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Suppe&Seele bekocht Sozialschwache beim Weihnachtsmenü und versorgt Obdachlosenheim Feststimmung und Essen für 100 Menschen

Von Daniel Wrüske 27.12.2012, 02:27

Der soziale Treff Suppe Seele hat an Heiligabend 85 Bedürftige zu einem Weihnachtsmenü eingeladen. Am Morgen gab es einen Brunch im Obdachlosenheim. Der Verein hat auch die Festtagsverpflegung zu Weihnachten hier übernommen.

Schönebeck l Lara, Tatjana und Melinda sitzen dicht aneinander gedrängt am Tisch und löffeln ihre Suppe. "Käse-Lauch, das schmeckt echt gut", sagt Tatjana und freut sich, dass es zu Weihnachten ein Drei-Gänge-Menü in großer Runde gibt.

Das macht der soziale Treff Suppe Seele in Schönebeck seit 2009 immer an Heiligabend möglich. "Der Gedanke dahinter ist natürlich Weihnachten", sagt Geschäftsführerin Monique Krause. Dieses besondere Fest solle für die Sozialschwachen in der Elbestadt und der Umgebung wie für alle anderen auch ein Anlass sein, sich wohlzufühlen und Gemeinschaft zu erfahren. "Heiligabend gibt es keine Ausgabe von Beuteln. Wir sitzen alle hier zusammen, essen gemeinsam, und verleben friedliche Stunden zusammen." Monique Krause und ihr Team wollen dafür sorgen, dass sich alle in einer besonderen, familiär geprägten Atmosphäre wiederfinden.

"Die Vorbereitungen starten aber schon einige Tage vorher. Denn an Heiligabend muss alles punktgenau auf dem Tisch stehen."

Dafür ist großer Aufwand nötig. Wenn die Suppe Seele-Gäste am Mittag an den Tischen sitzen, 85 waren am Montag da, ist der größte Teil der Arbeit getan. Bereits morgens um 5 Uhr startet die Kochtruppe um Küchenchefin Rita Schäfter. "Die Vorbereitungen starten aber schon einige Tage vorher", sagt sie. Dann würden die Zutaten zusammengeholt - viele Sponsoren setzten sich dafür mit ein - Gemüse geputzt, haltbare Speisen am Vorabend vorgekocht. Zu Heiligabend soll ja alles punktgenau serviert werden.

In diesem Jahr gab es eine Suppe zur Vorspeise, im Hauptgang Hühnchen mit Apfelrotkohl und Rosmarinkartoffeln. Panna cotta mit Soßenspiegel und Sahnehaube bildete das Dessert - Gerichte für den Gaumen und auch echte Hingucker.

Und das, obwohl die Küche gewissermaßen an "Vorgaben" gebunden ist, mal abgesehen von der Enge im Kochbereich und den erforderlichen Riesentöpfen für die Megaportionen:

"Wir zaubern das Essen aus dem, was wir haben."

"Das ist nicht mit einem Restaurant zu vergleichen", sagt Rita Schäfter. "Wir zaubern das Essen aus dem, was wir haben und aus dem, was uns die Sponsoren dankenswerterweise zur Verfügung stellen."

Dass Heiligabend alles gelingt, ist auch das Verdienst des Teams um Rita Schäfter. Einige ehrenamtliche Helfer sind dabei. Aber auch viele Ein-Euro-Jobber. Sie kümmern sich um alle Bereiche, die gesamte Logistik sei gut durchdacht. "Es nützt ja nichts, wenn alle nur kochen. Wir haben viele, die im Service mitmachen, oder als rückwärtiges Personal beim Abspülen und der Reinigung."

Nach dem Essen ist noch ein Kaffeetrinken für die Gäste angesagt. Bis 16.30 Uhr arbeitet Rita Schäfter, dann kehrt bei Suppe Seele an Heiligabend Ruhe ein. Doch die ist nur von kurzer Dauer. Denn Monique Krause und ihr Verein übernehmen an den Festtagen auch die Versorgung der im Obdachlosenheim untergebrachten Menschen. "Wir haben in den Vorjahren Essen zu ihnen gebracht. In diesem Jahr gab es erstmals einen Brunch, ein gemeinsames Frühstück-Mittagessen, damit wir auch hier alle mal miteinander ins Gespräch kommen können."