Fernsehbeitrag von 1976 bei der Jahreshauptversammlung des Eggersdorfer Kultur- und Heimatvereins gezeigt Film-Schmankerl über Traktorenwerk zu sehen
Einen 45-minütigen Fernsehbeitrag aus dem einstigen Traktorenwerk Schönebeck hatten Mitglieder des Eggersdorfer Kultur- und Heimatvereins aus dem Archiv des ZDF besorgt. Die Arbeitswelt aus westdeutscher Sicht sorgte für Heiterkeit.
Eggersdorf l Es war am Nachmittag des 1. Mai 1976, am Tag der Arbeit, als der Fernsehbeitrag im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) über die Mattscheibe flimmerte. Der renommierte Ost-Berliner Korrespondent Dirk Sager und sein Team berichteten für das westdeutsche Fernsehpublikum unter dem Titel "Die Arbeitswelt der Krauses" aus dem Traktorenwerk Schönebeck.
"Die Fernsehsendung ist eindeutig ein Spiegel der damaligen Zeit"
Der Fernsehtrupp konnte sich frei im Werk bewegen, stellte die Arbeitsabläufe und die Technik vor, kam mit Arbeitern und dem Werkdirektor ins Gespräch.
Viele Erinnerungen wurden wach, nicht nur bei ehemaligen Mitarbeitern des Werkes, die sich zur Jahreshauptversammlung des Kultur- und Heimatvereins am Freitagabend in der Gaststätte "Zum Pferdestall" eingefunden hatten. Über den berühmten Zufall und viele Umwege konnte der Beitrag aus den Tiefen des Mainzer Fernseharchivs geborgen werden.
"Die Sendung ist eindeutig ein Spiegel der damaligen Zeit", sagte Vorsitzender Ronald Lindemann über die Art der Berichterstattung vor dem Hintergrund eines zweigeteilten Deutschlands. "Heute würde solch ein Bericht wohl ganz anders aussehen."
Neben der Filmvorführung absolvierte der Eggersdorfer auch die obligatorischen Tagesordnungspunkte der Versammlung.
"Es soll ein Fest mit allen Eggersdorfer Vereinen stattfinden"
An erfolgreichen Veranstaltungen im Jahresverlauf wie der Braunkohlwanderung, bei der im Januar rund 150 Gäste teilnahmen, soll auch weiterhin festgehalten werden. Zudem müsse in absehbarer Zeit über eine Erweiterung der Heimatstube nachgedacht werden, um themengebundene Ausstellungen organisieren zu können. Auch die Plattspräker-Gruppe um Dr. Bärbel Renning vermeldete eine gute Resonanz auf erstellte CDs, auf denen das Eggersdorfer Platt, das sich bereits vom Platt der Nachbarortschaft Biere unterscheidet, zu hören ist.
Dank Neuaufnahmen konnte die Zahl der 32 Mitglieder auf konstantem Niveau gehalten werden. "Allerdings beträgt unser Altersdurchschnitt 70 Jahre" konstatierte Lindemann. Es müssten verstärkt jüngere Menschen im Dorf angesprochen und für den Verein begeistert werden. Auch durch den spontanen Beitritt von Dr. Horst Lewy (68) konnte das Durchschnittsalter nur minimal gesenkt werden. Der Ortsbürgermeister würdigte das Wirken der Ehrenamtlichen als "Verein mit Vorzeigefunktion". Zudem sei für das 1250-Einwohner-Dorf ein "Vereinsfest" in der Planung, bei dem sich alle Vereinigungen im Dorf zusammenfinden können.
Nicht zuletzt verteilte die Chronikgruppe unter Leitung von Klaus Dieter Schmidt das mittlerweile zwölfte Exemplar von "Geschichten und Geschichte aus unserem Heimatort Eggersdorf", in dem unter anderem die Rassegeflügelzucht im Dorf beleuchtet wird.
Zu beziehen ist das Heimat-heft auch über die Internetseite des Vereins unter www.heimatverein-eggersdorf.de