Kulturstempel 40 Orte in zwei Wochen

Fred und Manuela Christoph aus Neundorf wurden beim Neujahrsempfang von Kreis und Sparkasse zu Kulturkonsulen benannt.

Von Emily Engels 21.01.2019, 05:00

Eggersdorf l „An manchen Tagen haben wir drei Stempel gesammelt“, sagt Manuela Christoph. Die 56-Jährige hat es zusammen mit ihrem Ehemann Fred Christoph (57) geschafft, an sagenhaften 14 Tagen all die 40 Stationen des Salzländer Kulturstempels abzuarbeiten.

„Wir betreiben in Neundorf ein Ferienhaus – und sagen unseren Gästen immer, dass von dort aus kein Ort im Salzlandkreis weiter entfernt ist als 60 Kilometer“, so Fred Christoph.

Das Ehepaar, das sich selbst als sehr heimatverbunden beschreibt, habe in der Zeitung vom Salzländer Kulturstempel erfahren. „Wir hatten großes Glück – denn wir hatten beide gerade Urlaub“, sagt Manuela Christoph. Und so machten sich die Verkäuferin und der selbstständige Maler und Bodenleger jeden Tag von Neundorf aus auf den Weg.

„Zunächst haben wir uns die Ziele je nach Lust und Laune ausgesucht“, so Manuela Christoph. Ihr Mann fügt hinzu: Einiges kannten wir schließlich schon, da wir auch unseren Feriengästen auf Wunsch die Region zeigen“, so Manuela Christoph.

Doch einiges war auch völlig neu. Etwa der Grimslebener Schafstall. Fred Christoph erzählt von einer weiteren schönen Erfahrung. Nämlich, als die beiden in die Trabitzer Kirche hineinwollten, dafür aber erst bei einem Schweinebauern klingeln mussten. „Mit ihm sind wir dann in die Kirche rein“, so Fred Christoph.

Viel Zeit hätten sie auch im ehemaligen Stiftskloster Gottesgnaden verbracht. „Hier haben wir uns mit einer Frau unterhalten, die sich sehr viel Zeit für uns genommen hat“, so Fred Christoph.

Eine weitere Anekdote wissen die beiden von der Schrotholzkirche im Barbyer Ortsteil Wespen zu erzählen. „Von einer hochbetagten Dame haben wir den Schlüssel zur Kirche abgeholt“, beschreibt Fred Christoph. Allerdings sei in der Kirche kein Kasten gewesen. „Der wiederum stand in der Gartenlaube eines Wespeners“, sagt Fred Christoph lachend.

Besonders schön hat das Ehepaar auch das Friedensfahrtmuseum Kleinmühlingen empfunden. „Wir sind ja eigentlich Staßfurter Patrioten“, sagt Fred Christoph augenzwinkernd. Doch durch den Salzländer Kulturstempel hätten sie gelernt, dass es noch so viel mehr im Kreis zu bieten gebe. „Es ist schon der Hammer, was es hier alles gibt“, so Fred Christoph.

Bemerkenswert finden die beiden auch, wie viel Ehrenamt hinter den einzelnen Stationen steckt. „Ohne die Menschen, die sich für die einzelnen Sehenswürdigkeiten nicht die Zeit nehmen würden, gebe es Vieles heute bestimmt nicht mehr“, so Manuela Christoph. Am meisten Potenzial sieht das Ehepaar im Ringheiligtum Pömmelte. „Jeder Mensch spricht vom Stonehenge in England“, sagt Fred Christoph und findet: Das Salzländer „Stonehenge“ muss bekannter gemacht werden.

Übrigens will das Ehepaar bald eine Art Sehenswürdigkeit in Neundorf errichten. Denn die beiden sind Hobby-Köhler, fahren dafür ein paarmal im Jahr in den Harz. „Wir wollen in Neundorf einen Kohlemeiler errichten“, sagt Fred Christoph. Das sei dann im Salzlandkreis einmalig.