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Reh in der Saale Hund hetzt Reh in die Saale bei Barby - Jäger muss Kitz erschießen

22.04.2021, 12:18
Für ein junges Reh, ein Kitz, kam in Barby jede Hilfe zu spät.
Für ein junges Reh, ein Kitz, kam in Barby jede Hilfe zu spät. Symbolfoto: Linßner

Barby/Tornitz (tli)

Tragischer Vorfall in der Feldmark: Ein Hund hetzt ein Reh in die Saale und quält es bis zum Tode. Das berichtete der Barbyer Hegeringvorsitzende Tobias Wostry.

Beamte der Wasserschutzpolizei befuhren während ihrer Streifenfahrt die Saale nahe Klein Rosenburg, als sie hektische Bewegungen im Wasser bemerkten. Ursache war ein Hund, der ein Reh durch das Wasser hetzte, immer wieder biss und somit schwer verletzte. Die Polizisten retteten das Reh und sicherten es an Bord ihres Bootes. Den Halter des Hundes fanden die Beamten in unmittelbarer Entfernung – gegen ihn wird nun ein Verfahren eingeleitet, da er für den Schaden Verantwortung trägt, den sein Hund verursacht hatte. Das gerettete Reh musste durch einen Jäger erlöst werden.

Brut- und Setzzeit beginnt

Im Frühling beginnt in Wald, Feld und Flur die Brut- und Setzzeit der Vögel und des Wildes. Das bedeutet: Leinenpflicht für Hunde und besondere Sorgfalt bei ihren Besitzern. Kitze und junge Hasen laufen nicht weg. Sie bleiben ruhig liegen, um nicht gesehen zu werden. Vögel, die am  Boden brüten, sowie die unerfahrenen Jungtiere aller Arten sind durch unkontrolliert frei laufende Hunde ebenfalls gefährdet. Alle Jahre gehen Vogelbruten, besonders die der am Boden brütenden Arten, verloren, da aufgeschreckte Elternvögel ihre Eier oder Jungvögel nicht vor dem Auskühlen schützen können.

Vom 1. März bis zum 15. Juli ist gemäß des Waldgesetzes untersagt, Hunde in Feld und Wald einschließlich angrenzender öffentlicher Straßen unbeaufsichtigt laufen zu lassen. Eine Ausnahme stellen Jagdhunde-, Hüte-, Blinden-, Polizei - oder anderweitige Diensthunde dar, soweit sie sich in ihrem bestimmungsgemäßen Einsatz befinden. Das Waldgesetz sieht bei Verstößen ein Bußgeld von bis zu 25000 Euro vor.