1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Kennzeichen-Reform: Bochert stellt sich Volksstimme-Fragen

Bundesweiter Experte nächste Woche in Schönebeck Kennzeichen-Reform: Bochert stellt sich Volksstimme-Fragen

Von Olaf Koch 18.08.2011, 06:30

Er bekommt derzeit mehr Sympathiepunkte als Merkel, Gabriel, Rösler und Co. Er hat etwas angeschoben, was das Herz der Menschen erwärmt und verloren geglaubtes Heimatgefühl wieder herstellt: Prof. Ralf Bochert. Der Studiendekan ist der Kopf hinter der Liberalisierung der Kennzeichen. Bochert wird in der nächsten Woche zu einem Besuch in der Volksstimme-Redaktion erwartet.

Schönebeck. Als vor wenigen Wochen unabhängig voneinander die CDU-Fraktion des Schönebecker Stadtrates als auch die Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung eine Idee öffentlich machten, schlugen die Wellen hoch. Diskutiert wurde die Möglichkeit, dass es zukünftig möglich sein soll, dass Fahrzeuge nicht nur mit dem Kennzeichen "SLK", sondern auch mit dem altgewohnten "SBK" zugelassen werden. Rund 200 Leser beteiligten sich in dieser Zeit an einer nicht repräsentativen Umfrage. Lediglich sechs Meinungen waren dagegen, die überwiegende Mehrheit begrüßte den Vorstoß von CDU und Stadtverwaltung.

Der Kopf im Hintergrund dieser bundesweiten Aktion ist Prof. Ralf Bochert. "Die eindeutige Zustimmung der Menschen zur Wiedereinführung auslaufender Kfz-Kennzeichen in denjenigen Städten, die früher durch ein solches repräsentiert wurden, zeigt politischen Handlungsbedarf auf", erläutert Bochert. "Insbesondere die auch für uns erstaunlich große Resonanz nicht nur regionaler Medien hat zur Wahrnehmung unseres Projekts sowie zu einer positiven Sichtweise der Idee beigetragen." Prof. Bochert ist Studiendekan an der Hochschule Heilbronn (Baden-Württemberg) und beschäftigt sich im Rahmen eines Projektes mit der "Reform der Reform".

Die Chancen, die sich daraus ergeben, liegen nach Ansicht des Experten in den Vermarktungspotenzialen für die betroffenen Städte. Darüber hinaus ist das Ergebnis als Appell an die Landkreise zu deuten, deren Akzeptanz sich durch eigene Kennzeichen für wichtige Städte in den Landkreisen und die damit gezeigte Bürgernähe verbessern lassen würde.

Im Rahmen der Heilbronner Initiative wird das "Hanauer Modell" mehrerer Kennzeichen in einem Landkreis vorgeschlagen, das nach einer einmaligen Umstellung ohne zusätzliche Verwaltungskosten funktioniert: Jeder Fahrzeughalter kann selbst entscheiden, ob er "SLK" oder "SBK" möchte. "Diese Lösung wäre als sehr bürgerfreundlich einzustufen, weil sie auf Freiwilligkeit beruht; niemand würde auf das alte-neue Kennzeichen gezwungen. Gleichzeitig erhielte der Landkreis die Möglichkeit zu höheren Einnahmen wegen der Wunschkennzeichengebühr", sagt Prof. Bo- chert.

Bochert wird in der nächsten Woche am Mittwoch, 24. August, zu einem Gespräch bei der Volksstimme sein. Alle Leser erhalten die Möglichkeit, Fragen an Prof. Bochert zu stellen: Schreiben oder faxen Sie einfach ihre Idee, ihre Vorstellungen oder Anliegen bis 24. August um 12 Uhr. Begleitet wird Prof. Bochert von Vertretern der Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung.