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Bauarbeiten in Bördelands Ortsteilen Kabel für Internet werden durch die Erde "geschossen"

Von Andreas Pinkert 19.08.2011, 06:34

Derzeit stehen in Eggersdorf und Großmühlingen unzählige rot-weiße Absperrbaken an den Straßenrändern. Sie begrenzen Löcher, in die zuvor ein sogenannter Bohrspüler Rohre horizontal durch die Erde "schießt". Darin liegen Kabel, die ab September für schnelles Internet sorgen. In Kleinmühlingen und Zens sollen die Arbeiten noch folgen.

Biere/Eggersdorf/Großmühlingen/Kleinmühlingen/Zens. Im medizinischen Bereich würde man von einer minimalinvasiven Operation sprechen, einem chirurgischen Eingriff, bei dem beispielsweise lediglich durch zwei kleine Löcher im Bauchraum operiert wird. Ein ähnliches Verfahren – auf den Tiefbau bezogen – kann derzeit auch im Bördeland beobachtet werden.

Straßen müssen nicht aufgeschachtet werden

Dabei öffnen Bauarbeiter ein kleines Loch am Rand von Straßen und lassen einen sogenannten Bohrspüler anrollen. Die eigentliche Bohrung erfolgt mit einem Bohrkopf, der auf einer berechneten Trasse durch das Erdreich der verschiedensten Bodenarten geführt wird. Mit einer speziellen Sonde im Bohrkopf und dem entsprechenden Funkempfänger wird der Verlauf der Bohrung mittels einer genauen Messung kontrolliert. Wenig später sind die Kabelschutzrohre unterirdisch verlegt.

"Diese Methode ist sehr schonend für Straßen und Wege, da lediglich kleine Kopflöcher entstehen und nichts großflächig aufgerissen werden muss. Es gibt keine Probleme mit Pflaster und Ausfahrten", sagt Andreas Riedel, Geschäftsführer der Magdeburger Mitteldeutschen Gesellschaft für Kommunikation mbH (MDDSL). Das Unternehmen baut in fünf bislang unterversorgten Ortsteilen Bördelands die Versorgung mit Breitbandinternet auf (Volksstimme berichtete). In Biere sind diese Arbeiten bereits abgeschlossen.

Nach Großmühlingen und Eggersdorf wird der Bohrspüler nach Kleinmühlingen und Zens weiterziehen. In Eickendorf und Welsleben wird es kein schnelles Internet geben, da die beiden Ortsteile bereits über eine Geschwindigkeit von mindestens 2 Kilobit/Sekunde verfügten. Damit waren die Kriterien des Förderprogramms nicht gegeben.

Mitte September soll nach Aussagen von Andreas Riedel der Probebetrieb im Bördeland starten, Ende September sollen die fünf Ortsteile komplett an das schnelle Netz angeschlossen sein.