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  7. Reformation mit Neuen und "Hoahnefoot"

Kirchspiel Brumby feierte Luther und seine Thesen, die neuen Kirchenräte und eine Band Reformation mit Neuen und "Hoahnefoot"

Von Karl Seidel 02.11.2013, 01:11

Neben der Reformation hatten die Christen vom Kirchspiel Brumby, zu dem Glöthe, Neugattersleben und Üllnitz gehören, die Einführung ihrer neu gewählten Kirchenräte zu feiern. Mit der Gruppe "Hoahnefoot" hatte Pfarrer Gottfried Eggebrecht zudem eine Familienband aus der Altmark organisiert, die für tolle Stimmung sorgte.

Glöthe l Pfarrer Gottfried Eggebrecht nannte den Gottesdienst zum Reformationstag in der St.-Georg-Kirche Glöthe auch einen regionalen Tag, den die vier Orte gemeinsam mit der Einführung der im Oktober neu gewählten Gemeindekirchenräte verbinden wollten.

Nach dem Lied "Ein\' feste Burg ist unser Gott", begleitet von Jürgen Sostawa am Keyboard, ging der Pfarrer in seiner Predigt davon aus, dass der Begriff "feiern" nicht im Sinne von "Party feiern" zu verstehen sei. Er erinnerte an die Zeit, als Luther seine 95 Thesen ans Tor der Wittenberger Kirche schlug. Heute gäbe es aber ein Miteinander der verschiedenen Konfessionen in Deutschland.

"Aber die Kirche reformiert sich ständig weiter, und die Gemeindekirchenräte sind Wächter, die Gott einerseits Tag für Tag an seine Verheißung erinnern soll und als zweite Aufgabe vorangehen und dem Volk den Weg in die Kirche ebnen, die Steine aus dem Weg räumen, sollen.

Dabei", so sagte der Pfarrer, "habe ich den Traum, dass in unseren Kirchgemeinden die Menschen offen und ehrlich miteinander umgehen, eine Kultur des Vergebens und Verzeihens praktizieren, niemand auf diesem Wege zurücklassen und sich gegenseitig helfen und unterstützen sollten."

Einführung neuer Kirchenräte

Dann kam er zur Einführung der neuen Kirchenräte. Gewählt wurden für das Kirchspiel Renate Langer, Heinz Köhlitz und Heidemarie Pierau (alle Brumby), Rüdiger Faatz und Elke Mittag (beide Glöthe), Sabine Friederichs und Jörg Boße (beide Üllnitz) sowie Karl- Heinz Pohland und Birgit Rabe (beide Neugattersleben).

Mit herzlichen Worten wurden die nicht wieder gewählten Ruth Schmidt (Brumby) sowie Rita Scholz und Winfried Sperling (beide Glöthe) verabschiedet. Für 25 Jahre Mitgliedschaft im Gemeindekirchenrat wurden die 1988 erstmals Gewählten Rita Scholz, Heinz Köhlitz und Jörg Boße sowie Heidemarie Pierau, die schon 1982 vom damaligen Kreiskirchenrat berufen wurde, geehrt. Und schließlich bekam Silvia Klose für ihr Engagement bei der Vorbereitung von Veranstaltungen Blumen überreicht.

Den fleißigen Frauen in allen Orten des Kirchspiels gelang einmal mehr dankenswerterweise, die Kirche festlich zu schmücken und mit leckerem Kuchen zur Kaffeetafel zu begeistern.

Schließlich folgte der Auftritt der Familiengruppe Finger - Künstlername "Hoahnefoot" (Hahnenfuß) - aus Dannefeld bei Mieste. Pfarrer Eggebrecht stellte sie vor: "Ich habe im Katalog der Agentur ,Grenzgänger\' etwas Geeignetes für diesen Tag gesucht. Aber als ich diese hier schon bekannte Gruppe fand, habe ich sie gleich wieder genommen, denn ich wusste, dass ich da etwas Gutes bekomme."

Die drei Folklorekünstler nennen sich "Familienband aus der Altmark", und familiär war auch ihr 90-minütiges Programm. Ihr Chef Andreas Finger betonte, dass sie aus einer Gegend kommen, wo das Plattdeutsch vorherrsche. Sie wollen einen Beitrag zum Erhalt dieser Mundart leisten, und er bemerkte: "Mit Plattdeutsch kann man beim Militär nichts anfangen, Gesetze schreiben schon gar nicht." Aber was man alles damit anfangen kann, trug er in einem Gedicht "Plattdeutsch ist..." vor.

Als Zugabe hörten die Besucher noch das Lied vom "grünen August", heute noch "grüne Minna" genannt, in dem auch ein junges Mädchen mitfahren musste, weil es sich herumgetrieben hatte. Die Zuhörer sparten nicht mit Beifall und gingen froh gestimmt nach Hause.