Dr. Heinz Meinl erklärt zum Jahreswechsel seinen Rückzug aus der Kommunalpolitik Da waren es nun schon sechs: Weiterer Calbenser Stadtrat legt sein Mandat nieder
Die Welle an Austritten im Calbenser Stadtrat hält weiter an. Mit Dr. Heinz Meinl (CDU/FDP) hat der sechste Stadtrat innerhalb der Legislatur seinen Rücktritt erklärt. Der Chirurg gibt gegenüber der Volksstimme persönliche Gründe an.
Calbe l Die Mitteilung flatterte bei Hauptamtsleiterin Isabel Bartels auf den Schreibtisch. Kein ungewöhnliches Schreiben, schließlich haben sich seit Anfang Juli 2009, als sich der gewählte Stadtrat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenfand, bereits fünf Mandatsträger für diesen Schritt entschieden: Ralf Luther, Joachim Zähle, Dr. Thomas Heinrich (alle CDU/FDP) sowie Peter Laube und Harald Wanger (Freie Wähler).
Trägt angespannte Atmosphäre im Rat zur Entscheidung bei?
Die Gründe für den Austritt während der Legislatur waren verschieden und reichten von einer zu starken beruflichen und ehrenamtlichen Belastung bis hin zu einer generellen Unzufriedenheit mit der Arbeit des Stadtratgremiums.
Als sechster Stadtrat verlässt nun Dr. Heinz Meinl das Stadtparlament. Der Parteilose saß in den Reihen der CDU/FDP. "Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt", sagt der 72-jährige Mediziner, der noch an zwei Tagen in der Woche seiner Arzttätigkeit nachgeht. "Es sind persönliche und gesundheitliche Gründe, die mich zu diesem Schritt bewogen haben", sagt der Calbenser auf Nachfrage. Nicht äußern wollte er sich dazu, ob sein Austritt in Zusammenhang mit den heftigen Auseinandersetzungen zwischen Vertretern seiner Fraktion und der Fraktion Freie Wähler im nichtöffentlichen Teil der jüngsten Ratssitzung stünden. Die Atmosphäre im Gremium ist seit langem belastet.
Vielmehr steht jetzt allerdings die Frage im Raum, wer für die CDU/FDP-Fraktion in den Stadrat nachrücken wird. Neben Günter Pildner und Uwe Herrmann steht noch Jens Hennicke auf der stark ausgedünnten Liste möglicher Kandidaten des CDU-Ortsverbandes. Letzterer ist für viele ein Wunschkandidat, ist er doch Leiter der Techniker Krankenkasse-Landesvertretung und Leiter der Landesfachkomission Gesundheitswirtschaft. Wer nachrücken wird, muss auf einer der nächsten Fraktionssitzungen ausgelotet und abgestimmt werden.
Die Mandatsniederlegung von Dr. Heinz Meinl wird im Rahmen der nächsten Stadtratssitzung ein Thema sein.