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Junkers Carré GWG investiert in Karl-Liebknecht-Straße in Schönebeck - Großprojekt für die Genossenschaft, zu dem Thomas Webel (CDU) gratuliert

Zum 100. Geburtstag der Schönebecker GWG investiert die Genossenschaft in der Karl-Liebknecht-Straße gewaltig. Zum Geburtstag und zum ersten Spatenstich kommt Sachsen-Anhalts Verkehrsminister.

Von Andre Schneider 07.05.2021, 17:06
Erster Spatenstich GWG an der Schönebecker Karl-Liebknecht-Straße, Beim Spatenstich dabei (v.l.): Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch, Verkehrsminister Thomas Webel, GWG-Vorstand Uwe Nachsel, Genossenschafts-Verbandsdirektor Ronald Meißner und Landrat Markus Bauer
Erster Spatenstich GWG an der Schönebecker Karl-Liebknecht-Straße, Beim Spatenstich dabei (v.l.): Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch, Verkehrsminister Thomas Webel, GWG-Vorstand Uwe Nachsel, Genossenschafts-Verbandsdirektor Ronald Meißner und Landrat Markus Bauer Foto: Andre Scheider

Schönebeck

Der erste Spatenstich ist gesetzt: Die Gemeinnützige Schönebecker Wohnungsbau-Genossenschaft (GWG) investiert in der Karl-Liebknecht-Straße in Millionenhöhe. Für die kleine Genossenschaft ein riesen Projekt. Zum ersten Spatenstich kamen am Donnerstag, 6. Mai 2021, Sachsen-Anhalts scheidender Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) und Landrat Markus Bauer (SPD) sowie zahlreiche weitere Gratulanten – und das passend zu einem besonderen Jubiläum.

In der Karl-Liebknecht-Straße war alles angerichtet. Auf dem zugegebenermaßen noch ziemlich kahlen Areal hatte der GWG-Vorstand ein Zelt aufgestellt und ein kleines Buffet organisiert. Dennoch: Zum 100. Geburtstags der Genossenschaft fiel die Feier deutlich kleiner aus, als zunächst geplant. Die GWG wurde am 6. Mai 2021 vor exakt 100 Jahren gegründet.

GWG macht sich selbst das größte Geschenk

Aber immerhin sollte es an diesem besonderen Ehrentag nicht an Geschenken mangeln. Das größte machte sich die Genossenschaft selbst. Im Rahmen des Jubelfestes erfolgte der erste Spatenstich für das umfangreichste Neubauprojekt in der Geschichte der Genossenschaft. Für den Bau mussten insgesamt 27 in die Jahre gekommene Häuser weichen. Wie GWG-Vorstand Uwe Nachsel erläuterte, stammten sie noch aus den 30er Jahren. Nun sollen dort in den nächsten 25 Jahren 20 neue Häuser mit etwa 300 Wohnungen entstehen – die ersten 54 schon bis Ende 2022. „Die Anlage ist bei den Schönebeckern sehr beliebt“, so Nachsel. Trotzdem, „für uns ist das eine riesen Herausforderung“, sagt das Vorstandsmitglied.

„Darauf kann die GWG aber stolz sein“, kommentierte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel, der zum Geburtstagsumtrunk gekommen war. Der Christdemokrat stellte zwar fest, dass es in Sachsen-Anhalt generell keine Wohnungsnot gebe („Wir haben 15 Prozent Leerstand“), sieht aber den Bedarf nach modernen Wohnungen nach allerbestem Standard. Er empfahl, den Blick aus den großen Ballungszentrum hin ins Ländliche zu legen. „Die Fachleute vor Ort wissen am besten, was gebraucht wird.“

„Ein schöner Tag für Schönebeck“

Der sozialdemokratische Landrat des Salzlandkreises, Markus Bauer, kommentierte mit „ein schöner Tag für Schönebeck“, ohne sich in Floskeln verlieren zu wollen. Er sieht die Ansiedlung von Menschen – und dazu brauche es attraktiven Wohnraum – als außerordentlich wichtig für die städtischen Finanzen. „Die meisten Einnahmen haben Kommunen aus den Rückflüssen der Lohnsteuer.“

Über diese Einnahmen dürften sich dann künftig Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) und die Verantwortlichen in Verwaltung freuen. „Mit dieser Investition in die Zukunft wird der Grundstein für zufriedene Mitglieder gelegt. Gleichzeitig wird auch die Attraktivität unserer Stadt weiter erhöht“, sagte der Verwaltungschef am Donnerstag.

Die Arbeiten sind bereits in vollem Gange. In den nächsten Wochen geht es im neuen „Junkers Carré“ so richtig los.

Herzlichen Glückwunsch! Aus der Geschichte der GWG

Die GWG wurde am 6. Mai 1921 als Spar- und Bauverein für Schönebeck und Umgegend eGmbH gegründet.

Die Gründer: die Herren Steuer, Grond, Liebmann und Bast sowie Hartung, Taebel, Buß, Kothe und Uchtenhagen.

Die ersten Wohnhäuser des Vereins entstanden an der damaligen Wilhelmstraße, heute Wilhelm-Hellge-Straße.

Begonnen wurde 1922 im genossenschaftlichen Geist mit dem Bau von Kleinwohnungen, die dringend benötigt wurden.

Während der DDR-Zeit wurden Neubautätigkeiten der Genossenschaft durch staatliche Organe bewusst verhindert. Die Nutzer gingen sorgsam mit den Gebäuden um, Sanierungen wurden oft improvisiert.

Seit 1990 hat die GWG über 20 Millionen Euro in die Sanierung und Erhaltung der Objekte investiert und bietet seit 2010 sogar betreutes Wohnen an.

In der Karl-Liebknecht-Straße sollen als Junkers Carré zwei viergeschossige und zwei dreigeschossige Gebäude entstehen. Quelle: GWG

Noch Luft nach oben - Kommentar von Andre Schneider

Alles Gute zum Geburtstag, GWG! Genossenschaften garantieren, was in Ballungsräumen oft knapp ist: günstigen Wohnraum. Zudem haben sich die Schönebecker Genossenschaften nach der Wende neu aufgestellt und attraktive Wohnungen geschaffen. Schönebeck hat so ein echtes Faustpfand in der Sachsen-Anhalter Wohnungslandschaft – nicht zuletzt wegen der Nähe zu Magdeburg. Das alles könnte so schön sein. Aber es gibt Luft nach oben. Was in der Stadt fehlt, sind Baugrundstücke für junge Familien, genauso wie Eigentumswohnungen. Und das, obwohl auch in Schönebeck viele Gebäude und Grundstücke leer stehen. Hier sind die Akteure auf dem Wohnungsmarkt gefragt: Stadt, Private und auch die Genossenschaften. Dann wird das Portfolio noch ein Stück reicher.