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Stimmen nach der Präsentation des neuen Angebots für Magdeburg-Cochstedt Bringt Flugplan Touristen in die Region?

Von Elisa Sowieja 08.10.2011, 06:24

Nach der Bekanntgabe des Winterflugplans am Flughafen Magdeburg-Cochstedt haben sich Politiker im Salzlandkreis und der Landestourismusverband gestern erfreut gezeigt. Mit dem Gewinn von drei Airlines verbinden sie Hoffnungen für die Region.

Cochstedt. l "Wir sind froh, dass es am Flughafen Magdeburg-Cochstedt weitergeht. Vor allem wegen der Arbeitsplätze", erklärte Heike Ursel-Weißhaupt, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Hecklingen, gestern auf Volksstimme-Nachfrage. "Zum Beispiel die Feuerwehrleute, die dort beschäftigt sind, kommen aus unseren Ortsteilen."

Die werden wohl in den kommenden Monaten genügend zu tun haben. Starten doch nach dem vorübergehenden Weggang der Billigfluglinie Ryanair ab November in Cochstedt gleich drei Airlines in den Süden: Germania fliegt nach Ägypten und Spanien, Corendon in die Türkei, München wird von Air Lipsia angesteuert. Und ab Februar geht es auch nach Ungarn. Insgesamt werden sieben Ziele angeflogen.

Heike Brehmer (CDU), Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Kreistag, setzt in den Gewinn der drei Fluggesellschaften durchaus wirtschaftliche Hoffnungen für den Salzlandkreis. "Ich kann mir gut vorstellen, dass sich dadurch in der Region Unternehmen ansiedeln, zum Beispiel aus dem Logistik-Bereich. Schließlich hat der Flughafen durch die Anbindung zur B6n und die Nähe zur A14 eine Top-Lage."

In touristischer Hinsicht hält Staßfurts Oberbürgermeister René Zok (parteilos) Auswirkungen zumindest am Rande auf den Salzlandkreis für gut möglich. "Wer nach Magdeburg-Cochstedt fliegt, wird sich sicherlich eher für den Harz oder große Städte in der Nähe interessieren. Aber vielleicht machen diejenigen, die hier landen, einen Kurzstopp in der Region, um dort zu essen und zu zu übernachten", sagte er. "Außerdem haben wir für Tagestouristen viel zu bieten - zum Beispiel die IBA oder unsere Glückauf-Tour für Bergbau-Interessierte."

Auch Bärbel Pieper, Geschäftsführerin des Landestourismusverbandes Sachsen-Anhalt, kann sich vorstellen, dass es durch das neue Angebot an dem Regionalflughafen zu touristischen Mitnahmeeffekten für den Salzlandkreis kommt. "Es fliegt wohl niemand vom ägyptischen Hurghada nach Cochstedt, um sich den Salzlandkreis anzuschauen. Aber der neue Flugplan kann das Gewerbe im Umfeld stärken", erklärte sie gestern gegenüber der Volksstimme. "Ich denke da zum Beispiel an Übernachtungen im Vorfeld oder Nachgang von Flügen oder an das Verkehrsgewerbe, sprich Taxis."

Als besonders bedeutsam sieht Pieper die Verbindung nach München an, die es fünfmal in der Woche geben wird. "In Hinblick auf den Geschäftsreisetourismus hat diese Strecke eine unmittelbare Auswirkung auf das Land."