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Tischlerstrasse  Feuerwehr wird jeden zweiten Tag alarmiert

Der Stadtteilwehrleiter von der Tischlerstraße richtet einen Appell an die Kameraden in Frohse.

Von Jan Iven 03.02.2019, 20:12

Schönebeck l Die Bilanz der Stadtteilwehr von der Tischlerwehr ist beeindruckend: Zu 179 Einsätzen wurden die Feuerwehrleute 2018 gerufen. Und auch wenn das 13 Einsätze weniger sind als noch im Vorjahr, bedeutet das immer noch alle zwei Tage eine Alarmierung. „Ich danke euch für eure Einsatzbereitschaft und Mitarbeit bei der Lösung der Aufgaben“, sagte Stadtteilwehrleiter Dirk Dietzmann im Rahmen seines Rechenschaftsberichtes bei der Jahreshauptversammlung der Stadtteilwehr am Freitagabend. Insgesamt leisteten die Kameraden von der Tischlerstraße im vergangenen Jahr 7281 Aktivstunden im Einsatz sowie im Dienst.

Zu den 179 Einsätzen zählten 93 Brandeinsätze und 86 technische Hilfeleistungen. Allein während des Sturmtief Friederike im Januar liefen 14 Einsätze auf. Zu den größten Herausforderungen des vergangenen Jahres gehörte zudem der Flächenbrand bei Röttgers Kiesgrube, der die Feuerwehren der Region im Oktober drei Tage lang auf Trapp hielt. Hinzu kamen neun Wohnungsbrände, zwei Dachstuhlbrände und fünf Waldbrände.

Höhepunkt der Ausbildung war eine Übung auf dem Gelände des Schönebecker Munitionswerk Nammo. Hatte sogar Verbesserungen bei den Sicherheitsmaßnahmen des Herstellers für Sportmunition zur Folge. Als Zeichen der Anerkennung spendete das Unternehmen 500 Euro an die Stadtteilwehr. Zudem konnten in diesem Jahr zahlreiche Jubiläen gefeiert werden. So wurde die Stadtteilwehr 145 Jahre, Traditionsgruppe 35 Jahre und die Jugendwehr 25 Jahre alt.

In der Diskussion um die Fusion mit der Wehr in Frohse appellierte der Stadtteilwehrleiter noch einmal eindringlich an die dortigen Einsatzkräfte, an die Tischlerstraße zu wechseln. „Liebe Frohser Kameraden, wir begrüßen es ausdrücklich, wenn eure Einsatzabteilung sowie die Alters- und Ehrenkameraden doch noch den Weg zu uns finden“, sagte Dirk Dietzmann. Mit Bedauern habe man zur Kenntnis genommen, dass sich die Froher Feuerwehrleute einstimmig gegen die Fusion ausgesprochen.

Die Mitglieder der Stadtteilwehr Schönebeck hatten sich hingegen mehrheitlich für eine Fusion ausgesprochen, die mit einer Schließung des Gerätehauses in Frohse einhergehen werde. Die endgültige Entscheidung liegt allerdings noch beim Stadtrat.

Kritik zur Fusion kam aus der Schönebecker Alters- und Ehrenabteilung. „Wir wurden zur Abstimmung eingeladen, durften aber nicht abstimmen“, sagte Werner Laurich, Leiter der Altersabteilung, in seinem Bericht. Dafür hätten die älteren Kameraden kein Verständnis, zumal sie ein Viertel der Mitglieder der Stadtteilwehr stellen. In anderen Feuerwehren wie in Staßfurt seien die Alterskameraden auch stimmberechtigt. „Die Satzung sollte daher noch einmal überprüft werden“, sagte Werner Laurich.

Stadtteilwehrleiter Dirk Dietzmann äußerte sich zudem kritisch über die mangelnde Unterstützung für die Feuerwehr seitens der Bürger, etwa bei Präsentationen der Kameraden zum Brunnenfest. „Die Resonanz war ernüchternd. Unsere Bevölkerung nimmt uns zwar in der Öffentlichkeit wahr. Dennoch fällt das Interesse für das Ehrenamt dürftig aus“, sagte der Wehrleiter.

Viel Lob und Danksagungen für die Stadtteilwehr Schönebeck gab es von Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) sowie Vertretern der Fraktionen im Schönebecker Stadtrat, des Landkreises und des Kreisfeuerwehrverbandes.

Das neue Jahr verspricht für die Stadtteilwehr Schönebeck nicht ruhiger zu werden. So mussten die Einsatzkräfte von der Tischlerstraße im Januar bereits 18 Mal ausrücken.