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Baden Gefahren lauern im Wasser - Das ist während des Schwimmens wichtig zu wissen

Lange mussten die Menschen im Salzlandkreis auf das Schwimmen verzichten. Jetzt öffnen die Freibäder wieder, und das Wetter ist gut genug, um an einen Badesee zu fahren. Aber dort lauern Gefahren.

Von Sebastian Rose 26.05.2021, 16:42
Wie hier im Freibad in Calbe noch vor Corona soll bald die Badesaison wieder voll in Fahrt sein.
Wie hier im Freibad in Calbe noch vor Corona soll bald die Badesaison wieder voll in Fahrt sein. Archivfoto: Sebastian Rose

Schönebeck - Wer kennt das nicht? Mit den Freunden eben zum See, eine schnelle Runde schwimmen und dann ein kühles Blondes in der Sonne.

Wenn es nach Reiner Neuhaus von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DRLG), Ortgruppe Bernburg-Saale, geht, drohen hier dann die meisten Gefahren.

Schuld ist in diesem besonderen Fall auch ein wenig die Pandemie. „Im Moment ist ein großes Problem natürlich der fehlende Schwimmunterricht an den Schulen. Seit Monaten kann dort aufgrund der Corona-Pandemie nicht der sichere Umgang mit und in dem Wasser trainiert werden“, erzählt er auf Anfrage der Volksstimme am Telefon. Weiter berichtet er über drohende Gefahren durch die Übungslosigkeit.

Sprunghafter Anstieg der Temperatur

„Es sollte unbedingt gerade bei noch unsicheren Kindern darauf geachtet werden, am Anfang der Badesaison nur überwachte Badestellen wie Freibäder zu nutzen. Besonders bei unbewachten Badeseen droht Gefahr durch verschiedene Faktoren.“ Einerseits kann laut Neuhaus noch einiges an alten, rostigen und spitzen Gerätschaften im See versenkt sein, auf der anderen Seite gibt es eine spezielle Sprungschicht. Die Oberfläche eines Sees ist oftmals gut erwärmt, nach circa zwei Metern aber folgt ein sprunghafter Abstieg der Temperatur.

„Das teilweise eiskalte Wasser in der Sprungschicht kann dann zu einem thermischen Schock führen, wenn jemand vom Ufer aus in den See springt. Von Lähmungen bis Herzinfarkten ist alles möglich“, so Neuhaus weiter. Spezielle Gefahr lauert auch in den Flüssen des Salzlandkreises. Die Fließgeschwindigkeit von Elbe, Saale und Co. ist laut dem Presseverantwortlichen der DLRG sehr hoch.

„Viele unterschätzen dies. Von außen mag das fließende Gewässer noch eher ruhig aussehen. Wir haben aber mal einen Test mit unseren speziell ausgebildeten Strömungsretter gemacht. Selbst diese hatten keine Chance, auch nur ansatzweise an der Stelle wieder aus dem Wasser zu gelangen, wo sie auch eingestiegen sind. Da lagen oft 100 Meter und mehr dazwischen.“

Keine gute Idee

Baden in der Elbe und Saale ist ebenfalls keine gute Idee, da möglicherweise laut Recherchen des MDR multiresistente Keime durch Kläranlagen drohen. Zudem gilt generell im Bereich bis zu 100 Meter ober- und unterhalb von Brücken, Wehren und Hafeneinfahrten: Baden verboten. Dies gilt auch an Schleusen.

Auch die Berufsschifffahrt kann mit Wellenschlag der Containerschiffe zum großen Risiko werden. „Wenn dann noch ein ungeübter Schwimmer auf ein großes Schiff trifft, wird es eng“, sagt Neuhaus am Telefon.

Auch für die Rettungsschwimmer des DLRG selbst ist das Üben im Moment ein großes Problem. Die einzige Möglichkeit seien Trockenübungen oder mit dem Neopren-Anzug in einem Freiluft-See zu üben. Bei den Temperaturen in diesem Frühjahr keine einfache Herausforderung.

Infos über Baden im Salzlandkreis

Die DLRG ist im Salzlandkreis im Übrigen nur bei Personalmangel in den Freibädern zu finden. Dort sind eher die von den Städten und Gemeinden eingestellten Schwimmmeister vor Ort.

Im Seepark Barby gibt es beispielsweise laut der Stadt einen Schwimmmeister, der auf den Badebetrieb in der abgegrenzten Fläche achtet.

Im nach der großen Flut 2013 zerstörten und mittlerweile wiederaufgebauten Freibad in Calbe geht es laut Bürgermeister Sven Hause spätestens ab dem 1. Juli wieder los. Dann auch ebenso mit Schwimmmeister.