Gymnasium unterzeichnet Kooperationsverträge / Schellenberger: "Beispielhafte Arbeit" Firmen und Unis helfen bei Berufsfindung
Einen Tag der offenen Tür haben Lehrer und Schüler des Schönebecker Gymnasiums am Sonnabend mit einer Berufsfindungsmesse verbunden. Dabei sind zwei Kooperationsverträge mit der Barmer GEK und der Debeka unterzeichnet worden.
Schönebeck l Großartig ausschlafen war am Sonnabend nicht möglich für viele Schüler des Schönebecker Carl-Hermann-Gymnasiums. Bereits um 9 Uhr begann der Tag der offenen Tür ihrer Schule, verbunden mit einer Berufsinformationsmesse. Während sich im Haus II in der Johannes-R.-Becher-Straße Grundschüler und ihre Eltern über den Unterricht und die Arbeitsgruppen am Gymnasium informieren konnten und die Schüler der 6. Klassen Hilfe bei der Wahl einer zweiten Fremdsprache erhielten, war Haus I in der Berliner Straße ganz und gar auf die Berufsfindung ausgelegt. Mehr als 20 Aussteller, darunter Unis, Hochschulen, Unternehmen und die Bundeswehr, beteiligten sich mit ihren Ständen. Den Hut auf hatte für diesen Bereich Gymnasiallehrer Ralf Göcker, der Mathematik, Physik und Informatik unterrichtet.
"Wir veranstalten diese Messe schon sehr lange. Neuerdings haben wir mehr und mehr Firmen bei uns, die über einen dualen Studiengang informieren", sagt Ralf Göcker gegenüber der Volksstimme.
Handfest und hautnah erlebt Nicole Moschner diese Form der Berufsausbildung. Die junge Frau studiert Betriebswirtschaft und steht in Diensten der Stadtwerke Schönebeck. Das heißt, sie durchläuft praktisch beides: eine Berufsausbildung und ein Studium. "Wenn die anderen Ferien haben, gehe ich arbeiten. Man muss sich schon hinsetzen", beantwortet Nicole Moschner die Frage nach dem Anspruch des dualen Studiengangs.
Garantierte Semesterferien haben hingegen Studenten, die an der Hochschule Magdeburg-Stendal ein Studium aufnehmen. Nadine Herden hat eine große Palette an Faltblättern mitgebracht. Groß ist die Auswahl an Studiengängen, die vom Gebärdensprachendolmetscher bis zur Betriebswirtschaftslehre reichen.
Danny Klemm, der im fünften Semester Sozialwissenschaften studiert, hat seine Wahl nicht bereut. Heute steht er hier in Diensten der Uni Magdeburg und frohlockt: "Ein sehr lebendiges Studium. Mit wenig Mathe." "Absolventen können in den Bereichen Projekt- oder Personalmanagement, Medien, Politik oder Forschung einsteigen", sieht der Student viele Chancen späterer Arbeitsmöglichkeiten.
"Bei uns kann man anschließend Gesundheitswissenschaften studieren", macht Carola Müller vom IFBE Bildungszentrum (hier werden Physiotherapeuten und Masseure ausgebildet) ein wenig Werbung in eigener Sache. "Ein Beruf, bei dem man selber fit bleibt", hebt sie hervor und verweist bei dieser Gelegenheit gleich auf den Tag der offenen Tür im IFBE am 17. März, 10 bis 14 Uhr, im IGZ Inno-Life.
Für die Laufbahn bei der Bundeswehr hat sich Philipp Wenzel entschieden. Zu einem Test ist er bereits in Köln gewesen. Ja, das sehe wohl ganz gut aus, meint der Elftklässler, der sich am Bundeswehr-Stand mit Steve Erling unterhält, der bereits eine Uniform trägt. "Wer sich für uns interessiert, sollte spätestens zum Ende der elften Klasse vorsprechen", klärt Steve Erling auf. Immerhin biete die Bundeswehr 20 Studiengänge, und im Gegensatz zu den üblichen Universitäten spiele hier der Nomerus clausus oft keine Rolle. "Allerdings ist der Notenschlüssel nicht unwichtig", fügt der Soldat an.
Mit einem Lächeln verlässt die Schülerin Elisa Wünsche das Gymnasium. Sie will nach ihrem Abitur ein Jahr nach London gehen, Auslandserfahrung sammeln, ihr Englisch vertiefen und später Fremdsprachenkorrespondentin werden. "Oder im Bereich Tourismus arbeiten", blickt sie abwägend und optimistisch in Richtung Zukunft.
Die Zukunft hat auch Schulleiter Dr. Ulrich Plaga im Visier. Er unterzeichnet an diesem Tag zwei Kooperationsvereinbarungen mit der Barmer GEK und der Debeka Versicherung. "Uns verbindet schon lange eine intensive Zusammenarbeit. Die wollen wir jetzt manifestieren", sagt Plaga zur Begründung. Ein Herangehen, dass Jörg Opitz (Barmer) und Horst-Dietrich Kreikemeier (Debeka) nur begrüßen können, denn alle Seiten profitieren. Anwesend ist zu diesem Zeitpunkt Dr. Gunnar Schellenberger (CDU). Er ist nicht nur Vorsitzender des Bildungsausschusses im Landtag von Sachsen-Anhalt, sondern auch und nach wie vor Lehrer am Schönebecker Gymnasium. "Hier wird eine hervorragende und beispielhafte Arbeit geleistet", sagt Schellenberger anerkennend.