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Volksstimme-Interview mit René Schubert, Assistent der Geschäftsführung der KVG Liniennetz in Bernburg und Schönebeck wird reformiert

27.06.2011, 04:43

Erneut müssen sich die Bus-Fahrgäste im Salzlandkreis auf Änderungen einstellen. Nach der Umstrukturierung des Fahrpreissystems mit der Einführung des marego-Verbundes im Dezember, will die Kreisverkehrsgesellschaft ab August ihr Liniennetz in den Bereichen Schönebeck und Bernburg grundlegend reformieren. Volksstimme-Mitarbeiter Tilman Treue sprach mit René Schubert, Assistent der Geschäftsführung der KVG Bernburg.

Volksstimme: Herr Schubert, per Kreistagsbeschluss wird sich die Struktur des Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im Salzlandkreis im Sommer grundsätzlich ändern. Welche Auswirkungen hat dies für die Kreisverkehrsgesellschaft (KVG) Bernburg?

René Schubert: Es wird ab Sommer 2011 ein neues Verkehrsunternehmen geben, das vermutlich KVG Salzland mbH heißt. Zu den Betriebshöfen in Bernburg und Calbe kommt dann noch der in Aschersleben hinzu, im Bereich Staßfurt wird die heutige PNVG Betriebsführer der KVG.

Volksstimme: Was ändert sich dadurch für die Fahrgäs-te?

Schubert: Zunächst bleibt in Aschersleben und Staßfurt alles beim Alten, da wir dort erst einmal alle Daten aufnehmen müssen. Es wird allerdings in diesem Jahr ein einheitliches Fahrplanheft für den gesamten Salzlandkreis erscheinen, dessen Layout sich an das des marego-Verbundes anlehnt. Die geplanten Änderungen im Bereich Schönebeck und Bernburg haben nicht unmittelbar etwas mit der neuen Struktur des Unternehmens zu tun.

Volksstimme: Das Liniennetz in den Altkreisen Schönebeck und Bernburg soll ab August grundlegend reformiert werden. Was wollen Sie damit erreichen?

Schubert: Erstens wollen wir die Schülerbeförderung stärker in den Linienverkehr integrieren. Grundproblem dabei ist jedoch, dass die Schülerströme oftmals anders verlaufen als der Jedermann-Verkehr. Da war viel Abstimmung nötig. Zweitens: Das neue Liniennetz soll in seiner Struktur einfacher und somit für die Fahrgäste merkbarer werden. In diesem Zusammenhang soll es bei den Abfahrtszeiten künftig auch weniger Abweichungen zwischen Schul- und schulfreien Tagen geben. Ein dritter wichtiger Punkt ist der auch vom Aufgabenträger geforderte Abbau von Parallelverkehr, sowohl zwischen Bus und Bus als auch zwischen Bus und Bahn bei gleichzeitiger Verbesserung der Abstimmung zwischen den einzelnen Verkehrsträgern.

Volksstimme: Bedeutet letzteres die Einstellung von Buslinien?

Schubert: Im Einzelfall ja. So entfällt die Linie 114 zwischen Calbe und Schönebeck und auch der Verkehr zwischen Calbe, Nienburg und Bernburg wird völlig neu geordnet.

Volksstimme: Wird es in diesem Zusammenhang neue Verbindungen geben?

Schubert: Die Linie 115 von Schönebeck nach Calbe fährt mit einigen Fahrten künftig weiter über Brumby, Neugattersleben und Strenzfeld nach Bernburg, so dass der Altkreis Schönebeck einen günstigen Anschluss in die Kreisstadt und zur Hochschule bekommt. Weiterhin gibt es ab August einzelne Fahrten der Linie 503 von Bernburg über Neugattersleben und Löbnitz nach Förderstedt. Diese Verbindung ersetzt teilweise die Linie 114, die von Calbe kommend ab Förderstedt dann nach Atzendorf fährt.

Volksstimme: Das hört sich in der Tat nach umfangreichen Änderungen an. Wie wurden diese vorbereitet?

Schubert: Wir haben fast ein Jahr lang Verkehrserhebungen durchgeführt, unser Haltestellenkataster aktualisiert und unsere Streckenprotokolle auf den neuesten Stand gebracht. Auf dieser Grundlage ist dann das neue Konzept entstanden.

Volksstimme: In wie weit werden auch alternative Bedienformen, wie der Rufbus, im neuen Liniennetz zum Einsatz kommen?

Schubert: Rufbusse in Zeiten der Schülerbeförderung machen keinen Sinn, allerdings wird das Angebot in den nachfrageschwächeren Zeiten zwischen 8 und 12 Uhr, sowie ab 16 Uhr etwas ausgedehnt. Schwerpunkte dabei sind der Bereich zwischen Calbe und Nienburg und das Gebiet südlich von Könnern.

Volksstimme: Wann soll das neue Liniennetz eingeführt werden?

Schubert: Wir arbeiten intensiv an den neuen Fahrplänen, die am 20. August in Kraft treten. Über die konkreten Veränderungen werden wir unsere Fahrgäste rechtzeitig informieren. Alle avisierten Änderungen sind vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Behörden des Salzlandkreises geplant.