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Gartenverein Die Unabhängigen aus Bördeland

Zur Jahreshauptversammlung hatte der Gartenverein "Erholung" in Biere am Sonnabend eingeladen.

Von Ulrich Meinhard 07.03.2016, 18:15

Biere l Der alte Vorstand wird der neue sein: Am Sonnabend haben Mitglieder des Gartenvereins „Erholung“ in Biere einen neuen Vereinsvorstand gewählt. Die bisherigen Vorstandsleute erhielten wiederum das Vertrauen. Vorsitzender bleibt Dieter Wiemann.

Neben der Vorstandswahl stand auch die Berufung der Revisionskommission an, sie ist das Kontrollgremium des Vorstandes. In ihr wirken Ingrid Schwenke, Rosemarie Kirkam und Jutta Gehrmann mit.

Auf der Tagesordnung der Zusammenkunft, die im Gebäude der Gemeindeverwaltung abgehalten wurde, standen mehrere Beschlüsse über Satzungsänderungen. Hauptsächlich ging es um rein formelle Dinge, so musste die Satzung beispielsweise von Gesetzen und Paragrafen befreit werden, die inzwischen keine Gültigkeit mehr haben. Neu ist jetzt die Dauer einer Amtszeit: lag sie bislang bei drei Jahren, so ist der neue Vorstand jetzt für die Dauer von vier Jahren bestimmt.

Verändert ist weiterhin der Sitz des Amtsgerichtes, bei dem der Verein im Vereinsregister eingetragen ist: das war bislang Schönebeck, jetzt ist es Stendal.

Die Parzellen im 1927 gegründeten Gartenverein „Erholung“ sind zwischen 500 und 600 Quadratmeter groß. Insgesamt gibt es 160 Kleingärten. Knapp die Hälfte von ihnen hat gegenwärtig keinen Pächter. „Leider“, hebt Dieter Wiemann bedauernd die Schultern. Hinsichtlich der Übernahme von Gärten, die von ihren Pächtern aus Altersgründen abgegeben werden, geht es dem Bierer Verein nicht viel anders, als den meisten Kleingartenvereinen in Deutschland: Nachwuchs findet sich nur in geringem Maße. An der Pacht kann es nicht liegen, die beträgt in Biere lediglich 24 Euro und darunter - und das für ein ganzes Jahr. Es sind sogar Gärten mit massiver Laube zu vergeben. Eine Besonderheit in Biere ist, dass das Land Vereinseigentum ist. Somit gilt das Bundesdeutsche Kleingartengesetz nicht.

Wiemann ist seit 1986 Kleingärtner, mit Leib und Seele, wie er versichert. Warum? „Es ist einfach die Freude am Garten und am Gärtnern. Und es ist wie mit jeder anderen Arbeit auch: Sie muss auch ein bisschen Spaß machen.“ Die Ambitionen des Vorsitzenden reichen über die eigene Scholle hinaus: „Wenn wir es schaffen, als Gartenverein eine Gemeinschaft zu sein, dann ist das ein großer Gewinn“, meint er. Außerdem haben er und viele andere Kleingärtner in Jahren und Jahrzehnten etwas geschaffen, was sie nicht missen wollen, was nicht verfallen soll. Wiemann blickt positiv in die Zukunft: „Ich denke, dass wir eine Chance haben, auch diese Zeit zu überstehen“, sagt er angesichts sinkender Mitgliederzahlen. Es werden auch wieder andere Zeiten kommen.