1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Schönebeck: Arbeiten an Fassade von Soleturm abgeschlossen

Solepark Schönebeck: Arbeiten an Fassade von Soleturm abgeschlossen

Die Notsicherungsmaßnahmen an der Fassade des Schönebecker Soleturms sind abgeschlossen. An den frisch verputzten Bereich des Turmes müssen sich manche Bürger aber erst noch gewöhnen.

Von Paul Schulz 02.08.2021, 17:30
Nach der Notsicherungsmaßnahme an der Fassade des Schönebecker Soleturms hebt sich der frisch sanierte Bereich vom übrigen Mauerwerk ab.
Nach der Notsicherungsmaßnahme an der Fassade des Schönebecker Soleturms hebt sich der frisch sanierte Bereich vom übrigen Mauerwerk ab. Foto: Paul Schulz

Schönebeck - „Was ist aus dem Wahrzeichen, dem Soleturm von Schönebeck, geworden? Es sieht optisch zerstört aus“, schreibt ein Bürger auf der städtischen Website. Die Frage bezieht sich wohl auf das Ergebnis der Fassadenarbeiten an dem denkmalgeschützten Turm. Nun, wo das Gerüst zum größten Teil verschwunden ist, zeigt sich der Turm nämlich von zwei Seiten. Auf der einen ist das Mauerwerk gut erkennbar, auf der anderen ist alles relativ glatt verputzt.

Grund für diese Fassadenarbeiten war indes, dass die Witterung die Fugen in dem denkmalgeschützten Wahrzeichen ausgewaschen hatte. Wind, Regen und die Salze des Gradierwerks nagten beständig an dem 32 Meter hohen Turm. Auf Dauer ein ernstes Problem, das behoben werden musste, da sonst das Mauerwerk des historischen Bauwerks weiter geschwächt worden wäre.

Zur Kritik im Internet sagt Britta Simon, Vertreterin von Solepark-Leiterin Sibylle Schulz: „Es ist sicherlich erst einmal ein ungewohnter Anblick, aber daran gewöhnt man sich . Außerdem war diese Notsicherungsmaßnahme dringend erforderlich, um das Mauerwerk des Turms zu schützen.“ Dass der Turm dadurch „optisch zerstört“ sei, sieht Simon nicht so. Darüber hinaus betont sie, dass sämt- liche Arbeiten mit dem Denkmalschutz abgestimmt und von diesem begleitet worden sind.

Opferputz nimmt Salze auf

Die neu verputzte Seite wird zudem nicht dauerhaft so aussehen. Konkret handelt es sich nämlich um sogenannten „Opferputz“, sagt Britta Simon. Dazu heißt es in dem Europäischen illustrierten Glossar der Konservierungsbegriffe für Wandmalereien und architektonische Oberflächen, dass diese poröse Mörtelschicht der Aufnahme von Salzen dient. Üblicherweise wird der Putz im Verlauf der Monate und Jahre entweder durch Umwelteinflüsse allmählich abgetragen oder im Rahmen von neuen Arbeiten entfernt und ersetzt.

Das Wichtigste ist indes, da sind sich die Bürger und der Solepark sicher einig, dass der Turm, dieses prägnante Wahrzeichen, erhalten bleibt. Und dazu war es unumgänglich, das Mauerwerk zu schützen – auch wenn die Art und Weise vielleicht bei manchem Bürger im ersten Moment ein Stutzen verursacht.

Um die Notsicherung der Fassade überhaupt finanzieren zu können, erhielt der Solepark Ende vergangenen Jahres übrigens rund 78.000 Euro Denkmalpflegefördermittel vom Land. So war das Projekt überhaupt erst möglich.