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Haustier Treuer Hund: Golden Retriever begleitet Schönebecker Familie über 16 Jahre lang

Wie sehr ein Hund eine Familie und das ganze Leben bereichern kann, weiß Familie Feilhaber aus Schönebeck ganz genau. Mehr als 16 Jahre lang hält Golden Retriever Basco ihnen die Treue und ist essenzieller Bestandteil unzähliger schöner Erinnerungen.

Von Paul Schulz 27.05.2021, 00:00
Golden Retriever Basco hat die Familie Feilhaber aus Schönebeck über 16 Jahre lang begleitet. Wasser war ohne Frage sein liebstes Element.
Golden Retriever Basco hat die Familie Feilhaber aus Schönebeck über 16 Jahre lang begleitet. Wasser war ohne Frage sein liebstes Element. Foto: Feilhaber

Schönebeck - Dass ein Hund einen ganz großen Platz im Herzen einnehmen kann, dass er zum Teil der Familie werden kann, das unterschreibt Familie Feilhaber aus Schönebeck sofort. Denn mit Basco hatten sie über 16 Jahre lang einen treuen und zutraulichen Hund an ihrer Seite, der das Leben der Familie bereichert hat. Vergangene Woche Dienstag, am 18. Mai, hieß es aber dann: Abschied nehmen. Der Golden Retriever hat ein stolzes, weit über dem Durchschnitt liegendes Alter erreicht und ist schließlich am Ender seiner Kräfte. Im Kreise der Familie wird das Tier eingeschläfert. Alles geht ruhig und ohne Hektik zu Ende.

Doch die Familie aus Felgeleben behält ihren Basco in bester Erinnerung, unzählige schöne Erinnerungen sind mit dem Hund verbunden. Allein schon das Kennenlernen war besonders, wie sich Mutter Kathrin Feilhaber erinnert: „Wir haben uns bei einer Züchterin aus Magdeburg gemeldet, die noch drei Welpen abzugeben hatte. Wir waren uns zu dem Zeitpunkt noch unsicher, ob wir lieber eine Hündin oder einen Rüden haben wollten. Also kam sie mit den drei Hunden vorbei – und im Grunde hat sich Basco dann uns ausgesucht.“ Der quirlige Welpe fühlt sich nämlich von der ersten Minute schon wie zuhause. Sofort wird der Hof von dem kleinen Golden Retriever inspiziert und als er einen kleinen Sandberg entdeckt, wird dieser augenblicklich von ihm zum Hunde-Spieleparadies umfunktioniert. „Er war so verspielt und hatte gar keine Angst. Wir haben ihn direkt ins Herz geschlossen“, sagt Kathrin Feilhaber.

Große Überraschung

Für ihren Sohn Julian war der Welpe eine riesige Überraschung. „Ich kam von der Grundschule nach Hause und hab nur ein blondes Fellknäuel auf dem Sandhaufen spielen sehen“, weiß der heute 25-Jährige noch ganz genau. Und natürlich wickelt Basco auch ihn im Handumdrehen um den Finger, beziehungsweise um die Pfote.

Kathrin Feilhaber mit Tochter Michelle, Sohn Julian und der jungen Hündin Juma. Sie sitzen da, wo sie ihren Hund Basco  beigesetzt haben. Über 16 Jahre lang war der Golden Retriever ein Teil der Familie.
Kathrin Feilhaber mit Tochter Michelle, Sohn Julian und der jungen Hündin Juma. Sie sitzen da, wo sie ihren Hund Basco beigesetzt haben. Über 16 Jahre lang war der Golden Retriever ein Teil der Familie.
Foto: Paul Schulz

Die folgenden Wochen, Monate und Jahre ist der Retriever bei allen Familienaktivitäten mit dabei. Auch beim Urlaub an der Ostsee darf der blonde Vierbeiner natürlich nicht fehlen.

Verrückt nach Wasser

Denn nichts begeistert Basco mehr als Wasser. „Wir waren mit ihm am Hundestrand und dann war er auch kaum noch zu halten. Er ist direkt in die Wellen gesprungen und war eigentlich nicht wieder herauszukriegen. Der ist geschwommen, hat nach den Wellen geschnappt und ist erst raus gekommen, wenn er vollkommen erschöpft war“, berichtet Kathrin Feilhaber.

„Wir waren als Kinder ja auch schon verrückt danach, im Wasser zu spielen, aber der Hund war noch mal etwas besessener“, ergänzt Julian Feilhaber. Doch es musste nicht zwingend die Ostsee sein, denn wählerisch ist der Retriever nicht. Der Kiessee in Barby hat es Basco nämlich mindestens genauso sehr angetan. „Und dann hat er aus dem Wasser die größten Stöcker rausgeschleppt, die er finden konnte“, erinnert sich Kathrin Feilhaber lachend.

Hund bleibt lange fit

Und obwohl der Hund immer älter wird, bleibt er lange Zeit fit und agil. Regelmäßiges und ausgiebiges Baden scheint ein Jungbrunnen zu sein. „Wenn wir jemanden erzählt haben, dass der Hund beispielsweise schon 14 Jahre alt ist, dann konnten die Leute das oft kaum glauben“, so Kathrin Feilhaber.

Mit der Zeit entwickelt der Hund sogar ein ganz besonderes Gespür dafür, wann es in Richtung Wasser geht. Julian Feilhaber berichtet: „Als ich dann im Alter war, wo ich ein eigenes Auto hatte, da hat Basco das schon ganz genau gemerkt, wenn ich mich mit Freunden am See treffen wollte. Er war dann der erste im Auto.“ Aber dass der Hund mitkommt ist kein Problem, denn der Vierbeiner verträgt sich mit ziemlich allen. Er ist gutmütig, verspielt und hört aufs Wort. Und außerdem kann es nicht schaden, wenn beim Ausflug jemand dabei ist, der voller Freude die Bratwürste übernimmt, die vom Grill gerollert sind.

Probleme mit den Gelenken

Doch mit etwa 15 Jahren wird auch Basco dann ruhiger, er hat Gelenkprobleme. Aber als Familie hält man zusammen und hilft sich gegenseitig. „Er hatte dann manchmal Probleme dabei sich aufzurichten. Dann haben wir ihm auf die Beine geholfen und dann ging es auch wieder“, so Kathrin Feilhaber. Und von seinen Gassirunden ließ sich der Hund trotzdem nicht abhalten und gab entweder Herrchen Jens Feilhaber, den Töchtern Michelle oder Merle oder eben Julian und Kathrin Feilhaber zu verstehen, dass es Zeit für einen Spaziergang ist.

Außerdem erhält der Basco im September vergangenen Jahres noch Gesellschaft. Über den Tierschutz holt sich die Familie nämlich die junge Hündin Juma aus Rumänien nach Hause. Kathrin Feilhaber ist überzeugt: „Die Ruhe und Gelassenheit hat sie sich von Basco abgeguckt.“ Die anfangs schüchterne Hündin fasst schließlich Vertrauen zu den Schönebeckern und zählt nun genauso zur Familie, wie es Baso lange Jahre getan hat.

Gedenktafel aufgehängt

Und auch wenn Basco nicht mehr ins Wasser springt, so erinnert noch eine kleine Gedenktafel an den treuen Familienhund. Sie ist direkt über der Stelle auf dem Hof angebracht, wo Basco beerdigt wurde. Direkt daneben plätschert das Wasser in einem kleinen Springbrunnen. Das Element ist einfach untrennbar mit dem Hund verbunden.

Zwar mussten die Feilhabers von einem liebgewonnen Wegbegleiter Abschied nehmen, doch Hündin Juma sorgt weithin für schöne und glückliche Momente – denn das können die Vierbeiner einfach. Oder um es mit den Worten des berühmten Malers Pablo Picasso zu sagen: „Hunde kommen in unser Leben, um zu bleiben. Sie gehen nicht fort, wenn es schwierig wird, und auch, wenn der erste Rausch verflogen ist, sehen sie uns noch immer mit genau diesem Ausdruck in den Augen an. Das tun sie bis zu ihrem letzten Atemzug. Vielleicht, weil sie uns von Anfang an als das sehen, was wir wirklich sind: fehlerhafte, unvollkommene Menschen. Menschen, die sie sich dennoch genau so ausgesucht haben. Ein Hund entscheidet sich einmal für den Rest seines Lebens. Er fragt sich nicht, ob er wirklich mit uns alt werden möchte. Er tut es einfach. Seine Liebe, wenn wir sie erst verdient haben, ist absolut.“