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Fischsterben Sonden übertragen Daten aus der Bode

Nach dem jüngsten Fischsterben ist für die Bode ein Sondermessprogramm gestartet.

Von Franziska Richter 02.10.2019, 10:56

Staßfurt l Das Land Sachsen-Anhalt hat ein Sondermessprogramm für die Bode in Staßfurt gestartet als Reaktion auf das Fischsterben im August und die öffentliche Diskussion.

Was beinhaltet das neue Messprogramm genau? Zu September sind in Staßfurt zwei schon vorhandene Messstellen mit moderner Technik aufgerüstet worden, teilt Jenny Schwarz, Sprecherin des Umweltministeriums mit: „Der Gewässerkundliche Landesdienst hat in der Bode an den beiden Messstellenstandorten ‚Bode Staßfurter Wehr‘ und ‚Bode oberhalb der Liethe-Mündung‘ des Gewässerüberwachungsprogramms Sachsen-Anhalt Multiparametersonden mit Datenfernübertragung installiert.“ Dort können bei erneuten Vorfällen „ereignisbezogene Probenahmen“ erfolgen. Heißt: Falls sich der Fluss wieder verfärbt oder es zu Fischsterben kommt, werden mit den Geräten bestimmte Werte genommen.

Diese Werte sind Leitfähigkeit, Sauerstoffgehalt, Wassertemperatur und pH-Wert. Sie können Aufschluss darüber geben, wie verträglich das Bodewasser für Fische ist.

Außerdem werden seit September einmal im Monat Proben des Abwassers der Soda und ihrer Miteinleiter per Hand genommen. Das betrifft das Produktionsabwasser des Sodawerks in Kanal 1 (nahe Liebesbrücke), Kanal 2 (Schöner Blick) und Kanal 3 (Salzrinne) sowie das Abwasser der Firmen, die mit in diese Kanäle einleiten. Das ist das Kraftwerk der Ciech Soda und die Firma Ohplus. Zusätzlich werden Proben am Ablauf des Kanal 1 nahe Liebesbrücke genommen.

Dort werden neben den Parametern Leitfähigkeit, Sauerstoffgehalt, Wassertemperatur und pH-Wert gemessen: Die „Organische Belastung“ (TOC, gesamter organischer Kohlenstoff), die Nährstoffe Ammonium-Stickstoff (NH4-N), Nitrit-Stickstoff (NO2-N), Nitrat-Stickstoff (NO3-N), Stickstoff gesamt (Nges), Phosphor gesamt (Pges) und die Salze Chlor (Cl) und Sulfat (SO4) sowie Schwermetalle.

„Die Ergebnisse des Sondermessprogramms werden auf der Internetseite des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft eingestellt, sobald sie validiert sind“, so die Sprecherin des Umweltministeriums.