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Feuerwehreinsatz Sturm fegt durch Schönebeck

Sturmtief „Xavier“ hat in Schönebeck für den Einsatz vieler Feuerwehrkameraden gesorgt. In Frohse zerbarst eine alte Kastanie.

Von Dan Tebel 05.10.2017, 19:35

Schönebeck l Lange hat der Sturm am Donnerstagnachmittag nicht gedauert, doch dafür waren die Schäden beträchtlich. Gegen 14.30 Uhr frischte der Wind zu orkanartigen Böen auf. Gegen 15 Uhr rückten die ersten Feuerwehren im Stadtgebiet Schönebeck aus, Minuten später hieß es in der Leitstelle in Staßfurt, dass viele Feuerwehren im gesamten Kreis mit Einsatzfahrzeugen unterwegs seien.

Am Reuterplatz in Frohse warf der Sturm eine wuchtige alte Kastanie um. Der Stamm zerbarst unter dem Druck des Windes. Dabei hatte eine Prüfung zur Standsicherheit erst kürzlich ergeben, dass die Kastanien am Reuterplatz standsicher sind. Diese eine war es jedenfalls nicht. Dabei hatten die Kinder und Erzieher einer Kita am Reuterplatz sowie ein im Obergeschoss lebendes Ehepaar Schutzengel: Der dicke Baum fiel entgegensetzt zum Gebäude auf den Reuterplatz, niemand wurde verletzt. Kameraden der Feuerwehren Schönebeck und Frohse mussten den voluminösen Stamm mit Kettensägen in Stücke teilen, um diese dann überhaupt und zwar mit schwerer Technik bewegen zu können.

Schäden gab es auch an der Frohser Laurentii-Kirche. Obwohl das Dach neu eingedeckt ist, teilweise sogar mit doppelten Reihen aus Biberschwänzen (halbrund geformte Dachziegel), fuhr der Wind an einer Stelle am südlichen Kirchenschiff mit solcher Kraft unter die Biberschwänze, dass ein Loch in die Bedachung gerissen wurde.

Ein großer Ast war in der Straße Am Solgraben von einem Baum abgebrochen und auf einen Parkweg gefallen, auch hier ist niemand verletzt worden. Auf etlichen Straßen lag vor allem kleines Geäst, so dass Autofahrer die Geschwindigkeit anpassen mussten. Größere Äste fielen unter anderem im Breiteweg und am Friedensplatz von Bäumen. Auf der Autobahn 14 soll es nach Volksstimme-Informationen in Höhe des Parkplatzes Dreihöhenberg bei Eickendorf einen Lastwagen umgeweht haben. Daraufhin habe sich der Verkehr bis nach Schönebeck zurückgestaut.

Auch die Kanuten in Schönebeck blieben nicht verschont. Sturm "Xavier" riss Äste von den Bäumen, die den Zaun am Boothaus an der Elbe zerstörten. "Auch zwei Boote waren angebrochen", berichtet Kanu-Trainer Ralf Arndt am Abend.

Zeitweise musste zudem die Friedrichsstraße in Höhe Am Randel gesperrt werden, da Steine eines leerstehenden Hauses auf die Straße gefallen waren.

Auch in anderen Teilen Sachsen-Anhalts richtete Sturm "Xavier" schwere Schäden an.