Bestattung Friedhofsgebühren in Calbe steigen
Der Stadtrat von Calbe hat die Gebührensatzung neu beschlossen.
Calbe l Die Bestattungsform mit der größten Nachfrage wird auch in Zukunft die preiswerteste Möglichkeit sein, einen Angehörigen unter die Erde zu bringen. Der Calbenser Stadtrat hat auf seiner jüngsten Sitzung das Ergebnis der Kostenkalkulation der Verwaltung für die kommenden Jahre in Form einer neuen Friedhofsgebührensatzung bestätigt. Im Schnitt steigen die Kosten für die Bürger hierbei um rund 3,1 Prozent. Damit liege die Preissteigerung deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate der vergangenen Jahre, hatte Bürgermeister Sven Hause (parteilos) in den Sitzungen der Ausschüsse zuvor geworben. Die Urnengemeinschaftsanlage sowie das Rasengrab sind mit jeweils 146 Euro für eine Laufzeit von 20 Jahren die preiswertesten Modelle in der Satzung. Allgemein kosten die Urnengrabstätten nur ein Bruchteil der Erdgrabstätten. Die teuerste Form der Bestattung stellt weiterhin das Doppelwahlgrab dar. Hierfür verlangt die Stadt satte 7118 Euro von den Angehörigen für eine Nutzungsdauer von 30 Jahren. Die großen Preisunterschiede bei den Tarifen kommt vor allem durch das sich ändernde Nutzungsverhalten des Friedhofes zustande.
Erdgrabstätten werden nur noch sehr selten nachgefragt. Das treibt die Kosten nach oben. Denn in der Kalkulation verteilt die Kommune die zu erwartenden Kosten auf die verschiedenen Grabarten auf dem Friedhof. Werden einige Bestattungsformen nur noch selten nachgefragt, steigen die dafür die Preise. Billiger wird es dagegen bei den Bestattungsformen, die eine große Nachfrage haben. Hier werden die anteiligen Kosten für die Unterhaltung und Pflege des Friedhofes durch viele Nutzer geteilt. Das macht sich vor allem bei den Urnengemeinschaftsanlagen und den Rasengräbern bemerkbar.
Im kommenden Jahr will die Stadt zudem den Angehörigen die Möglichkeit geben, ihre Verstorbenen in einem Rasengrab mit einer Stele zu bestatten. Auf der Stele sollen dann die Namen der Bestatteten Personen aufgeführt werden. Ganz beliebt ist diese Bestattungsmethode.
Die Älteren wollen dabei vor allem den Jüngeren nicht zur Last werden. Denn Reihengräber verlangen eine regelmäßige Pflege. In den vergangenen Jahrzehnten hat die ungleiche Verteilung von Arbeitsplätzen in der Republik dafür gesorgt, dass viele junge Bürger abgewandert sind. Sie leben heute oftmals im Süden und kommen nur selten in ihre Geburtsstadt zurück.
Die Zeit, in denen die Nachfahren große Gräber auf dem Friedhof bauten, ist vorbei. Dennoch sind die großen Grabanlagen noch heute auf dem Friedhof zu besichtigen. Sie bilden einen Teil der Stadtgeschichte ab, in denen die reichen Familien sich riesige Denkmale für die Zukunft setzten.
Ganz dicht nebeneinander liegen auf dem Friedhof die verschiedenen Epochen. Ganz dicht nebeneinander liegen heute die verschiedenen Bestattungsformen. Bei der Diskussion der neuen Friedhofsgebührensatzung rückte auch die Nutzung der Trauerhallen auf den Friedhöfen der Stadt in den Fokus. Hier hatte die Verwaltung vorgeschlagen, die Kosten ebenso um 3,1 Prozent anzuheben. Dagegen regte sich Widerspruch.
Die Kosten für die Nutzung der Trauerhallen steht seit Jahren in der Kritik. Denn sie wird von den Bürger in der Regel als deutlich zu teuer empfunden, schildern auch Bestatter die Praxis. So verlangt die Stadt bislang für die große Trauerhalle auf dem Friedhof 325,27 Euro. Zum Vergleich: Die Kosten für ein Urnenreihengrab liegen nach den neuen Zahlen bei 193 Euro für 20 Jahre. Die hohen Kosten für die Nutzung der Trauerhalle hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass die Bürger auf die Räumlichkeiten bei den Bestattern ausweichen. Nach dem Vorschlag der Verwaltung sollten die Kosten für die Trauerhalle nun in Calbe auf 354 Euro steigen. Selbst für die Nutzung der kleinen Trauerhallen in Schwarz und Trabitz müssen die Bürger tief in die Tasche greifen. Rund 260 Euro verlangt die Kommune hier von den Angehörigen. Dabei sind die Trauerhallen zum Teil in einem baulich schlechten Zustand.
Die Stadträte entschlossen sich, die Kosten für die Nutzung der Trauerhallen nicht noch weiter anzuheben. Dabei sehen sie vor allem die Gefahr, dass die Bürger bei noch höheren Kosten noch mehr auf die Möglichkeiten der Bestattungsunternehmen ausweichen und dort zunehmend die Trauerfeiern durchgeführt werden.
Auswirkungen hätte dies auf die Zukunft. Geht die Nutzung der Trauerhallen auf den Friedhöfen in den kommenden Jahren weiter zurück, macht sich dies in der kommenden Kostenkalkulation bemerkbar. Allgemein gilt hier, dass die Kosten dann noch weiter steigen. Vergleichbar ist dies mit den Kosten für die Erdgräber. Sinkt die Nachfrage, wird es teurer, gilt auch auf dem Friedhof. Dazu wollten es die Stadträte nicht kommen lassen und hielten an den bisherigen Kostensätzen fest.