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Letzte vier Sonderausstellungen des Jahres mit einem großen Besucherandrang in Staßfurt eröffnet Friedensbotschaft, Aktfotos, Matchbox und Kinderzeichnungen locken ins Museum

Von René Kiel 07.11.2012, 02:13

Vier neue Sonderaussstellungen sind am Sonntag im Staßfurter Stadt- und Bergbaumuseum im Beisein von rund 100 Besuchern eröffnet worden.

Staßfurt l Bis zum 11. Dezember präsentieren dort Willi Kiewitsch aus Schönebeck Matchbox-Autos, Jörg Dölicke aus Schönebeck Aktfotos unter dem Stichwort "Natürlich nackt", Lothar Messerschmidt aus Förderstedt die "Verschlusssache Antigravitationsantrieb" und das Kinder- und Jugendhilfezentrum Groß Börnecke unter der Überschrift "Einblick, Durchblick, Ausblick" Zeichnungen, Malerei und Fotografien.

Lothar Messerschmidt widmet seine mystisch anmutende Schau vier Frauen, seiner Mutter, seiner Frau, seiner Tochter und einer unbekannten Frau, die seine Ausstellung "Die Zeiten ändern sich" verstanden habe. "Meine Sammlung ist wie ein Hobby. Jedes Teil spiegelt alles wider", sagte der Förderstedter, dessen in einer Vitrine aufbewahrtes Schwert besonders beeindruckt. Dank zweier Magneten scheint es unter Glas zu schweben. Wer genau hinschaut, sieht, das es, wenn es eine Uhr wäre, die Zeit mit 5 vor 12 anzeigen würde. Damit verbindet der Hobbykünstler die Friedensbotschaft: "Es ist Zeit die Kriege in der Welt zu beenden."

Die Chefin des Kinder- und Jugendhilfezentrums "Am Wasserturm", Adelheid Schulze-Diemel, bezeichnete es als große Ehre, dass sich ihre Einrichtung in Staßfurt nun schon zum dritten Mal präsentieren dürfe. Der Staßfurter Maler Walter Richter äußerte sich beim Betrachten der von den jungen Leuten angefertigen Bilder anerkennend über die Talente, die in Groß Börnecke schlummern.

Den größten Andrang erlebte der Fotograf Jörg Dölicke an diesem Tag in seinem Ausstellungsraum, denn er zeigte dort eine große Auswahl von Aktfotos in schwarz-weiß, wofür sich in erster Linie die Männer interessierten. Die Kritik einer Besucherin, sie hätten sich auch ein paar hüllenlose Herren gewünscht, beantwortete der Künstler mit den Worten, dass Männer keine so guten Models seien. Mit seiner schwarz-weiß-Technik will sich Dölicke mit seinen Fotos bewusst vom Playboy und anderen absetzen. "Ich arbeite nicht mit Profimodels, sondern mit Frauen aus der Nachbarschaft, die ein paar schöne Fotos haben wollen", sagte er. Einige seien sogar anwesend.

Willi Kiewitsch zeigt in Staßfurt einen Teil seiner fast 2000 englischen Matchboxautos von 1952 bis 1982, die daheim sage und schreibe 13 Vitrinen füllen.

Für die musikalische Umrahmung sorgten junge Künstler der Kreismusikschule. "Dabei handelte es sich um die letzte Sonderausstellung in diesem Jahr", sagte Museumschef Michael Scholl, der damit sein Ziel, in jedem Jahr sechs solcher Höhepunkte zu setzen, erreicht hat.