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Hochwasserschutz Kreisstraße in Pretzien für Deichbau dicht

Die Ortschaft Pretzien wurde vom Hochwasser der Elbe 2013 in Mitleidenschaft gezogen. Jetzt gehen die Hochwasserschutzarbeiten weiter.

Von Bianca Oldekamp 16.01.2020, 02:00

Pretzien l Noch ist Pretzien was den Hochwasserschutz angeht nicht sicher. Doch das soll sich schon bald ändern. Denn am Montag, 13. Januar 2020 sind weitere Arbeiten zum Hochwasserschutz rund um die Ortslage Pretzien gestartet. Dafür ist die Kreisstraße 1296 in Höhe der Einmündung Fischerufer seit Montag voll gesperrt. Denn genau um diesen Bereich geht es bei den aktuellen Hochwasserschutzarbeiten.

„Die alte Deichschart an der K1296 ist zu niedrig und ist deshalb abzureißen“, erklärt Burkhard Henning, Direktor des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) Sachsen-Anhalt, der für die Maßnahmen zum Hochwasserschutz zuständig ist. Bei einer Deichschart handelt es sich um eine Öffnung in einem Deichkörper, durch die ein Verkehrsweg führt – im Pretziener Fall die Kreisstraße.

Im Hochwasserfall war die Durchfahrt, also das Loch im Deich, auch bisher durch einen sogenannten Dammbalkenverschluss gesichert. Dabei handelt es sich um mobile Schutzelemente, die das Loch im Ernstfall verschließen. Burkhard Henning erklärt: „Die Durchfahrt wird an gleicher Stelle wie die alte Durchfahrt mit einem Dammbalkenverschluss gesichert. Sie wird mit 2,30 Metern circa einen Meter höher, als die alte Anlage.“ Dafür werden die Fahrbahn und die unbefestigten Seitenbereiche baulich angepasst.

Die beweglichen Verschlussmaterialien werden zwar durch den LHW beschafft, gehen anschließend aber an die Stadt Schönebeck als zuständige Kommune, die die Teile verwahren und im Hochwasserfall verbauen muss. Zuvor wird im Rahmen der Bauarbeiten aber ein Probeaufbau vorgenommen, um Pretzien im Ernstfall auch wirklich schützen zu können.

Die aktuellen Arbeiten an der Deichschart fügen sich in bereits teils abgeschlossene Hochwasserschutzarbeiten im Bereich des südlichen Ortsrandes zwischen der Dr. Martin-Luther-Straße und der ersten Grundstücke der Straße Am Park ein. Die Gesamtlänge beträgt circa 510 Meter.

So entsteht ab dem Grundstück Dr. Martin-Luther-Straße 4b eine Schutzwand. Sie wird in den anschließenden Deichabschnitt eingebunden. Dieser wiederum wurde als Deich mit Krone und Absatz als Erdbauwerk neu errichtet. „Beidseitig des Deiches werden fünf Meter breite Deichschutzstreifen angelegt“, berichtet Burkhard Henning. Die Trasse des Deichabschnittes verläuft durch unbefestigtes Umflutgelände und hat eine Länge von circa 320 Meter. Sie endet mit der Deichschart an der Kreisstraße.

Zum Schutz des östlichen Teils der Hafenstraße ist östlich der Kreisstraßendurchfahrt bereits eine 240 Meter lange Hochwasserschutzwand aus Stahlspundbohlen entstanden. Auch die Straße Große Sorge ist durch eine neue, rund 86,5 Meter lange Hochwasserschutzanlage gesichert worden.

Wenn alle Arbeiten rund um Pretzien abgeschlossen sind, ist die Ortschaft bis zu einem Pegel (Barby) von rund acht Metern sicher.

Das Ende der Arbeiten am Hochwasserschutz rund um Pretzien ist für Mai 2020 anvisiert und soll auch eingehalten werden „wenn das Wetter im Januar und Februar das erlaubt“, sagt Burkhard Henning. Die Kreisstraße soll voraussichtlich bis zum 31. März 2020 gesperrt bleiben.