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Denkmal Finanzierung ist sicher: Bockwindmühle in Pömmelte soll in diesem Sommer saniert werden

Für die Mühle ist es nicht die erste Reparatur in den vergangenen drei Jahrzehnten. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf 61300 Euro.

Von Thomas Linßner 20.05.2021, 13:54
Die Pömmelter Bockwindmühle soll in diesem Jahr saniert werden. Hier bei der Übergabe des symbolischen Schecks über 30000 Euro des Landes. Ortsbürgermeister Peter Liensdorf (3.v.l.) und Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger halten ihn bei einigem Medieninteresse auf Abstand ins Bild.
Die Pömmelter Bockwindmühle soll in diesem Jahr saniert werden. Hier bei der Übergabe des symbolischen Schecks über 30000 Euro des Landes. Ortsbürgermeister Peter Liensdorf (3.v.l.) und Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger halten ihn bei einigem Medieninteresse auf Abstand ins Bild. Foto: Thomas Linßner

Pömmelte - „Gott sei Dank ist das Holz schon da“, sagt Brigitte Grönwald vom Mühlenverein Pömmelte. Mit diesem Stoßseufzer aus dem tiefsten Innern der Pömmelterin ist ein glücklicher Umstand gemeint: Die Holzpreise sind explodiert. Deutsches Holz wird vermehrt ins Ausland exportiert, vor allem nach China und in die USA. Die Folge: Der beliebte Rohstoff wird k

napp - und immer teurer. Vor diesem Hintergrund kommt ins Schwitzen, wer ein hölzernes Bauwerk sanieren will ...

Doch der altmärkische Mühlenbauer hatte im Auftrag des Vereins Eiche und Co. bereits vor Wochen geordert. Deswegen steht der Reparatur nichts mehr im Wege.

Gott sei Dank.

Die fehlenden 30000 Euro Landesförderung überbrachte jetzt Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger per symbolischem Scheck. Auch die Restfinanzierung steht. So beteiligen sich auch die Stiftung Denkmalspflege sowie die Sparkasse an dem Sanierungsvorhaben.

Gunnar Schellenberger rückt die Pömmelter Bockwindmühle in den Kontext zum Ringheiligtum, das in Sichtweite liegt. Besucher würden nach seinen Erfahrungen gerne ein touristisches Gesamtpaket bevorzugen, wozu auch die Besichtigung einer archaischen Windkraft passt. Auch Ortsbürgermeister Peter Liensdorf macht ein zufriedenes Gesicht: „Wir sind derzeit gesegnet mit mehreren Objekten, die gefördert werden.“ Damit meint er außer der Bockwindmühle die Sanierung der Johannis-Kirchenorgel und den im Aufbau befindlichen Spielplatz. „Das ist einfach nur schön“, strahlt Liensdorf dankbar.

Nach abgeschlossener Mühlensanierung – sie wird voraussichtlich Ende August beginnen – sollen sich auch wieder die Ruten drehen, was den Kulturstaatssekretär in Entzückung versetzt. „Toll, das sieht dann schön aus, wenn man vom Turm des Ringheiligtums nach Pömmelte guckt!“

Die Bockwindmühle ist seit 1876 im Besitz der Familie Berger. Ein Vereinsmitglied ist die Tochter der Windmüller-Dynastie Berger/Wächter, Brigitte Grönwald.

Nachdem die Bockwindmühle 1993 einen neuen Sterz bekommen hatte, war ein Anfang in Sachen umfassender Rekonstruktion gemacht. Da die Mühlenbesitzer mit einer völligen Rekonstruktion überfordert gewesen wären, wurde 1996 der Mühlenverein gegründet. Der pachtete die Mühle, so dass auch Fördermittel fließen können.

Die Windkraft hat nicht immer an Pömmeltes nordwestlichem Ortsrand gestanden. Nach mündlicher Überlieferung soll sie bereits im 17. Jahrhundert auf dem Schönebecker Hummelberg gemahlen haben. Nachweisbar ist allerdings nur eine Datierung im eichenen Hausbaum. Dort steht zu lesen: „E. Wallstaben 1781 14. August“.