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Rundgang Lampenfieber in der Neustadt

Der neue Rundgang durch Welsleben führt in die Neustadt.

Von Sebastian Rose 05.08.2019, 01:01

Welsleben l „Endlich geht es wieder los“, freuen sich die Mitglieder der Geschichtsarbeitsgruppe des Kultur- und Heimatvereins aus Welsleben. Gemeint ist der jährliche Nachtwächterrundgang durch das Bördedorf. Auch in diesem Jahr konnten die Heimatinteressierten rund um den neuen Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Korn (Bürgerinitiative Welsleben) wieder einen prominenten Nachtwächter organisieren.

Jeff Lammel, dessen Vorfahren ursprünglich sogar aus Welsleben stammen, ist erneut mit an Bord. „Hier macht es nochmal extra viel Spaß“, freut auch er sich auf die bevorstehende Tour. Zudem merkt er an, dass die Vorbereitungen für die Rundgänge in Welsleben immer sehr detailgetreu und realitätsnah recherchiert sind. „Wir denken uns ja schließlich nichts aus“, bemerkt Hans-Jürgen Korn an. „Alles basiert auf Aufzeichnungen hier aus Welsleben“, erklärt der Vorsitzende des Kultur- und Heimatvereins weiter. In diesem Jahr geht es in die Neustadt des Ortes. „Wir wollen natürlich noch nicht zu viel verraten, aber rund um die Neustädter Straße wird der Nachtwächter wieder auf einige Bürger des Dorfes aus der damaligen Zeit treffen“, so Korn.

Diese Bürger werden durch die Mitglieder der Arbeitsgruppe selbst gespielt. „Bei der ersten Tour hat man immer ein wenig Lampenfieber“, wissen die Geschichtsinteressierten zu berichten.

Treffpunkt ist wie immer die Krumme Straße beziehungsweise der Kirchplatz. Bei der Besprechung und beim Abgehen der vorläufigen Tour fragte Jeff Lammel in die Runde, ob eventuell auch ein andere Platz in Zukunft in Frage kommt.

Doch schnell wurde dieser Vorschlag abgelehnt. „Die Stimmung nachts mit den kleinen Laternen, die jeder Gast im Vorfeld ausgehändigt bekommt, ist hier einfach einmalig.“

Die Welslebener Neustadt ist geprägt von kleineren Häusern. Nach dem Dreißigjährigem Krieg siedelten sich einige Militäre in der Neustadt an. Diese sogenannten Häusler hatten zwar ein kleines Haus mit Garten, aber keinen landwirtschaftlichen Betrieb. Heute stehen hier einige Restbestände von Plattenbauten. Und natürlich die „Häusle“ mit ihrem speziellen Stil, entwickelt von einem Baumeister des Ortes.

Ein Haltepunkt der Strecke ist jedoch nach wie vor mit einem kleineren Fragezeichen versehen. „Wir wissen einfach nicht genau, warum der ‘Krümpe-Platz‘ seinen Namen hat“, wundert sich Hans-Jürgen Korn. „Vielleicht können uns die Leser der Volksstimme dabei helfen. In anderen Bördedörfern gibt es möglicherweise auch derartige Namen.“

Einzig ein nahe gelegener Brunnen könnte ein Hinweis für die Lösung der Wortherkunft sein. Oder die Krümper, Rekruten des ostpreußischen Militärs, trafen sich an diesem Platz und nahmen danach ihren Dienst auf.

„Auch eine Internetrecherche zu dem Thema verlief ergebnislos. Und in unseren Chroniken steht nur der Name, aber leider nicht die Wortherkunft“, erklärt Korn weiter. Mal sehen, ob dieses Rätsel noch gelöst werden kann.