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Notdurft Mobiler Toilettenwagen statt Container

Mit den Corona-Einschränkungen mussten auch Toiletten am Bierer Berg geschlossen werden. Die Stadt hat jetzt auf Wildpinkler reagiert.

Von Bianca Oldekamp 15.05.2020, 11:43

Schönebeck l Während der Toilettencontainer auf seinem angestammten Platz neben dem eigentlich Hauptzugang (Ein- und Ausgang derzeit nur neben dem Bismarckturm) gesperrt ist, steht jetzt auf dem Parkplatz des Heimattiergartens Bierer Berg ein kleiner mobiler Toilettenwagen für Besucher bereit. Mit der Wiedereröffnung des Tiergartens nach Corona-Zwangsschließzeit im April war der Toilettencontainer nämlich nicht mit geöffnet worden – und darf bis heute nicht geöffnet werden.

Das sieht die fünften Verordnung über die Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 des Landes Sachsen-Anhalt vom 2. Mai 2020 vor. In dieser ist nämlich festgelegt, dass Tierhäuser und andere Gebäude in Tierparks-, zoologischen und botanischen Gärten nicht für den Publikumsverkehr geöffnet werden dürfen. „Neben den Tierhäusern auf dem Bierer Berg trifft dies auch für die Toiletten im Heimattiergarten zu“, erklärt Matthias Zander, Sprecher er Stadt Schönebeck, die Träger des Heimattiergartens ist. „Leider wurde vermehrt festgestellt, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Notdurften in den hiesigen Grünflächen verrichtet haben“, berichtet Zander.

Aufgrund der hygienischen Zustände musste also kurzfristig ein mobiler Toilettenwagen gemietet werden, der seit vergangenem Sonnabend für die Besucher des Heimattiergartens zur Verfügung steht – und im Gegensatz zum fest installierten WC-Container auf dem Gelände kein Gebäude ist und auf dem Parkplatz steht.

Doch dieser mobile Toilettenwagen beschert der Stadt nachdem zunächst zahlende Besucher auf dem Bierer Berg komplett verboten waren jetzt noch zusätzliche Kosten. „Der Mietpreis beträgt circa 1000 Euro netto pro Monat“, erklärt Stadtsprecher Matthias Zander. Hinzu kämen die Kosten für die Bestückung mit Sanitärbedarf und Desinfektion.

Doch damit nicht genug.Aufgrund der Hygienevorschriften erfolge die Reinigung und Desinfektion über eine Reinigungsfirma mehrmals täglich. „Somit kommen zu den Mietkosten weitere Aufwendungen von circa 900 Euro netto monatlich“, führt der Zander aus.

Den Job, den jetzt die Reinigungsfirma übernimmt, hatte am Wochenende spontan Ingelore Gießmann aus Schönebeck gemacht. Die Rentnerin hatte sich am Sonnabend und Sonntag um die Reinigung und Desinfektion nach jedem Toilettennutzer gekümmert und die Zugangsbeschränkungen kontrolliert. Dafür bedankt sich die Stadt Schönebeck bei Ingelore Gießmann. „Dafür gab es das ‚kleine Tellerchen‘ mit einem Toilettenobolus für ihre Mühen und die Zeit“, erklärt der Stadtsprecher.

Seit Montag hat eine Reinigungsfirma die anfallenden Arbeiten am mobilen Toilettenhäuschen übernommen. Für die Kontrollen stelle die Stadt aber eigenes Personal bereit.

Geöffnet ist der Toilettenwagen parallel zu den Öffnungszeiten des Heimattiergartens, also täglich in der Zeit von 10 bis 18 Uhr.