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Schulen auf Vordermann gebracht / Kommt Neruda-Schule als Sitz der Kreisagentur für Arbeit zu neuen Ehren? Stadt erledigt ihre Hausaufgaben

Von Ulrich Meinhard 19.08.2011, 06:33

Rund 140000 Euro bezahlt die Stadt Schönebeck für Reparaturen an und in Schulen, die sich in kommunaler Trägerschaft befinden. Das Hochbauamt nutzte dafür die Sommerferien. Gegenüber der Volksstimme erläuterte Axel Funk, der Leiter des Schulverwaltungsamtes, die Arbeiten.

Schönebeck. Die großen Sommerferien dürften Schüler und Lehrer genutzt haben, um die Beine baumeln zu lassen und schlichtweg auszuruhen. Das heißt aber nicht, dass während dieser Zeit auch an den Schulen die große Ruhe herrschte. Wenn der Chef des Schulverwaltungsamtes Schönebeck, Axel Funk, über die handwerklichen Arbeiten an den Bildungsstätten berichtet, muss er von einer langen Liste ablesen. "Wir sprechen hier von Reparaturleistungen, die notwendig waren", macht Funk den Unterschied zu investiven Maßnahmen deutlich. Wenn der Schulunterricht in der nächsten Woche wieder beginnt, wird die Stadt den Sommer über rund 100000 Euro in die sechs Grund- und zwei Sekundarschulen gesteckt haben, knapp 40000 Euro werden noch folgen.

In der Salvador-Allende- sowie in der Karl-Liebknecht-Grundschule sind je zwei Klassenräume mit neuem Fußbodenbelag versehen worden, jeweils für 6000 Euro. Eine solche Arbeit war auch in der Ludwig-Schneider-Grundschule unausweichlich, hier kostete der Auftrag 7500 Euro.

In der Ganztagsschule Am Lerchenfeld haben Handwerker Flure und Treppenaufgänge neu gestrichen. "Das sieht jetzt wieder schmuck aus", befindet Axel Funk. Dieser Auftrag kostete die Stadt 10000 Euro. Knapp 14000 Euro kostete die Erneuerung von Dachrinnen und Fallrohren an der Fassade der Käthe-Kollwitz-Grundschule. "Das war alles total marode", versichert Funk. In der Kollwitz-Schule musste auch ausgediente Holzdielung herausgenommen werden. "Hier haben wir jetzt einen Betonfußboden mit Linoleumbelag. Der ist auch wesentlich einfacher zu reinigen", erklärt der Verwaltungsmitarbeiter. Kostenpunkt für diese Arbeiten: 33000 Euro.

Für Trockenlegungsarbeiten in der Turnhalle der Ludwig-Schneider-Grundschule schlugen 5500 Euro zu Buche. Neue Fenster sollen im Oktober folgen, sie sind bereits bestellt und werden 18000 Euro kosten.

Aufgrund aktueller Brandschutzbestimmungen musste die Stadt für die Grundschule Plötzky Geld in die Hand nehmen, nämlich rund 40000 Euro, um neue Brandschutztüren einbauen zu lassen. Ähnliches war in der Maxim-Gorki-Sekundarschule nötig. Das Material stammte teilweise aus der Anfang Juli geschlossenen Pablo-Neruda-Sekundarschule. Auch die hier bislang befindliche Computertechnik ist auf mehrere andere Schulen aufgeteilt worden, noch verwendbares Mobiliar ebenso; eine Verteilaktion, die noch läuft.

Apropos: Was wird denn nun aus der Neruda-Schule? Axel Funk zuckt kaum merklich mit den Schultern, dann erklärt er sachlich: "Das Liegenschaftsamt ist mit einem Wertgutachten beauftragt. Ist es erstellt, wird das Gebäude zum Kauf angeboten." Wer allerdings Interesse an so einem Haus haben könnte, kann auch Funk nur mutmaßen. Sollte eventuell Schönebeck den Zuschlag bekommen für die angedachte Kreisagentur für Arbeit, könnte die Schule zu neuen Ehren kommen. Auf jeden Fall müsste dann investiert werden, denn die Heizkörper stammen noch aus DDR-Zeiten.

Kurz vor dem Ende der Sommerferien bilanziert Axel Funk: "Hut ab vor den Mitarbeitern unseres Hochbauamtes. Das war wirklich eine Menge an Reparaturleistungen, die geplant, koordiniert und umgesetzt werden mussten." Er ist überzeugt, dass die Schönebecker Schulen (für das Gymnasium und die freien Schulen ist die Stadt nicht zuständig) gut ausgestattet sind für einen Unterricht nach heutigen Vorstellungen und Anforderungen. Der ein oder andere Rektor könnte freilich noch den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag haben, räumt Funk ein. Aber es hänge eben alles auch immer am Geld. Keine Frage sei, dass bei der Dämmung der Allende-Schule noch Bedarf bestehe. Auch in der Kollwitz-Schule würden noch Reparaturen nötig sein, weiterhin in der Turnhalle der Lerchenfeld-Schule. Funks Fazit: Für die Liebknecht-, Schneider-, Gorki- und Lerchenfeld-Schule sowie für die Schule in Plötzky hat die Stadt aus dem eigenen Haushalt erhebliche Mittel aufgewendet, um die Gebäude "weitgehend" aufzuwerten. "Das Schuljahr kann beginnen", sagt der Mann vom Schulverwaltungsamt.