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Heute eröffnet die Interessengemeinschaft Nostalgie in Klein Rosenburg eine Mineralienausstellung Kennen Sie die geheimnisvollen Drusen?

Von Thomas Linßner 24.03.2012, 04:16

Die Interessengemeinschaft "Nostalgie eröffnet heute die diesjährige Ausstellungssaison in Klein Rosenburg. Unter dem Titel "Verborgene Schönheiten" sind schlichte und edle Mineralien zu sehen.

GroßRosenburg l Kennen Sie Drusen? Die Kreuzworträtseler vielleicht. Dann aber eher als arabische Religionsgemeinschaft. In diesem Fall sind unvollständig mit Kristallansammlungen verschiedener Art gefüllte Gesteine gemeint. Sie sind auffallend schwer; infolge vulkanischer Prozesse sickerte stark mineralhaltiges Wasser in deren Hohlräume, das im Laufe der Zeit zur Bildung von Kristallen führte. Die äußerlich unscheinbaren Steine entfalten erst nach Durchtrennung ihr wundervolles Innenleben.

Die Ausstellung zeigt Drusen aller Farben und Formen, aber auch geschlossene "Knollen", von denen kein Mensch weiß, was sie enthalten. Spannt man den Bogen zum Osterfest, erinnern sie an bunte Pappeier, bei denen es ähnlich ist. Erst bei Öffnung geben sie das Geschenk preis.

"Ein Großteil der wundervollen Mineralien, Gesteine und Fossilien wurde von unseren Mitgliedern aufgekauft, um die Sammlung vor der Zerschlagung zu retten"

Apropos, Geschenk. Für die Sammler Christiane Schönemann und Lebenspartner Dirk Hellberg sowie deren Mitmacher war das Angebot eines Magdeburger Auktionshauses ausschlaggebend für diese Ausstellung. Dort wurde eine in 200 Jahren (!) gewachsene Familiensammlung aufgelöst. "Ein Großteil der wundervollen Mineralien, Gesteine und Fossilien wurde von unseren Mitgliedern aufgekauft, um die Sammlung vor der Zerschlagung zu retten", sagt Christiane Schönemann.

Doch nicht nur Handschmeichler aus Ozeanjaspis, bläuliche Aquamarine oder mikrokristalline Achate werden die Besucher in ihren Bann ziehen. Auch in unseren Breiten findet man bemerkenswerte Steine.

"Es ist doch wirklich sehr sehenswert, was unsere Erde alles so zu bieten hat, und wir mit unseren Augen und restlichen Sinnen sehen und finden müssen", meint Dirk Hellberg. Mit dem geschulten Auge finde man auch im Umfeld von Klein Rosenburg - besonders in Kieswerken - "Schätze". So quarzdurchzogene Steine oder schön strukturierte "Importe", die die Eiszeit vor unsere Tür schob.

"Wir haben in der Ausstellung auf große Texterklärungen verzichtet, da die Exponate für sich und durch sich sprechen sollen", betont Hellberg. Außerdem seien fachkundige Erklärer im Raum, die gerne helfen, wenn jemand tiefer in das Thema eindringen möchte.

Als "sehr große Besonderheit" kündigt er eine Leihgabe an. Es ist ein Natursmaragd in Verarbeitung mit einem Juwelier-/Goldschmiedsmaragd. "Er hat 377 Karat in vollendeter Bearbeitung", schwärmt Hellberg.

Zu sehen sind natürlich auch die sogenannten Trommelsteine. Sie werden zur Bearbeitung der Oberfläche zusammen mit Schleif- oder Poliermittel in eine sich drehende Trommel gefüllt. Der Vorgang verläuft dann in mehreren Arbeitsschritten mit immer feinerem Schleifmittel. Die Steine reiben dabei aneinander, beim letzten Schleifgang werden sie poliert. Die Produktionsdauer beträgt je nach gewünschter Qualität etwa zwei bis fünf Wochen.

Besonders in der Esoterik sind die unterschiedlichen und preiswerten Steinchen begehrt. So wird der Amethyst als Heilstein gegen Trunksucht eingesetzt.

Die Ausstellung wird heute um 14 Uhr eröffnet. Geöffnet ist sonnabends und sonntags ab 14 Uhr. Individuelle Terminabsprache: Telefon (039294) 21303