierter Start im Frühherbst

„Hoffen wir, das alles klappt“, sagte Mike Mikoleit. Was er andeutet: Eigentlich sollte der Baubeginn schon im September des vergangen Jahres sein. Doch die Mühlen der Behörden sind oftmals nicht die schnellsten. „Der Bauantrag befand sich sehr lange in der Prüfung“, erklärte Bauamtsleiter Holger Goldschmidt. „Wir hatten sie im Juli 2020 eingereicht, hinzu kam noch eine brandschutztechnische Überprüfung. Das hat sich letztlich bis in den März dieses Jahres gezogen – ein dreiviertel Jahr“, erklärte er weiter.

Jetzt, nachdem alle bürokratischen Hürden genommen sind, wird seitens der Stadt schnellstens ein Leistungsverzeichnis für alle Gewerke erstellt. Dann geht es in die öffentliche Ausschreibung und Vergabe der einzelnen Bauabschnitte.

Anvisierter Baustart soll im September sein.