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Da kommt keine Langeweile auf: Sport und Traditionspflege halten den Eggersdorfer Verein auf Trab Hubertus-Schützen bestehen den Schnell-Check

19.10.2013, 01:09

Mit 34 Mitgliedern gehört die Schützengilde Hubertus Eggersdorf zu den kleineren Vereinen im Ort. Ob es dennoch alles gibt, was zum Schützenwesen gehört, klärt Volksstimme-Volontärin Bianca Schwingenheuer im Schützen-Check.

Eggersdorf l Die Geschichte der Schützengilde Hubertus beginnt klassisch: In einer Bierlaune am Stammtisch beschlossen 1995 Eggersdorfer Bürger den Verein ins Leben zu rufen. Seitdem haben sich die Schützen ihrem Leitspruch verschrieben: Ehre dem Verein, dem Dorf und dem Land.

Schießsport: Auf dem Schießstand im Vereinsheim der Schützengilde wird geschossen. Und zwar mit Luftgewehren und -pistolen. Für Kinder gibt es eine Laseranlage. "Der Sport macht 50 Prozent unseres Vereinslebens aus", sagt der Vorsitzende Frank Lichtenfeld. Hier steht der Wettbewerb klar im Vordergrund. Wer es selbst versucht, muss feststellen: Das ist ganz schön schwierig. "Schießen erfordert Konzentration, Ruhe und Kraft", so Schießsportleiter Georg Thormann.

Traditionspflege: Die zweite Säule des Vereins. Auf Dorffesten oder Jubiläen sind die Schützen präsent. So begleiten sie auch schon mal eine Hochzeit mit traditionellen Böllerschüssen. Ganz wichtig ist hier auch die Vereinsfahne, die seit 2005 im Besitz der Schützen ist. Darauf sind traditionelle Motive aus Eggersdorf zu finden.

Schützenfest: Das gibt es in Eggersdorf nicht. "Für ein großes, eigenes Fest fehlt uns einfach das Geld", sagt Frank Lichtenfeld. Macht aber nichts, die Schützengilde präsentiert sich beim Dorffest der Vereine. Hier wird auch ein Schützenkönig ausgeschossen.

Schützenkönig: In diesem Jahr wurde eine Frau Schützenkönigin. Sie kann sich allerdings noch nicht mit einer dazugehörigen Schützenkette schmücken. Wie Schießsportleiter Georg Thormann verrät, ist sie aber in der Planung. Auch sie soll traditionelle Motive aus Eggersdorf enthalten. Der Eggersdorfer Schützenkönig muss übrigens nicht, wie in anderen Städten tausende von Euro mitbringen. "Wer hier König wird, zahlt hundert Euro und bringt eine Kiste Bier mit", sagt Georg Thormann mit einem Augenzwinkern.

Finanzierung: "Es geht uns als Verein gut", so Frank Lichtenfeld. Das sind gute Nachrichten, auch wenn sich die Mitglieder mehr Sponsoren wünschen. Die Schützen finanzieren sich über drei Säulen: Beiträge der Mitglieder, Traditionspflege und Spenden über Sponsoren. Diese ermöglichtem dem Verein sogar ein elektronisches Erfassungssystem für den Schießstand.

Nachwuchs: Das Problem der Jugendarbeit ist, dass Kinder erst ab 14 Jahren zum Luftgewehr greifen dürfen. "Da haben sie sich vielfach schon für den Fußballverein entschieden", so beschreibt Frank Lichtenfeld das Problem. Allerdings haben die Schützen eine Laser-Anlage, mit der auch jüngere Kinder schießen können. Zur Zeit gibt es fünf Jugendliche, die zu den Vereinsabenden kommen. Das langfristige Ziel sei es, dass Kinder mit dem Verein aufwachsen, so Georg Thormann. Derzeitig sei der Verein ein bisschen überaltert. Rund 70 Prozent der Mitglieder sind über 50 Jahre alt.

Zukunft: "Nach dem Umbau ist vor dem Umbau", so Frank Lichtenfeld. Der Schießstand schließt sich an die Mehrzweckhalle in Eggersdorf an. Aus einem leer stehenden Dachboden haben die Schützen inzwischen eine moderne Schussanlage mitsamt gemütlicher Sitzmöglichkeit geschaffen. Man merkt: Die Schüt- zen sind mächtig stolz auf das, was sie in 18 Jahren Vereinsgeschichte geschaffen haben.

Fazit: Der Schießsport ist sicherlich nicht für jeden etwas. Allerdings legt die Schützengilde Hubertus viel Wert auf Gemeinschaft. Hier fühlt sich jeder Willkommen.

Wer neugierig geworden ist, kann Dienstags und Donnerstags ab 18 Uhr bei den Schützen vorbei schauen. Heute noch von 9 bis 11.30 Uhr findet außerdem ein Seniorenschießen (ab 45 Jahre) statt.