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Neujahrsempfang der Einheitsgemeinde Bördeland: Bürgermeister blickt auf das fünfjährige Bestehen zurück "Wenn du schnell gehen willst, geh allein - wenn du weit gehen willst, geh zusammen, miteinander"

Von Andreas Pinkert 07.01.2013, 02:22

Fünf Jahre sind vergangen, nachdem sich sieben Dörfer zur Einheitsgemeinde Bördeland zusammenschlossen. Beim Neujahrsempfang in Biere wurde daran erinnert und auf kommende Herausforderungen geblickt.

Biere l "Neujahrsempfänge sind zur Tradition geworden und man kann sich nicht immer damit herausreden, etwas nicht stattfinden zu lassen, nur weil die finanzielle Situation der Städte und Gemeinden derartige Empfänge nicht empfiehlt", sagte Bernd Nimmich in seiner Ansprache. Am Freitagabend hatte Bördelands Bürgermeister, der tags zuvor seinen 56. Geburtstag feierte, zum Neujahrsempfang in den Sitzungssaal der Gemeindeverwaltung in Biere eingeladen. Gekommen waren rund 100 Vertreter aus dem politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, sportlichen und kirchlichen Leben der Einheitsgemeinde.

Interesse für Ansiedlung im Bereich erneuerbarer Energien

Nimmich nutzte das fünfjährige Bestehen Bördelands, um kurz zurückzublicken. Im Jahr 2004 gründete sich die Verwaltungsgemeinschaft "Südöstliches Bördeland", aus der am 27. Dezember 2007 durch einen Zusammenschluss von sieben Ortsteilen die Einheitsgemeinde Bördeland entstand. "Mit der freiwilligen Gründung erhielten wir eine nicht unbeträchtliche Teilentschuldungssumme", erinnerte Nimmich. Die Philosophie, die seitdem in der politischen und gesellschaftlichen Arbeit verfolgt worden sei, formulierte das Gemeindeoberhaupt im folgenden Sprichwort: "Wenn du schnell gehen willst, geh allein. Wenn du weit gehen willst, geh zusammen, miteinander". Ein Ausspruch, der neben den anwesenden Bundestagsabgeordneten Burkhard Lischka (SPD) sowie den Landtagsabgeordneten Silke Schindler (SPD) und Kay Barthel (CDU) ausdrücklich an die mehr als 80 Vereine der sieben Ortsteile gerichtet war. Die jungen Tänzerinnen der Bierer "Crazy Girls" demonstrierten mit ihren Tanzeinlagen eindrucksvoll, warum sie als Aushängeschild des Karneval Club Biere (KCB) weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt sind. So wurden an diesem Abend für ehrenamtliches Engagement Spenden gesammelt. Wie andere Kommunen im Land, stehe auch Bördeland vor den großen Herausforderungen des demographischen Wandels. Innerhalb der letzten fünf Jahre ist die Einheitsgemeinde um mehr als 500 Einwohner geschrumpft. Ein Trend, der sich auch zukünftig fortsetzen wird. So müsse beispielsweise der Erhalt aller Kindertagesstätten und Schulen auf den Prüfstand gestellt werden. Das selbständige finanzielle Handeln der Gemeinde habe trotz einer schlechten Haushaltssiutation auch in den folgenden Jahren Priorität. Nach der wohl einmaligen Ansiedlung des Großrechenzentrums in Biere besteht das Gewerbeinteresse künftig vor allem im Bereich der eneuerbaren Energien. Stark sei das Bestreben zur Errichtung und Erweiterung von Biogas-, Photovoltaik- und Windkraftanlagen. "Trotz Energiewende muss natürlich mit Sach- und Fachverstand entschieden werden, ob weitere Projekte gewollt sind und ob die Landwirtschaft weitere Einschränkungen erfahren soll", argumentierte Nimmich.