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Bildung Großmühlingen: Digitale Tafeln sorgen für Motivation bei Schülern

Die Grundschule hat vergangenes Jahr von Fördermitteln profitiert und zwei digitale Tafeln erhalten. Warum der Umgang mit digitalen Medien schon jetzt wichtig ist.

Von Alina Bach 24.01.2024, 12:00
In Geometrie sind Ben (links) und Leonie an der Tafel schon fit.
In Geometrie sind Ben (links) und Leonie an der Tafel schon fit. Foto: Alina Bach

Großmühlingen. - Die Kinder der vierten Klasse an der Grundschule „Friedrich Loose“ in Großmühlingen sind sich einig: Der Unterricht mit der neuen digitalen Tafel macht Spaß. Seit Oktober vergangenen Jahres gibt es an der Schule zwei mobile Tafeln für den Unterricht. Bereits einige Jahre zuvor erhielt die Bildungseinrichtung zwei fest installierte Tafeln. Auch das Lehrerkollegium der Schule ist froh über die neue Anschaffung. „Wir haben jetzt einen sehr hohen Deckungsgrad. Das heißt, es ist nur die erste Klasse, die keine digitale Tafel hat“, weiß Schulleiter Frank Schiwek. Im kommenden Schuljahr sehe das jedoch aufgrund des erneuten Rückgangs an Schülern aber anders aus. Da stehe dann in jedem Klassenraum die digitale Tafel zur Verfügung.

Digitale Grundlagen bilden

Die mobilen digitalen Tafeln stehen derzeit den vierten Klassen zur Verfügung, da es für diese Schüler besonders wichtig sei, sich mit digitalen Medien auseinanderzusetzen, bevor sie in die weiterführenden Schulen kommen.

Auch Klassenlehrer Marcel Dräger hält den Unterricht an der digitalen Tafel für sinnvoll, da einige Schulen den Umgang bei den Kindern bereits voraussetzten. Und nach den ersten Monaten im Einsatz machen sich die Vorteile auch bemerkbar. Die Schüler hätten ein viel stärkeres Interesse. Das lasse sich an der höheren Beteiligung messen, erklärt Marcel Dräger. Bislang sei die Aufmerksamkeit der Schüler hoch. „Gerade jetzt, wo die Tafel neu ist, merke ich, dass sie sich viel mehr melden und was daran malen wollen“, sagt Marcel Dräger. Ob das auch so bleibe oder sich ein Gewöhnungseffekt einstelle, müsse beobachtet werden.

Als er damals an die Grundschule in Großmühlingen kam, habe es noch kein Medienbildungskonzept gegeben. Mittlerweile kommen aber alle Lehrer mit der digitalen Tafel zurecht. Schließlich gab es dafür auch zwei Schulungen. Es seien nur wenige Kleinigkeiten, wie etwa das Arbeiten mit Zirkel und Lineal. „Das ist Übungssache“, betont Frank Schiwek.

Wo Probleme auftreten oder Hilfe benötigt wird, unterstütze man sich gegenseitig im Kollegium. „Der Strom darf aber nicht ausfallen“, sagt Frank Schiwek. Ansonsten sehe er keine Nachteile an der digitalen Variante. Sollte es zu Störungen kommen, habe die Gemeinde einen Wartungsvertrag abgeschlossen, mit dem bereits gute Erfahrungen gemacht wurden. „Da gibt es eine Fernwartung“, erklärt Schulleiter Schiwek. Diese laufe im Hintergrund, ohne dass Schüler oder Lehrer etwas davon mitbekommen würden. Und das ist auch gut so. Schließlich kommt die digitale Tafel fast in jeder Stunde zum Einsatz.

Auch die Kinder lernen schnell. „Die haben weniger Berührungsängste als mancher Kollege, der jahrelang mit der klassischen Tafel gearbeitet hat“, beobachtet Marcel Dräger bei seiner Klasse. Die Schüler müssten vielmehr gebremst werden. Daher gebe es auch klare Regeln, wie zum Beispiel: „Wir gehen nur an die Tafel, wenn der Lehrer es gestattet.“ Das funktioniere bislang sehr gut.

Vielseitiger Unterricht

Neben der verstärkten Motivation bei den Schülern befürwortet Dräger aber auch die Gestaltung des Unterrichts mit der digitalen Tafel. „Wir können ganz leicht Medieninhalte an die Tafel bringen, Bilder zeigen und parallel im Internet recherchieren.“ Auch für die Vorbereitung biete die Tafel Vorteile.

Vorher musste mehr Unterrichtsmaterial ausgedruckt werden oder der Platz an der klassischen grünen Tafel habe nicht ausgereicht. Auch die Arbeitsblätter, die an die Tafel gepinnt wurden, wären oft zu klein gewesen. „An der Tafel können wir die Dinge so groß machen, dass jeder es gut erkennen kann“, erzählt Marcel Dräger. Gleichzeitig könnten Tafelbilder jetzt unendlich erweitert werden. „Das schieben wir nach oben und schreiben darunter weiter.“ Außerdem ist das Speichern der Tafelbilder möglich. „Vorher musste man das Tafelbild stehen lassen – und im besten Fall war es am nächsten Tag noch da“, sagt Dräger.

Stift und Papier bleiben

Nur für das haptische Schreibenlernen in der ersten Klasse sei die klassische Kreidetafel besser geeignet. Wobei auch dort die Kinder weiterhin mit Stift und Papier schreiben, wie auch in allen anderen Klassenstufen der Grundschule. „Es ist ja nicht so, dass die Kinder an der digitalen Tafel arbeiten und dann auf dem Tablet schreiben am Tisch“, meint Marcel Dräger. Obwohl er mit der Einführung des digitalen Unterrichts an den Grundschulen in Form einer digitalen Tafel befürworte, sei es ebenso wichtig, dass es Stifte, Hefte und Bücher gibt.