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Vergleich Salzlandkreis zählt zu den Flop 30

Der Salzlandkreis gehört zu den wirtschaftlichen Schlusslichtern Deutschlands. Das geht aus einem Ranking hervor.

Von Paul Schulz 24.01.2019, 05:02

Schönebeck/Staßfurt l Der Salzlandkreis gehört mit Platz 348 zu den Schlusslichtern im aktuellen Landkreis-Ranking der Zeitschrift Focus Money. Insgesamt wurden 375 Landkreise in Deutschland anhand verschiedener wirtschaftlicher Kriterien verglichen und bewertet. Der hiesige Landkreis gehört zu den „Flop 30“.

Im Jahr zuvor belegte der Salzlandkreis Platz 334 von insgesamt 381 untersuchten Landkreisen. Wie hat sich also der Kreis wirtschaftlich entwickelt?

Ein Blick in das mittlerweile 16. Ranking zeigt, dass zum Beispiel die Bevölkerungszahl in den vergangenen Jahren immer weiter geschrumpft ist. Lebten 2011 noch rund 203 700 Menschen im Salzlandkreis, so waren es 2016 nur noch rund 194 500 Personen. Im Jahr 2017 reduzierte sich die Bevölkerung nochmal um 0,9 Prozent und liegt laut Focus Money bei rund 192 700 Menschen.

Jedoch hat sich die Zahl der Erwerbstätigen nach über fünf Jahren erstmals wieder positiv entwickelt. Im Jahr 2015 zählten 80 236 Menschen zu den Erwerbstätigen. Ein Jahr später stieg deren Zahl auf 80 614 Erwerbstätige.

Auch ein Blick auf die durchschnittliche jährliche Arbeitslosenquote zeigt eine positive Entwicklung. Diese Quote lag im Jahr 2014 noch bei 12 Prozent, 2016 bei 10,5 Prozent und 2017 nur noch bei 9,8 Prozent. Damit gehört der Salzlandkreis aber trotzdem nur zum unteren Drittel aller untersuchten Landkreise. Zum Vergleich: Am schlechtesten hat die kreisfreie Stadt Gelsenkirchen, mit einer Arbeitslosenquote von 14 Prozent, abgeschnitten. Am besten Schnitt der Kreis Neu-Ulm in Bayern ab. Die durchschnittliche jährliche Arbeitslosenquote liegt hier bei 2,3 Prozent.

Verbessert hat sich in den letzten Jahren auch das verfügbare Einkommen je Einwohner. Haben die Menschen im Salzlandkreis im Jahr 2012 noch durchschnittlich 16 380 Euro zur Verfügung gehabt, so sind es 2016 schon 18 207 Euro pro Einwohner. Doch trotz dieses Anstiegs liegt der Salzlandkreis in dieser Kategorie auch nur auf Platz 322 von 375. Das größte verfügbare Einkommen je Einwohner haben laut Ranking die Menschen im Stadtkreis Ulm und in München mit jeweils über 29 600 Euro.

Vergleicht man den Salzlandkreis nur mit den Kreisen in Sachsen-Anhalt, so findet man sich im Mittelfeld wieder. Besser abgeschnitten haben der Saalekreis, die Börde, Anhalt-Bitterfeld, der Burgenlandkreis, der Landkreis Wittenberg und die Städte Halle und Magdeburg. Schlechter als der Salzlandkreis – und somit auch unter den Flop 30 – waren der Landkreis Harz, Dessau-Roßlau, der Landkreis Stendal, Mansfeld-Südharz, das Jerichower Land und der Altmarkkreis Salzwedel.

Generell schneidet der Osten in dem Ranking nicht allzu gut ab. Unter den Flop 30 sind allein schon 21 Landkreise aus den neuen Bundesländern. Die Top 30 hingegen sind alle im Süden Deutschlands verortet.

Um den Wert einer Region abzubilden, reicht es natürlich nicht nur die wirtschaftlichen Kriterien zu beachten. Was macht eine Region lebenswert? Dieser Frage ging vor etwa einem Jahr die Studie „Wo lebt es sich am besten?“, im Auftrag des ZDF nach. Im Ranking von insgesamt 401 Landkreisen und kreisfreien Städten befindet sich der Salzlandkreis auf Platz 383. Wenig Punkte gab es für den hiesigen Kreis in den Bereichen „Arbeit und Wohnen“ und „Gesundheit und Sicherheit“. Dafür liegt der Salzlandkreis im Bereich „Freizeit und Natur“ im soliden Mittelfeld (Platz 215).