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Mitarbeiter des Landesverwaltungsamtes bescheinigen dem Kurparkwässerchen gute Qualität / Tipp: Salzwasser bringt den Darm in Schwung Natürlich und hausgemacht: Salzelmener Sole ist ein echter Schatz

04.04.2012, 03:18

Bad Salzelmen (fm) l Die Bad Salzelmener Trinksole ist ein echter Schatz. Sie ist wunderbar mineralisiert und enthält neben Natriumchlorid, also Kochsalz, als wesentliche Bestandteile Fluor, Sulfat, Calcium, Eisen, Mangan, Brom und Jod. Das ist prinzipiell keine neue Entdeckung. Allerdings muss, nach deutschem Arzneimittel Gesetz (AMG), die im Trinkbrunnen im Kurpark vor sich hin sprudelnde Sole regelmäßig von einem Institut untersucht werden um festzustellen, ob noch alles in Ordnung ist. Und das ist der Fall. Mehr noch: Am vergangenen Mittwoch nahmen sich Mitarbeiter des Landesverwaltungsamtes Referat Gesundheitswesen/Pharmazie aus Halle/Saale den ganzen Tag Zeit, um die Herstellung der Schönebecker Sole zu begutachten, sprich: Sie überprüften die Hygiene.

Solepark-Chefin Sibylle Schulz lächelt beim Gedanken an den unterirdischen Schatz, der im Trinkbrunnen zutage tritt. Naturreines Wasser ist in vielen Haushalten seit Jahren eine alltägliche Selbstverständlichkeit. "Die heilende Wirkung von natriumchloridhaltigen Wässern hat sich in unserem Leben schon weitestgehend verinnerlicht, denn nur so kann man den steigenden Konsum von Mineralwässern erklären", befindet Sibylle Schulz. Auch sie schätzt ein, dass es für fast jeden Menschen selbstverständlich geworden ist, ein Wasser zu sich zu nehmen, um den Körper wieder mit Flüssigkeit und Mineralstoffen zu versorgen. Dafür steht den Schönebeckern und allen Gästen der Stadt - natürlich und hausgemacht - auch die einheimische Sole zur Verfügung. Sibylle Schulz: "Nicht erst seit Dr. Tolberg ist ihre belebende Wirkung für den Stoffwechsel des Verdauungssystems bekannt. Die Sole bewirkt im Magen-Darm-System eine Steigerung der Sekretbildung der Verdauungsdrüsen. In der von uns abgegebenen Konzentration regt sie die Peristaltik des Darms an." Soweit die Fachfrau. Was sie so vornehm ausdrückt, bedeutet schlicht und einfach, dass es mit einem regelmäßigen Genuss der Sole wieder so richtig flutscht.

Sole stammt aus der Erlenquelle

Sibylle Schulz beschreibt diesen Effekt sachlich kultiviert: "Mit einer Trinkkur kann man langfristig auf natürliche Weise die Normalisierung einer gestörten Verdauungsfunktion bewirken." Diese Indikation sei heute die entscheidendste, denn anders als zu "Tolbergs Zeiten" muss die Sole eher höchst selten als Heilmittel bei "...Verschleimung des Unterleibes,... bei Würmern,..." und anderen typischen Krankheiten des 19. Jahrhunderts eingesetzt werden. Zudem muss sich heutzutage niemand Gedanken machen, ob durch einen übermäßigen Genuss der Sole "Skorbut" bei den Patienten ausbrechen könnte. "Unser Dr. Tolberg empfahl 1822 zwei, höchstens drei Gläser Sole, gemeint waren jeweils 0,1 Liter, pro Tag, aber immer erst nach dem Solebaden", weiß die Solepark-Leiterin aus den überlieferten Schriften.

Die heute im Trinkbrunnen ausgeschenkte Sole hat eine Salzkonzentration von 0,8 Prozent. Sie stammt aus der 8-prozentigen "Erlenquelle" und wird zum Trinken mit Quellwasser versetzt - sonst wäre sie einfach viel zu salzig.

Bei dauerhaftem Gebrauch und Bluthochdruck oder chronischen Erkrankungen, etwa der Nieren, sollte aber sicherheitshalber ein Arzt konsultiert werden.

Seit dem Jahr 2009 muss die Bad Salzelmener Sole als Arzneimittel durch das Landesverwaltungsamt Referat Gesundheitswesen/Pharmazie Halle zugelassen werden, was zudem die Herstellungserlaubnis der Sole einschließt. "Die hohe Qualität wird durch moderne Technik sowie die monatliche Überprüfung und damit verbundene Gutachten durch ein privates Labor sichergestellt", wirbt Sibylle Schulz für das gesunde Kurparkwässerchen.

Der Trinkbrunnen ist täglich von 8 bis 17 Uhr geöffnet.