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Internet Calbe geht 2020 an das Breitbandnetz

2020 beginnt die Breitbanderschließung in Calbe für die Randgebiete. Bis Ende 2020 sollen die Kabel verlegt sein.

Von Thomas Höfs 06.12.2019, 10:04

Calbe l Obwohl Calbe neben der Stadt Egeln zu den Kommunen im Kreis gehört, die am besten mit Breitband erschlossen sind, gibt es dennoch erhebliche Lücken. 2020 wird der Magdeburger Anbieter MDDSL im Auftrag der Kreisverwaltung mit der Erschließung der Saalestadt und der Ortsteile beginnen.

Am Mittwochabend lud der Versorger zu einem Informationsabend in die Hegersporthalle ein. Gut 100 Einwohner wollten dabei wissen, wie und wann die Breitbandversorgung erfolgen kann.

Um die bislang unterversorgten Bereiche zu erschließen, beteiligt sich der Bund an den Kosten, erinnerte zuvor Bürgermeister Sven Hause. Der Landkreis habe die Ausschreibung zur Erschließung dieser Bereiche durchgeführt und entsprechende Unternehmen verpflichtet.

In Calbe erhielt der Magdeburger Versorger den Zuschlag. Rund 2,364 Millionen Euro öffentliche Mittel fließen in den im kommenden Jahr beginnenden Ausbau, sagte Katharina Werner von der Kreisverwaltung. Die Mitarbeiterin des Fachdienstes für den Breitbandausbau verfolgte die Veranstaltung in Calbe.

Nach den Planungen des Versorgers sollen in der Stadt rund 25 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden, sagte MDDSL-Geschäftsführer Andreas Riedel. In vielen Fällen werde das Unternehmen die Infrastruktur der Telekom auf den letzten Metern nutzen und den Breitbandanschluss über die Telefonleitung ermöglichen.

Allerdings funktioniere dies nicht überall. Zu weit abgelegen von den nächsten Verteilerkästen der Telekom liege beispielsweise die Siedlung Damaschkeplan.

Deshalb werden die Häuser hier auf Wunsch einen neuen Anschluss erhalten, kündigte er an. Dabei setzt das Unternehmen nicht mehr auf Kupfer, sondern auf Glasfaser. Glas sei das Material der Zukunft, schwärmte der Geschäftsführer. In Zukunft ließen sich hierüber unglaubliche Datenmengen übertragen. In mittlerer Zukunft werde die Kupfertechnik ausgedient haben, sagte der voraus.

Deshalb sei das Unternehmen auch in den Wohngebieten bereit, die Glasfaser bis in die Häuser zu legen. Voraussetzung ist dabei allerdings, dass sich mehr als 60 Prozent der Hausbesitzer dazu entschließen, damit sich der Aufwand lohne. Bereits jetzt können sich die Haushalte für einen Anschluss anmelden. Sprechen will der Anbieter in den kommenden Wochen ebenso mit den lokal tätigen Vermietern. Die Vermieter müssen mit dem Anbieter einen Vertrag zur Versorgung schließen, erklärte Andreas Riedel.

Aktuell arbeitet sich das Unternehmen von Biere aus in Richtung Calbe vor. Von dort wird das Glasfasernetz zur Saalestadt gelegt. Da auch die Ortsteile der Stadt versorgt werden sollen, sucht der Anbieter nach einer Möglichkeit, die Saale zu überwinden. Die Idee, die Saalebrücke zu nutzen, habe sich zerschlagen, hieß es an dem Abend.

Dafür verfolge das Unternehmen nun den Plan, den Fluss zu unterqueren. Dazu sollen in den kommenden Wochen Gespräche mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft geführt werden, um eine entsprechende Genehmigung zu erreichen, sagte Andreas Riedel. Eine ganze Reihe von Bürgern wohnen auf den anderen Saaleseite und müssen versorgt werden.

Im Stadtgebiet hat das Unternehmen bereits die ersten Schaltschränke aufgebaut. Sie bilden das Rückgrat der Versorgung. Im Dezember 2020 sollen die Einwohner der Stadt über einen Zugang zum Breitband verfügen, kündigte er an. Für das Unternehmen heißt dies, dass bis zu 1100 Haushalte in der Stadt in den kommenden Monaten einen neuen Hausanschluss oder einen Zugang über das bisherige Telefonkabel zum Breitband haben müssen, erklärte er weiter.