Abriss Gymnasium weicht Wohnhäusern
Das ehemalige Gymnasium am Malzmühlenfeld in Schönebeck ist bald Geschichte. Die Abrissarbeiten sollen Ende 2018 abgeschlossen sein.
Schönebeck l Sicherlich auch ein bisschen mit Wehmut können viele ehemalige Schönebecker Abiturienten derzeit den Abriss ihres alten Schulgebäudes mit ansehen. Lange war das Gymnasium am Malzmühlenfeld ein wichtiger Bildungsstandort für die Stadt, zuletzt als gemeinsamer Standort mit dem ehemaligen Dr.-Tolberg-Gymnasium an der Berliner Straße. Nachdem dort neu- und angebaut wurde, ist das entstandene Dr.-Carl-Hermann-Gymnasium nunmehr der einzige Anlaufpunkt für Gymnasiasten aus der Umgebung.
Das alte Gebäude an der Johannes-R.-Becher-Straße diente zwar übergangsweise zum Beispiel den Musikern der Mittdeldeutschen Kammerphilharmonie als Probe- und Aufnahmeort für CDs, doch in den vergangenen Jahren wurde der Bau zunehmend dem Verfall preisgegeben. Aber auch diese Zeiten sind nun endgültig vorbei – ein Magdeburger Abrissunternehmen, das unter anderem auch den bekannten Blauen Bock in Magdeburg zerlegt hat, schwingt nun auch Am Malzmühlenfeld die Abrissbirnen.
Am Donnerstag war laut Jana Klück von der Firma „Geistlinger, Abbruch-Erdarbeiten“ der offizielle Start für den sogenannten maschinellen Abbruch, nachdem das Gebäude in den vergangenen Wochen entkernt worden war. Die kommenden Wochen und Monate wird das ehemalige Gymnasium zerlegt und gibt das Areal für ein neues großes Wohnprojekt frei, welches die Wohnungsbaugenossenschaft Schönebeck (WBG) realisiert. Die Liegenschaft, die sich einst im Besitz des Salzlandkreises befand, wechselte 2015 den Besitzer. Die WBG musste damals den Stadtrat von ihren Nachnutzungsplänen für das Objekt überzeugen, denn der Flächenutzungsplan musste geändert werden. „Aus ‚Schulstandort‘ muss ‚Baugebiet‘ werden“, heißt es in einem Volksstimme-Bericht vom 24. März 2016. WBG-Vorstand Deltef Eitzeroth betonte damals, dass im geplanten Wohnprojekt mehrere Generationen wohnen sollen und der Abriss wohl erst im Jahr 2017 vorangetrieben werde.
Es hat zwar ein bisschen länger gedauert, aber nun ist es amtlich. „Der Abriss des Gebäudes ist für das 3. und 4. Quartal dieses Jahres eingeplant“, erklärt Johannes Höber von der WBG auf Nachfrage der Volksstimme. Demnach soll das Gebäude bis Ende des Jahres abgerissen sein. Und er wird noch konkreter: „Bereits in der Planungsphase befindet sich hier der Neubau von 32 barrierereduzierten Wohnungen, aufgeteilt in vier Mehrfamilienhäuser. Für einen besonderen Wohnkomfort sorgt hier die Tiefgarage, von der direkt auf die gewünschte Wohnetage des jeweiligen Mehrfamilienhauses gefahren werden kann“, so Johannes Höber weiter. Im Zuge dessen werde auch die Außenanlage neu gestaltet.
Und das lässt sich die WBG auch etwas kosten: pro Haus seien rund zwei Millionen Euro angesetzt – das macht summa summarum acht Millionen inklusive der Abrisskosten. Laut dem Johannes Höber sollen die Häuser Ende 2020 fertig sein.