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Schnee Es geht wieder was in Schönebeck

So langsam nimmt das öffentliche Leben nach dem Dauerschneefall der vergangenen Tage wieder Fahrt auf.

Von Bianca Oldekamp 12.02.2021, 00:01

Schönebeck l Ein Bus quert am Donnerstagmittag, 11. Februar 2021, die Wilhelm-Hellge-Straße. Ein Anblick, den es so in den vergangenen Tagen nicht gab. Denn bedingt durch den Schnee auf den Straßen standen auch die Schönebecker Stadtbusse seit Sonntag still.

Am Donnerstag rollen aber zumindest die Schönebecker Stadtbuslinien und andere Linienbusse der Kreisverkehrsgesellschaft wieder – allerdings noch ein wenig eingeschränkt. So werden das Wohngebiet Blauer Stein und des Kurgebietes Salzelmen noch nicht bedient. Die Linie 137 von Schönebeck nach Ranies ist wieder unterwegs, die Haltestellen Plötzky Schule und Pretzien Große Sorge werden aber nicht angefahren.

Der Zugverkehr bei Abellio kommt langsam wieder ins Rollen. Wie gestern informiert wurde, jedoch noch nicht auf der Strecke Magdeburg Hbf – Schönebeck – Calbe – Bernburg Hbf (RB 48). Auch ein Ersatzverkehr sei bisher nicht möglich. Eine Zugverbindung bietet Abellio für die Region dennoch an: auf der Strecke Magdeburg–Aschersleben (RB 41).

Dass viele Bushaltestellen in Schönebeck überhaupt vom Schnee befreit sind und die Busse diese anfahren können, verdanken die Fahrgäste den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs. Seit Sonntag sind die Frauen und Männer im Dauereinsatz inklusive zahlreicher Überstunden, wie Bauhofmitarbeiter Erik Schmidt berichtet. Aber das sei aktuell eben so. Er und sein Team kümmern sich am Donnerstag während ihrer Schicht nämlich unter anderem darum, dass die Bushaltestelle an der Eggersdorfer Straße am Bahnhof auf beiden Fahrbahnseiten vom Schnee befreit wird. „Pro Tag schaffen wir mit sechs Leuten circa sechs Bushaltestellen, je nachdem wie groß sie sind“, berichtet der Bauhofmitarbeiter, als eines der drei Fahrzeuge, das bei diesen Einsätzen durch einen Bagger mit Schnee beladen wird, gerade abfährt.

Denn die Schneemassen können rund um die Bushaltestellen oft nicht verbleiben, da einfach zu wenig Platz ist, und werden deshalb per Bagger verladen und ans Elbufer an der Amtsbreite gebracht und dort abgekippt – auf das der Schnee dort irgendwann schmilzt. Weitere Haltestellen, die das Team am Donnerstag abarbeitet, befinden sich in der Calbeschen Straße und der Paul-Illhardt-Straße.

Auch auf dem Schönebecker Wertstoffhof herrscht wieder reger Betrieb. Der Wertstoffhof des Kreiswirtschaftsbetriebes war am Montag und Dienstag nämlich geschlossen, wie Disponent Mike Eichholz berichtet. Gearbeitet haben er und sein Team aber trotzdem. Schließlich musste auch der Hof und die Container erstmal von den Schneemassen befreit werden, damit Kunden diese wieder nutzen können.

„Teils lag der Schnee eineinhalb Meter hoch“, berichtet der Mitarbeiter des Kreiswirtschaftsbetriebes. Mit den drei Radladern, über die der Wertstoffhof verfügt, habe man Hof und Container aber relativ zügig vom Schnee befreien können. Auch die Straße zum Wertstoffhof ist frei. Und auch die Müllabfuhr fährt wieder, wenn auch eingeschränkt.

Doch wie steht es eigentlich um die Versorgung mit Strom, Gas, Wasser und Wärme in schneeintensiven Niedrigtemperaturzeiten?

„Wir konnten die letzten Tage sowohl während der heftigen Schneefälle als auch während der extremen Kälte völlig störungsfrei liefern“, teilt Sprecherin Julia Teige von den Stadtwerken Schönebeck mit.

Freigeschaufelt werden derzeit auch unter anderem die unzähligen kleinen und großen Trafokästen der Stadtwerke Schönebeck. „Damit die Kollegen beispielsweise bei einer Sicherungsauslösung auch ohne Probleme an die Sicherungen rankommen“, erklärt Max Vatterott, der am Donnerstag mit seinem Kollegen Johannes Knoblauch unter anderem das Trafohäuschen an der Garbsener Straße frei schippt.

Und auch gereinigt wird das Abwasser in diesen Zeiten ganz regulär. „Trotz Frost und Schnee wird das Abwasser rund um die Uhr zuverlässig auf der Kläranlage Schönebeck gereinigt“, berichtet Tina Stroisch vom Kläranlagenbetreiber Veolia.

Kleine Behinderungen gab es am Montag und Dienstag wetterbedingt, aber bei der Abholung der Klärschlämme. „Aufgrund der Schneemassen und der starken Einschränkungen im Straßenverkehr konnten Lkw nicht fahren und die Klärschlammcontainer abholen.“ Auswirkungen auf den Betrieb der Anlage hatte das aber keine.

„Keine Probleme“, heißt es auch seitens des regionalen Erdgasversorgers EMS. Sprecher Frank Sieweck erklärt: „Die Versorgung läuft stabil. Aktuell gibt es keine Störungen, und die Erdgas-Versorgung ist im gesamten Netzgebiet gesichert.“

Sollte beispielsweise bei der Versorgung mit Wärme, bei einer großen Havarie, wie derzeit in Jena, aber doch mal was schief gehen, dann wird seitens der Stadt ein Stab für außergewöhnliche Ereignisse einberufen, der je nach Situation von Feuerwehr, THW, Wasserwehr, Polizei und Fachpersonal von zum Beispiel Versorgern unterstützt wird.