Digitalisierung Tablets in Aussicht
Anfang 2021 erhalten Schönebecks Grundschulen neue Technik: 110 Tablets werden besorgt. Doch wie werden diese verteilt?
Schönebeck l Die Modernisierung der Schönebecker Grundschulen dürfte demnächst einen kleinen Schub erhalten. Vor allem was die Ausstattung der Schüler mit digitalen Arbeitsgeräten angeht. Die Stadt erhält nämlich im Rahmen des Digitalpaktes Fördergelder in Höhe von 49.000 Euro vom Land Sachsen-Anhalt. Mit diesem Geld soll die Digitalisierung vorangetrieben werden.
Noch ist das Geld aber nicht bei der Stadt eingetroffen, sagt Stadtsprecher Frank Nahrstedt. Die Stadt ist jedoch in Vorleistung gegangen und hat mittlerweile 110 Tablet-Computer bestellt. Aber: „Da derzeit viele Schulträger solche Geräte beschaffen, ist der Markt wie leergefegt“, teilt Nahrstedt mit. Man rechne damit, die Geräte im Laufe des ersten Quartals 2021 zu bekommen. Ob Schüler die Tablets bei eventuellem Distanzunterricht Anfang des nächstens Jahres bereits nutzen können, bleibt noch abzuwarten.
Die Verteilung der Geräte wird über die Anzahl der Schüler in der jeweiligen Schule geregelt. Je mehr Kinder dort lernen, desto mehr Geräte gibt es also. Die meisten Tablet-Computer erhält demnach die Grundschule „Karl Liebknecht“. Laut Frank Nahrstedt sind für die Einrichtung 28 Tablets eingeplant.
Schulleiterin Elvira Ludwig-Bauer wusste bis zur Volksstimme-Anfrage allerdings nicht davon. „Dann werden wir uns Gedanken machen, wie wir die nutzen und aufteilen wollen“, sagt die Schulleiterin. Darüber hinaus wird derzeit an der Karl-Liebknecht-Schule an einem medienpädagogischen Konzept gearbeitet. In so einem Konzept wird unter anderem definiert, wie Technik im Schulalltag integriert und genutzt werden kann.
Derzeit verfügt die Schule über ein Computer-Kabinett. „Die jeweiligen Lehrer entscheiden, wofür sie die PCs nutzen“, erklärt Ludwig-Bauer. Möglich ist es zum Beispiel ,Plakate zu erstellen, Texte zu schreiben, im Internet zu recherchieren oder verschiedene Lernspiele zu nutzen.
Doch nicht nur an der Liebknecht-Schule ist man überrascht. Auch Kerstin Arndt, Leiterin der Tolberg-Grundschule, sagt: „Davon, dass wir Geräte bekommen sollen, wusste ich bislang nichts. Das ist mir neu.“ Wie sie die 14 Geräte einsetzen werde, wisse sie daher noch nicht. Fest steht aber, dass die Tolberg-Schule die Tablets durchaus gebrauchen kann. Denn die technische Ausstattung sei nicht mehr auf dem aktuellsten Stand, so Arndt. „Wir haben noch ein klassisches Computer-Kabinett, aber mit nicht allzu neuen PCs.“
Olaf Lindstedt, Schulleiter der Grundschule Plötzky, will erst konkrete Pläne entwickeln, wenn die Tablets wirklich bei ihm in der Schule angekommen sind – beziehungsweise kurz davor. Er ist sich aber sicher, dass die zwölf Tablets sowohl im regulären Unterricht eingesetzt werden könnten, als auch Schülern zur Verfügung gestellt werden, die in Heim-Unterricht-Zeiten kein eigenes Gerät zur Verfügung haben.
Ähnliche Überlegungen hat man in der Grundschule „Ludwig Schneider“ geführt. Wie sie die 21 Tablets unter neun Klassen aufteilen soll, weiß Schulleiterin Heike Gruschke allerdings noch nicht so recht. „Es wird kompliziert, überhaupt festzustellen, bei welchen Kindern oder in welchen Familien der dringende Bedarf besteht. Die Verteilung wird eine schwierige Entscheidung“, so Gruschke.
Und auch, wenn die Tablets durchaus in den Unterricht eingebunden werden können, so sei es vor allem in der Grundschule noch wichtig, dass die Kinder zunächst richtig schreiben und lesen lernen, sagt die Schulleiterin.
Neben den bereits genannten Schulen erhält die Lerchenfeld-Schule 20 Tablets und die Kollwitz-Schule 15 Geräte.