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Jan Kralitschka, der Fernseh-Bachelor 2013, spricht im Interview über die Richtige und wie die Show sein Leben beeinflusste "Begeisterung in den Augen einer Frau spricht mich an"

22.11.2013, 01:14

Jan Kralitschka ist der Bachelor 2013. Im Frühjahr versuchte er in der Kuppel-Fernsehshow, die Frau fürs Leben zu finden. Leider ohne Erfolg. Dafür kennt man den gebürtigen Grünewalder jetzt landauf, landab. Arlette Krickau sprach mit ihm auf der Hochzeitsmesse in Gommern.

Volksstimme: Welche Frage können Sie nicht mehr hören?

Jan Kralitschka: Einmal ob das alles echt war im Fernsehen, oder ob es ein Drehbuch gab. Obwohl ich die Frage verstehen kann. Und natürlich wie meine Traumfrau aussieht.

Volksstimme: Da Sie aber immer noch Single sind, muss die Frage der Traumfrau trotzdem gestellt werden.

Kralitschka: Auf das Aussehen kommt es mir nicht in erster Linie an. Für mich sind die Augen wichtig. Wenn ich da Begeisterung, echte Leidenschaft für etwas entdecken kann, dann spricht mich das an.

Volksstimme: Als Sie dann bei der Sendung "Bachelor" mitmachten, sahen sie das Format auch als ein Sprungbrett an, um als Model noch bekannter zu werden?

Kralitschka: Eigentlich war das Gegenteil der Fall. Als ich vor der Entscheidung stand, war die erste Überlegung, ob das für meinen Modeljob nicht schädlich wäre. Schließlich bin ich ein Model, so etwas wie eine Schaufensterpuppe, die völlig wertfrei ist. Und wenn man sich in die Öffentlichkeit begibt, war mir bewusst, dass ich dann vielleicht nicht mehr wertfrei sein würde. Aber ich hatte Glück. Meine Stammkunden sind mir treu geblieben.

Volksstimme: Trotzdem wurde durch die Show ihr Bekanntheitsgrad gesteigert..

Kralitschka: Ja, aber ich habe da auch schnell festgestellt, dass der rote Teppich so gar nichts für mich ist.

Volksstimme: Warum das denn nicht? Als Model wird man ständig fotografiert?

Kralitschka: Das schon, aber wenn man auf einem roten Teppich ist, ist man auch auf einer Veranstaltung, weil man irgendwas kann. Ich allerdings bin weder Schauspieler noch Sportler. Deshalb weiß ich eigentlich nicht, was ich da soll.

Volksstimme: Gehört man mit 37 Jahren in der Modelbranche nicht schon zum "alten Eisen", das bald ausgemustert wird?

Kralitschka: Da habe ich Glück, dass ich ein Mann bin. Ich arbeite viel mit Männern um die 50 Jahre zusammen, da hab ich also noch ein wenig Luft. Ich muss nur meine 50er Größe halten und kann mich ansonsten schon auf die ersten grauen Haare freuen. Grau-melierte Haare kommen nämlich ganz gut an.

Volksstimme: In der "Yellow-Press" konnte man allerhand über Sie lesen ...

Kralitschka: Was die Presse schreibt, ist mir egal. Es gab da ein paar Erlebnisse, die mich das gelehrt haben. Zum Beispiel: Zu meinem Haus gehört ein kleines Stückchen Wald. Aus diesem Grund hatte ich vor einer Veranstaltung Holz gehackt. Als ich dann im Anzug auf dem roten Teppich erschien, hatte ich einen Holzspan im Haar übersehen. Ein Reporter sprach mich an, was das sei und ich erklärte ihm eben genau diese Situation. Zwei Tage später konnte ich dann in der Klatschpresse lesen, dass für mich alles zu viel geworden ist, ich stehe kurz vor dem Burn-out, und deshalb würde ich mir Auszeiten genehmigen, bei denen ich mich auf Waldhütten flüchte und Holz hacke.

Volksstimme: Der Job, der Ihnen Spaß macht, läuft. Sie haben zwei Kinder, und beides können Sie gut unter einen Hut bringen. Warum fehlt da die Frau?

Kralitschka: Das ist bei mir so wie bei vielen anderen Single-Männern: Weil die Richtige eben noch nicht dabei war. Es ist auch schwer, die Passende zu finden, denn hier in Deutschland haben viele Frauen durch die Sendung ein eingefahrenes Bild von mir. Viele halten mich für einen Macho.

Volksstimme: Wir haben Sie jetzt in Gommern getroffen. In der Nähe in Grünewalde bei Schönebeck sind Sie aufgewachsen, wohnen aber jetzt woanders. Was verschlägt sie aufs Land?

Kralitschka: Ich war nie so der Großstadtmensch. Ich mag die Landleute, sie sind mir oft lieber, weil sie vielleicht auch etwas schüchterner sind.