Sanierung Calbe: Gymnasium muss saniert werden
Gunnar Schellenberger ergreift erneut die Initiative, um Gelder für die Sanierung des Schillergymnasiums zu beschaffen.
Calbe. Um das Schillergymnasium sanieren zu können, ergreift Gunnar Schellenberger erneut die Initiative. Auf Bundes- und Landesebene hat er in den vergangenen Wochen abgeklopft, wie sich möglicherweise Geld für die Abarbeitung des sichtbaren Sanierungsstaus beschaffen ließe. Inzwischen, schildert er, habe er drei Alternativen, um das Schulgebäude, welches mehr als 500 Schüler täglich besuchen, baulich in die Gegenwart zu holen.
Wie bereits kürzlich öffentlich angekündigt, will er die Mittel für die geplante Schulsanierung nun über das Städtebauprogramm des Landes anschieben. Die Kommune sei hier bereits tätig, habe Anträge gestellt und wolle rund um das Gymnasium die Straße ausbauen und Calbe so lebenswerter machen, schwärmt er. Lebendige Zentren heiße das Landesprogramm und treffe damit den Ansatz der Saalestadt nach seiner Ansicht sehr gut, meint er.
Treffen in Calbe
Am Dienstag, 13. April 2021, traf sich Gunnar Schellenberger mit Landrat Markus Bauer (SPD). Der Landkreis besitzt die Schulträgerschaft für das Haus und ist damit auch für die bauliche Hülle verantwortlich. Mit am Tisch saß auch Calbes Bürgermeister Sven Hause. Die Kommune ist wichtig, wenn es um die konkrete Antragstellung und Durchführung des Projektes gehe, sagt Hause. Denn nur die Kommune könne die Anträge stellen. In der Runde seien sich alle Lokalpolitiker einig gewesen, dass in dem Schulhaus ein erheblicher Sanierungsbedarf bestehe, sagte der Bürgermeister nach dem Treffen.
Rund vier Millionen Euro soll die Sanierung des Gymnasiums kosten. In den kommenden Wochen müssten die Rahmenbedingungen für eine mögliche Sanierung aus dem Landesprogramm geklärt werden, kündigt er an. So müsse der Calbenser Stadtrat über die Absichten informiert werden, sagt Sven Hause. Der Kreistag hatte bereits 2020 Eigenmittel für die Sanierung beschlossen. Allerdings hat die Kreisverwaltung bislang kein Programm ausfindig machen können, um erfolgreich Fördermittel für das Projekt einzuwerben. Ursprünglich sollte die Sanierung über die Investitionsbank und das dort verwaltete Stark III-Programm finanziert werden. Der Kreisverwaltung gelang es allerdings nicht, das Projekt erfolgreich in dem Programm unterzubringen. Die Fördermittel wurden nicht bewilligt. Seit der Ablehnung des Antrages sucht die Verwaltung weiter nach Alternativen.
Zusätzliche Bundesmittel
In den kommenden vier Wochen will Gunnar Schellenberger ausloten, wie hoch die Förderung ausfallen könnte. Noch lieber wäre ihm allerdings angesichts der nicht gerade reichlich gefüllten Landes- und Kreiskasse, wenn er noch zusätzlich ein Bundesprogramm für den Schulstandort an der Saale nutzen könnte. Auch der Bund fördert in den Ländern mit eigenen Programmen. Das hatte er bereits im vergangenen Jahr bei einem Treffen mit dem damaligen Staatssekretär Marco Wanderwitz thematisiert.
Als der Bundespolitiker kurze Zeit später das Ressort wechselte und Ostbeauftragter wurde, rissen die Gesprächsfäden zunächst ab. Mit dem Nachfolger im Bundesbauministerium hat Gunnar Schellenberger nun einen neuen Ansprechpartner gefunden, erzählt er. Zwei Bundesprogramme würden inhaltlich für die geplante Sanierung passen und nutzbar sein. In den kommenden Wochen wolle er nun ausloten, wie sich die verschiedenen Programme für die Umsetzung des Vorhabens in der Praxis nutzen lassen könnten.
Fest steht, dass bei einer Umsetzung über das Städtebauprogramm des Landes der Kreistag die Eigenmittel an die Saalestadt weitergeben müsste. Der Stadtrat müsste dann das Geld für den Umbau beantragen und die Kommune das Projekt durchführen.
Energetische Sanierung
Ganz neu ist der Gedanke in der Städteförderung nicht, dass die Kommune für andere Mittel beantragt. So stellte der Stadtrat bereits in der Vergangenheit einen Antrag für die Sanierung der Stephanikirche. Hier stellt die Kirche den Eigenanteil für die beantragten Fördermittel.
Mit der Sanierung des Schillergymnasiums sollte nicht nur das Haus energetisch auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden. Außerdem sollten auch die Voraussetzungen für den digitalen Umbau der Schullandschaft gleich mit in das Haus eingebaut werden. Die Digitalisierung der Bildung ist eines der großen Zukunftsprojekte in der Bundesrepublik.
Bislang sind die Schulträger hier je nach Kassenlage unterschiedlich weit vorangekommen. Um die Unterschiede bei der Ausrüstung in den Schulen abzubauen, hat sich der Bund bereits engagiert und unterstützt die Kommunen hier mit finanziellen Hilfen für die Anschaffung der neuen digitalen Technik.