Jugendliche können handwerklich kreativ werden

Der Projektname Stabil steht für Selbstfindung - Training - Anleitung - Betreuung - Initiative - Lernen. Ziel ist, förderungsbedürftige Jugendliche fit für Maßnahmen, Ausbildung oder Beschäftigung zu machen. In Staßfurt gibt es dafür vier Werkstätten - und nun auch eine in Schönebeck.

Schönebeck/Staßfurt l In Sachsen-Anhalt gibt es derzeit 13 Stabil-Projekte. Darunter ist auch der Salzlandkreis, die Betreuung liegt seit 2009 bei den Elke-Meister-Schulen mit Sitz in Magdeburg. Im Raum Staßfurt - aufgeteilt auf Hecklingen und Stadt Staßfurt - gab es bisher eine Näh-, eine Fahrrad-, eine Garten-, eine Holz- und eine Gastronomie/Bistro-Werkstatt. "Es gibt 50 Plätze zu vergeben. Jede Werkstatt kann bis zu zehn Teilnehmer aufnehmen", erklärt Standortleiterin Susanne Engelmann. Sie freut sich, dass das Projekt bis zum 30. Juni 2015 verlängert worden ist. Einen Fördermittelbescheid in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro haben die Elke-Meister-Schulen dafür zur Verfügung gestellt bekommen. Damit ist das Projekt im Salzlandkreis eines von 9 Stabil-Einrichtungen landesweit, die auch weiterhin gefördert werden. Das passiert mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes, in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Jobcenter.

Damit sich die Werkstätten nicht nur im Raum Staßfurt konzentrieren, verständigten sich Elke-Meister-Schulen und Jobcenter darauf, eine Werkstatt in Schönebeck anzubieten. Gesagt, getan: Die Nähwerkstatt in Staßfurt wurde geschlossen, dafür ist die Werkstatt "Handwerklich kreativ" in Schönebeck an der Magdeburger Straße 256 eröffnet worden. Das Landesverwaltungsamt als zuständige Bewilligungsbehörde des Projektes stimmte dem zu.

"Hier sind Jugendliche, die den Übergang in Ausbildung oder Arbeitswelt nicht optimal geschafft haben", erklärt Sven Hause, Bereichsleiter Eingliederung Jobcenter Standort Schönebeck, und fügt hinzu: "Das Land hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Jugendlichen dort abzuholen und zu unterstützen. Denn wir werden in Zukunft ihre Arbeitskraft brauchen." Deshalb würden Land und Europäische Union Geld in dieses Stabil-Projekt investieren. "Ich bin guter Dinge, dass das Projekt Zukunft hat", schätzt Sven Hause ein.

Die Schönebecker Werkstatt "Handwerklich kreativ" hat eine Besonderheit zu bieten. Die Teilnehmer haben einen Kleingarten in der Anlage Abendfrieden übernommen. "Die Naturmaterialien können sie bei Floristikarbeiten verwenden", sagt Susanne Engelmann. Die Produkte, die in den Werkstätten entstehen, werden dann zu marktähnlichen Preisen verkauft. Ein Fachbeirat aus Vertretern von Handwerksunternehmen achte darauf, dass es zu keiner Wettbewerbsverzerrung kommt, so Engelmann. Das Projekt bringe keinen Gewinn, sondern decke mit den Erlösen die Ausgaben.

Weitere Informationen unter Telefon (03925) 28 83 18