Besucher sind beeindruckt von Kleinod an der Saale
Der Saalehof Gottesgnaden ist eröffnet. Seit Sonnabend lädt das neue touristische Angebot am Saale-Radwanderweg zum Verweilen ein. Mit dem Projekt hat sich Albrecht Ecke einen Traum erfüllt.
Gottesgnaden l Ein Förderprogramm der Europäischen Union für innovative Aktionen im ländlichen Raum - so wird Leader beschrieben. Albrecht Ecke, der den Saalehof entstehen ließ, hat dieses Programm genutzt, um sich seinen Traum zu erfüllen. Zu recht, denn innovativ ist das Projekt auf alle Fälle - und doch zugleich bodenständig und geschichtsträchtig.
Calbes Stadtchef Dieter Tischmeyer lobte: "Ich freue mich als Bürgermeister, dass wir hier in Calbe in Gottesgnaden so ein Kleinod bekommen haben. Ich konnte erst ein paar Blicke schweifen lassen, aber ich bin schon stark beeindruckt." Die Stadt habe sich das Motto "Leben an der Saale" auf die Fahnen geschrieben. Da füge sich der Saalehof gut ein. Tischmeyer hoffe, dass Radfahrer und Radwanderer von dem Angebot rege Gebrauch machen. "Ich ziehe den Hut vor den Mut, den Sie aufgebracht haben, die alten Gemäuer anzugehen und darin zu investieren, verdient Hochachtung." Das sahen auch die zahlreichen Gäste so, denn spontan setzte Beifall ein.
Beeindruckt zeigte sich auch Anne-Marie Keding, Staatssekretärin im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt. Sie stellte heraus, dass solch Engagement gefördert werden kann und muss. Doch ein Projekt stehe und falle mit der Investitionsbereitschaft und dem Unternehmersinn des Besitzers. Denn Staat und Kommune können getätigte Investitionen nicht mit Leben füllen und auf Dauer wirtschaftlich betreiben. Das komme nun allein auf den Hausherrn zu, so Keding.
Für die Region sei der Saalehof aber zweifelsohne ein Anziehungspunkt mehr. Die Staatssekretärin erinnerte daran, dass Albrecht Ecke das Projekt selbst entwickelt und es der Lokalen Aktionsgruppe Elbe-Saale der Leader-Initiative vorgestellt hat. Diese habe die sinnvolle Initiative erkannt und unterstützte das Vorhaben.
Und Albrecht Ecke? Er freut sich über die vielen Gäste, über das Getümmel im Haus und auf der Terrasse. Mit einer so großen Resonanz habe er gar nicht gerechnet, gibt er zu, freut sich aber über jeden Besucher. Auf die Frage, warum gerade Gottesgnaden, muss der gebürtige Calbenser nicht lange überlegen. Während des Konfirmandenunterrichts habe er Rüstzeiten hier verbracht. Die Saaleinsel sei schon immer interessant für ihn gewesen. Dieses gewisse Etwas hat er vor gut zehn Jahren bei einem Spaziergang wiederentdeckt. "Von hier aus hat man den besten Blick auf Calbe", schwärmt Albrecht Ecke, der heute in Potsdam wohnt und in Berlin als Industriedesigner arbeitet. Er habe sich immer gefragt, warum daraus keiner etwas mache - nun hat er etwas daraus gemacht. "Leader war verlockend", gibt er zu. Die Gesamtkosten haben sich auf etwa 400 000 Euro belaufen, etwas mehr als die Hälfte davon flossen als Fördermittel.
Und nun ist er geöffnet - der Saalehof. Wirt ist sein Bruder Hagen Ecke. Aus einem ehemaligen Brennereihaus ist somit eine (Fahrrad)-Herberge - derzeit fünf Doppelzimmer - mit Bistroküche geworden, aus dem einstigen Zuckerfabrikgebäude eine Galerie und ein Informationszentrum. Wo einst eine Reithalle war, findet sich nun eine Ausflugsterrasse mit Blick auf die Saalelandschaft.
Informationen zu Gottesgnaden unter www.saalehof.de. Die Postkarten mit Eindrücken aus der Leader-Region Elbe-Saale können unter www.amtshof-eicklingen.de bestellt werden.