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Ostelbien Campingplatz startet in die Ferienzeit

Warum die Elbeaue-Gesellschaft derzeit mehr Anfragen beantworten muss als sonst.

Von Jan Iven 21.07.2020, 01:01

Pretzien l Die Schulferien haben mittlerweile auch in Sachsen-Anhalt begonnen und auch nach Ostelbien kehren die Touristen und Tagesgäste nach der Lockerung der Corona-Beschränkungen langsam wieder zurück. „Wir registrieren derzeit sogar mehr schriftliche Anfragen per E-Mail für den Campingplatz als in anderen Jahren“, sagt Elbaue-Geschäftsführer Stephan Schmidt. Normalerweise kommen die Camper ohne Anmeldung am Zeltplatz am Kolumbussee vorbei.

Doch in diesem Jahr ist alles anders. Denn wegen der Corona-Reisebeschränkungen machen in diesem Jahr viele Deutsche Urlaub im Inland. Gerade viele Campingplätze an der Ostsee sind daher längst ausgebucht. Die Camper haben feststellen müssen, dass ohne schriftliche Anfrage in vielen Urlaubsregionen zumindest in dieser Urlaubssaison kein Platz mehr zu haben ist. Denn nicht nur die Nachfrage ist viel höher als in anderen Jahren. Wegen der Corona-Beschränkungen müssen auch auf vielen Zeltplätzen in Deutschland die geltenden Sicherheitsabstände eingehalten werden, was die Zahl der vorhandenen Plätze reduzieren kann. Spontan Zelten fahren ist daher ein Risiko. Für den Campingplatz am Kolumbussee gibt Stephan Schmidt allerdings Entwarnung. „Wir haben noch ausreichend Plätze für Besucher und sind nicht ausgebucht“, sagt der Elbaue-Geschäftsführer. Rund 30 Plätze kann die Naherholungsgesellschaft am Kolumbussee anbieten. Naturnah unter Bäumen und mit ausreichend Abstand zueinander, um alle Corona-Auflagen locker zu erfüllen. Nicht zuletzt ist die Nachfrage in Ostelbien allerdings auch nicht so groß wie an der Ostsee. Rechtzeitig anfragen sollten Besucher vor der Anreise sicherheitshalber allerdings schon, um auch garantiert einen Platz zur Wunschzeit zu erhalten.

„Zu uns kommen Gäste aus ganz Deutschland und teilweise auch aus dem Ausland“, sagt der Elbaue-Geschäftsführer. Tatsächlich kamen in der Vergangenheit auch immer wieder einige Niederländer samt Wohnwagen nach Ostelbien. Ob das in diesem Jahr wieder geschehen wird, ist allerdings ungewiss. „Wir haben auch immer Gäste, die nur auf der Durchreise sind“, sagte Stephan Schmidt. Die blieben dann keine Woche, sondern nur ein, zwei Tage, weil sie eigentlich an ein anderes Ziel reisen möchten. Allerdings würden sie in Ostelbien eine Übernachtungsmöglichkeit in naturnaher Umgebung suchen, um sich von ihrer längeren Reise auszuruhen.

Zumindest die sechs Bungalows im Angebot sind aber schon für einen Großteil der Saison ausgebucht. Das sei aber nichts Besonderes, sondern eigentlich in jedem Sommer so. Eine Voraussage über die Gästezahlen wagt man in diesem Jahr bei der Elbaue-Gesellschaft allerdings nicht. Im vergangenen Jahr konnten 997 Camper auf dem Zeltplatz am Kolumbussee begrüßt werden. In diesem dürften es weniger werden.

Auf der einen Seite war der Campingplatz auch nach dem offiziellen Beginn der üblichen Saison im Mai immer noch wochenlang geschlossen. Auf der anderen Seite steht noch nicht fest, ob die derzeitig vermehrten Anfragen am Ende auch zu so vielen Mehrbuchungen führen, um die Verluste vom Frühjahr wieder auszugleichen. Schwierig sei dieses Corona-Jahr für die Elbaue-Gesellschaft, so wie für die meisten anderen Unternehmen auch, in jedem Fall.

Eigentlich kümmert sich die Elbaue nicht in erster Linie um die Camping-Touristen. „Unser Hauptgeschäft sind die 600 Bungalows, die wir dauerhaft verpachten“, sagte der Elbaue-Chef. Wobei der Campingplatz für die Außendarstellung des Naherholungsgebietes nicht unwichtig sein dürfte. So hat in diesem Jahr auch eine Bogensportanlage aufgemacht, die in Zukunft hunderte Besucher in die Region locken soll. Der eine oder andere wird auch auf dem Campingplatz übernachten wollen, so die Hoffnung bei der Elbaue.

Der Start der Bogensportanlage war wegen der Corona-Krise allerdings auch ziemlich holprig. Ein weiterer Lichtblick: Der Kiosk am Kolumbussee ist neu verpachtet worden. Die neuen Betreiber sollen ebenfalls wieder für mehr Kundschaft sorgen.