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Tag der offenen Tür im Krankenhaus / Besucher erleben Medizin zum Anfassen Laien operieren in Schönebecks Klinikum

Von Kathleen Radunsky-Neumann 09.09.2013, 03:29

Hunderte Besucher haben den Tag der offenen Tür im Schönebecker Klinikum genutzt, um sich über diese medizinische Einrichtung zu informieren. An zahlreichen Ständen gab es Informationen. Außerdem konnten sich die großen und kleinen Besucher selbst im OP probieren.

Schönebeck l Medizin zum Anfassen - so lautete das Motto beim Tag der offenen Tür im Ameos-Klinikum Schönebeck. Folglich haben am Sonnabend zahlreiche Besucher am Standort in der Köthener Straße operiert, Nähte gesetzt oder schlicht ihre Hände desinfiziert - was auch nicht so einfach ist. Das hat beispielsweise Moritz Tepfer erlebt. Der Achtjährige hat sich von der Hygienebeauftragten Jeanette Wirrmann beraten lassen. Das gehört zur Vorbereitung einer OP. Marlene Köhler (6) und Summer Müller (4) aus Barby haben sich wiederum direkt an die Handarbeit gemacht. An einer Schweinepfote konnten die Mädels ihr Feingefühl beim Setzen einer Naht beweisen. Und der fünfjährige Toni Krägermann aus Plötzky fühlt sich wohl am OP-Tisch. Unter Anleitung der leitenden OP-Schwester Corina Maser übt sich der Junge an einem Pelvitrainer. Während junge Chirurgen mit diesem Übungsgerät den Eingriff in den menschlichen Körper proben, kann Toni Krägermann sich ein Bonbon herausfischen.

Medizin zum Anfassen, sogar zum Hindurchlaufen hat das Klinikum auf dem Hof geboten. Hier können die Besucher durch ein menschengroßes Darm- und Gefäßmodell gehen. Das ist schon spannend. Oder wissen Sie, wie ein Darm beschaffen ist? In diesem Modell werden zudem typische Erkrankungen deutlich gemacht. Darüber klären unter anderem Dr. Holger Schäffer, Chefarzt der Klinik Innere Medizin, und Dr. Andreas Thews, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie, auf. So kann Thews beispielsweise anschaulich zeigen, was sich hinter dem Begriff Divertikulitis verbirgt. Das sind Taschen, die sich im Darm bilden und die sich durch Kotablagerungen entzünden können.

"Das war früher eine Erkrankung der Älteren, heute ist es neben Darmkrebs eine der häufigsten Darmerkrankungen", erklärt Dr. Thews. Grund dafür seien beispielsweise wenig Bewegung und Fast Food.

Wie an allen Infoständen beim Tag der offenen Tür steht medizinisches Personal für die Gäste zur Verfügung; das wird auch genutzt. Zum Beispiel bei Andrea Parketny. Sie erklärt eine Schilddrüsen-OP. Dass gerade dieser Eingriff nicht unwichtig ist, zeigt sich allein daran, dass diese im Schönebecker Klinikum fast wöchentlich durchgeführt wird.

Derweil nutzt Helga Ulmer von der Deutschen Stiftung Organtransplantation den Tag der offenen Tür, um die Besucher über die Möglichkeiten der Organspende aufzuklären. Und Siegward Rabe von der Darm-Selbsthilfegruppe Bernburg informiert über das Krankheitsbild, das die 20 Gruppenmitglieder haben.

Mehr Bilder vom Tag der offenen Tür finden Sie im Internet unter: www.volksstimme.de/schoenebeck