Gestaltungsprojekt des Elbuferfördervereins soll Stadt und Fluss besser miteinander verbinden In drei Stufen geht es zur Elbe hinunter
Am Salzblumenplatz entsteht eine Sitzstufenanlage. Baugebinn war gestern. Innerhalb eines Monats soll das Projekt realisiert sein. Finanziert wird es vom Elbuferförderverein und dem Land.
Schönebeck l Der Bagger hatte kaum mit dem Abbruch begonnen, da musste Hans-Peter Koschkar schon einige Fragen von Bürgern beantworten. Warum wird die Mauer abgebrochen? Was soll das werden? Die Antwort überzeugte nicht alle Skeptiker. Die Mauer stört doch nicht.
Doch, findet Martin Hennig, der Vorsitzende des Schönebecker Elbuferfördervereins. "Sie verstellt den ungehinderten Blick von der Stadt aus auf die Elbe", findet er. Ebenso soll der Blick freigegeben werden für alle Bootfahrer von der Elbe aus auf die Salzblume. "Ein bisschen haben wir uns die Magdeburger Elbestufen zum Vorbild genommen. Aber unsere Idee stammt aus den Jahren 1996/97 und ist somit älter", erklärte Hennig gestern Nachmittag. Kurz zuvor hatte die Firma ITB mit dem Abriss eines Teil der Mauer am Salzblumenplatz begonnen. Von hier aus soll es in einem Monat in drei Stufen zur Elbe hinunter gehen. Hennig spricht von einem Elbebalkon, Stadtsprecher Hans-Peter Wannewitz führt den Begriff Elbeschaufenster im Mund. Um es kurz zu fassen: Am Salzblumenplatz entseht innerhalb von vier Wochen eine Sitzstufenanlage. Und die Stadt Schönebeck wird keinen Cent dazu bezahlen, weil nämlich der Elbuferförderverein sage und schreibe 18000 Euro durch die eigenen Mitglieder und über großzügige Sponsoren (darunter viele kleine Firmen der Elbestadt) zusammen bekommen hat. Die restlichen 22000 Euro für das insgesamt 40000 Euro teure Bauprojekt kommen aus Mitteln des Programms Stadtumbau Ost.
"Die Finanzierung war all die Jahre das größte Problem. Dass es dafür keine Eigenmittel der Stadt geben wird, war relativ früh klar", erläutert Martin Hennig die Entstehungsgeschichte des Projektes.
Hinter dem steht voll und ganz Schönebecks Baudezernent Guido Schmidt. "Mit diesen Sitzstufen werden wir dem Ambiente gerechter. Es wird ein weiterer Mosaikstein für die Verschönerung der Altstadt gesetzt", sagt er und lobt das Engagement des Elbuferfördervereins. Auflagen des Denkmalschutzes hat es übrigens nicht gegeben, weil die Mauer kein historisches Bauwerk ist, sondern erst nach 1990 errichtet wurde. Und wie gesagt: Nur ein Teil wird entfernt.
Bereits in den vergangenen Wochen gab es im Internet eine Diskussion zur Baumaßnahme in pro und kontra. "Die Reaktionen sind aber überwiegend positiv ausgefallen", schätzt Martin Hennig ein und geht davon aus, dass ein solches Votum auch in der Schönebecker Bevölkerung seine Fortsetzung findet.
Am heutigen Mittwoch will sich Hennig mit Vertretern der Stadt treffen, um über die Sanierung des Marktbrunnens zu sprechen. "Das ist im Moment unser größtes Vorhaben", sagt er mit Blick auf das bis zu 300000 Euro teure Projekt.