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Feuerwehr Einsatzbereit trotz Corona-Krise

Die Feuerwehr in Schönebeck ist einsatzbereit, achtet aufgrund des Coronavirus aber auf unnötige Kontakte untereinander.

Von Jan Iven 03.04.2020, 01:01

Schönebeck l Die freiwilligen Feuerwehren in Schönebeck haben verschiedene Maßnahmen ergriffen, um auch in Zeiten der Pandemie weiter einsatzbereit zu sein. „Wir haben schon vor Wochen unsere wöchentlichen Dienste eingestellt, um die Ansteckungsgefahr unter den Kameraden zu verringern“, sagte der Schönebecker Stadtwehrleiter Daniel Schürmann auf Nachfrage der Volksstimme. Damit kommen die Kameraden nur noch im Ernstfall bei Einsätzen miteinander in Kontakt. „Es sind auch alle Einsatzkräfte gesund“, sagte Stadtwehrleiter Daniel Schürmann.

Grundsätzlich leide die Einsatzbereitschaft der Feuerwehrleute nicht unter den ausgefallenen Diensten, versicherte Schönebecks oberster Feuerwehrmann. Denn die Kameraden seien gut ausgebildet, auch wenn die Dienste das Gelernte immer wieder auffrischen sollen. Allerdings liegen nun auch die Grundausbildungen von jungen Einsatzkräften auf Eis, die demnächst von der Jugendwehr zu den Aktiven wechseln wollen. Das wird vorerst nicht möglich sein.

Hinzu kämen auch noch einige Quereinsteiger, die nicht aus der eigenen Jugendwehr stammen, sondern erst im etwas höheren Alter ihren Weg zu den Schönebecker Einsatzkräften gefunden haben. „Solche Quereinsteiger sind neben unserem eigenen Nachwuchs sehr wichtig, da sie bereits Berufs- und Lebenserfahrungen in die Feuerwehr mitbringen“, sagte Stadtwehrleiter Daniel Schürmann. Insgesamt werden in Schönebeck wegen Corona rund ein Dutzend Grundausbildungen von Nachwuchskräften und Quereinsteiger verzögert.

Auch die Dienste der Jugendfeuerwehren müssen natürlich bis auf weiteres ausfallen. Damit fallen zunächst auch alle Veranstaltungen weg, bei denen die Feuerwehr ihre Arbeit vorstellen und eventuell um den jederzeit benötigten Nachwuchs werben kann.

Im Einsatz achten die Gruppen, bestehend aus bis zu neun Feuerwehrleuten, nun vermehrt auf räumliche Trennung um eine mögliche Ansteckung zu vermeiden. „Deswegen rücken wir derzeit auch mal mit mehr Feuerwehrwagen aus als sonst“, sagte Stadtwehrleiter Daniel Schürmann. Doch selbst wenn eine Gruppe oder komplette Stadtteilwehr wegen Quarantäne oder Krankheit eine Zeit lang ausfallen sollte, wäre die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr in Schönebeck insgesamt weiterhin gesichert. „Dann können andere Stadtteilwehren einspringen und die Aufgaben mit übernehmen“, versichert Stadtwehrleiter Daniel Schürmann.

Ein Problem, mit dem viele Helfer zu kämpfen haben, berührt auch die Schönebecker Feuerwehrleute. „Wir haben Gesichtsmasken und Schutzanzüge gegen die Krankheit. Aber es könnten natürlich immer mehr sein“, sagte Daniel Schürmann. Je nach Einsatz würden die Feuerwehrleute die Schutzmasken auch tragen. Etwa bei der Unterstützung von Krankentransporten. Denkbar wären aber auch Türöffnungen bei Patienten oder Autounfälle.

So mussten die Schönebecker Feuerwehren am vergangenen Wochenende etwa die Bewohner eines Hauses mit ihrer Drehleiter retten, da der dichte Rauch eines Kellerbrandes den Rettungsweg über das Treppenhaus versperrt hatte.

Zwar würden auch die ABC-Schutzanzüge und die Dekontaminierungseinheiten der Feuerwehr gegen das Coronavirus schützen. Allerdings wäre deren ständiger Einsatz viel zu aufwendig und höchstens bei größeren Evakuierungsaktionen angebracht.

Von der Quarantäne einiger Magdeburger Berufsfeuerwehrleute sind Schönebecker Kameraden glücklicherweise nicht betroffen. So arbeiten mehrere Schönebecker neben ihrem Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr gleichzeitig hauptamtliche bei der Berufsfeuerwehr in der Landeshauptstadt. Dort mussten sich 16 Feuerwehrleute in häusliche Quarantäne begeben, nachdem einer der Kameraden positiv auf Corona getestet worden war.